Alt 18.12.10, 02:05
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Pharmatitel unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Freitag weitgehend um die Vortagesschlusskurse gependelt und uneinheitlich bei allerdings geringen Veränderungen geschlossen. Während vor allem Verluste in Pharmatiteln belasteten, stützten positive Ausblicke aus dem Technologiesektor das Sentiment. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,1% oder 7 Punkte auf 11.492. Der S&P-500 stieg dagegen um 0,1% bzw einen Zähler auf 1.244 und der Nasdaq Composite kletterte um 0,2% oder 6 Punkte auf 2.643. An der New York Stock Exchange kamen auf 2.679 Kursgewinner 1.334 Verlierer, 91 Aktien schlossen unverändert. Das Umsatzvolumen lag bei 2,02 (Donnerstag: 1,01) Mrd Aktien.

"Das Geschäft verläuft im Bann des dreifachen Hexensabbat", hieß es von einem Händler. Dieser führe zu einem technisch geprägten und mechanischen Geschäft. Zur Eröffnung waren Index-Futures und Index-Optionen ausgelaufen, im Schlussgeschäft verfielen die Dezember-Optionen auf die Einzelaktien. Weniger Einfluss auf das Handelsgeschehen hatten indes die Konjunkturdaten des Berichtstages. Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft deutet auf eine moderate Konjunkturbelebung hin. Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte, stieg der Frühindikatorenindex im November um 1,1%. Volkswirte hatten mit einer Zunahme um 1,2% gerechnet. Es war der fünfte Anstieg des Index in Folge.

Auch die europäische Schuldenkrise mahne Anleger weiterhin zur Vorsicht, hieß es im Handel. Mit der Einigung der EU auf einen dauerhaften Rettungsschirm seien die Probleme nicht ausgestanden. "Investoren erwarteten kurzfristige Lösungsansätze und nicht langfristige Perspektiven", sagte ein Investmentstratege mit Verweis auf die drastische Bonitätsabstufung Irlands durch die Ratingagentur Moody's.

Doch zeigten sich Händler insgesamt recht zufrieden mit der Marktentwicklung in den letzten Wochen und Monaten. Auch in der beendeten Handelswoche stand am Ende wieder Plus zu Buche. Die stetig ausgebauten Kursgewinne seit August dürften über das Jahresende Bestand haben, zeigte sich ein Marktteilnehmer optimistisch. "Ich rechne nicht mit deutlichen Verlusten in den nächsten Wochen. Die Regierung tut alles, um den Markt zu stützen", so der Händler. Ein anderer Teilnehmer glaubt indes aber auch nicht, dass es kurzfristig deutlich nach oben gehen wird. "Für eine Rally ist schon zuviel eingepreist", so der Marktteilnehmer.

Unter den Einzeltiteln stiegen Oracle um 3,9% auf 31,46 USD. Das Unternehmen hat im zweiten Geschäftsquartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Gelobt wurde am Markt aber insbesondere der optimistische Ausblick. Die Aktien von Research in Motion gewannen 1,6% auf 60,20 USD. Das Unternehmen hat beim Ergebnis im dritten Geschäftsquartal einen Sprung um 45% gemacht und dabei die eigene Zielsetzung übertroffen. Für das vierte Quartal rechnet der Konzern mit einem Gewinn von 1,74 USD bis 1,80 USD je Anteilsschein. Analysten erwarten hier bislang 1,61 USD je Aktie.

Auf der Verliererseite standen nach schwachen Branchen-Vorlagen der europäischen Konkurrenten Roche und AstraZeneca die Pharmawerte. Pfizer fielen um 1,1% auf 17,03 USD und Merck&Co um 1% auf 36,48 USD. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung eines Medikaments von AstraZeneca verzögert bzw selbige für ein Mittel von Wettbewerber Roche zurückgezogen hatte, fürchteten Anleger schärfere regulatorische Hürden bei der Zulassung neuer Präparate im Allgemeinen, hieß es im Handel.

Bank of Montreal übernimmt Marshall&Ilsley, die Transaktion hat ein Volumen von rund 4,1 Mrd USD und ist damit die größte des Jahres im Sektor. Die Aktien der Bank aus Wisconsin schnellten in der Folge um 18,3% auf 6,85 USD in die Höhe. Wegen Problemen mit dem Sicherheitsgurt hat General Motors (GM) in den USA fast 100.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen. Die Aktie zeigte sich unbeeindruckt und gewann 1,2% auf 34,00 USD.

DJG/DJN/flf

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