Alt 19.11.11, 02:06
Standard Wall Street schließt nach volatilem Handel kaum verändert
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aktien an Wall Street sind am Freitag nach einem volatilen Verlauf in der Nähe der Vortagesschlusskurse aus dem Handel gegangen. Weiter bestimmte die Euro-Schuldenkrise die Stimmung. Händler sprachen von einem sehr ruhigen Geschäft bei niedrigen Umsätzen. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus von 0,2% bzw 25 Punkten bei 11.796 aus dem Handel, während der der S&P-500-Index unverändert bei 1.216 schloss. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index gab unterdessen um 0,6% oder 15 Punkte auf 2.573 nach.

Das Umsatzvolumen betrug 0,96 (1,01) Mrd Aktien. Auf 1.730 (587) Kursgewinner kamen 1.291 (2.445) -verlierer. Unverändert schlossen 103 (85) Titel.

"Ich denke nicht, dass viele Leute vor dem Wochenende noch große Wetten eingehen wollen", kommentierte David Rolfe von Wedgewood Partners die schwachen Umsätze. Die Investoren wüssten, dass jede Schlagzeile aus Europa die Lage umgehend ändern könne. "Das Letzte was die Leute wollen, ist auf der falschen Seite positioniert zu sein, wenn eine Politikentscheidung aus Europa kommt", fügte Paul Simon von Tactical Allocation Group hinzu.

Aus Europa kamen gemischte Impulse. "Die Lage hat sich im Laufe dieser Woche noch einmal verschlechtert", stellte Gavan Nolan von Markit Credit Research fest. Die Krankheit der überschuldeten Länder der Peripherie der Eurozone habe begonnen, auch den harten Kern des Euro-Clubs zu infizieren. Lediglich deutsche Anleihen seien - noch - verschont geblieben. Unterdessen hatte die EZB am Berichtstag erneut Anleihen von Krisenstaaten aufgekauft und damit für leicht rückläufige Renditen am Rentenmarkt gesorgt.

Positiv werteten Händler die Diskussion über eine weitere Variante bei der Bekämpfung der europäischen Schuldenkrise. Die Idee besteht darin, dass die EZB Kredite an den Internationalen Währungsfonds (IWF) vergeben könnte, damit selbst große Euro-Länder wie Italien oder Spanien vor einer Staatspleite gerettet werden könnten. Sollten alle Parteien zu einem Konsens kommen, dann könnte beim EU-Gipfel am 9. Dezember ein Abkommen geschlossen werden, sagten zwei Personen, die direkte Kenntnis über den Vorgang haben, zu Dow Jones Newswires.

Im US-Haushaltsstreit scheint unterdessen weiter keine Lösung in Sicht. Im so genannten Super-Komitee, das Möglichkeiten zur Einsparung von 1,2 Billionen Dollar ausarbeiten soll, zeichneten sich keine Fortschritte ab. Sollte das Gremium aus Republikanern und Demokraten bis Mittwoch kommender Woche keine Einigung über Einsparungen erzielen, greifen ab Januar 2013 automatisch Kürzungen im Staatsapperat.

Unterstützend wirkten die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Der Index der Frühindikatoren ist im Oktober um 0,9% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Dies war der stärkste Anstieg seit Februar diesen Jahres und mehr als erwartet worden war. Das jüngste Plus war zudem bereits das sechste in Folge.

"Die Stärke und Breite des Anstiegs des Frühindikators verfestigt den Eindruck eines gelungenen Quartalsauftaktes in den USA," merkte Volkswirt Thilo Heidrich von der Postbank an. Auf Basis der bisher veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeichne sich ein ordentliches Wachstum im Schlussquartal ab.

Unter den Einzelwerten waren Hewlett-Packard (+2,6% auf 27,99 USD) gesucht. Der Computerhersteller wird am kommenden Montag Zahlen zum vierten Quartal vorlegen. Zudem hat das Unternehmen den Anteilseigner Ralph Whitworth, der zu den Gründern von Relational Investors LLC gehört, ins Board berufen.

Im Halbleitersektor stiegen Marvell um 6,5% auf 14,65 USD, nachdem der Chip-Hersteller im dritten Quartal etwas besser als erwartet abgeschnitten hatte. Auf bereinigter Basis verdiente Marvell 0,40 USD je Aktie und damit 0,01 USD mehr, als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz lag mit 950,4 Mio USD ebenfalls über der Konsensschätzung von 938,9 Mio USD.

Weniger gut kam hingegen der Quartalsbericht von Salesforce.com an. Zwar wurden die Erwartungen übertroffen, aber für das laufende Quartal rechnet das auf CRM-Programme (Customer Relations Management) spezialisierte Softwareunternehmen mit etwas geringeren Gewinnen als bisher. Die Aktie fiel um 10% auf 113,43 USD.

Auch der Ketchup- und Soßenproduzent H.J. Heinz (-3,3% auf 51,07 USD) hat mit den Zahlen zum zweiten Quartal enttäuscht. Während gewinnseitig die Erwartungen übertroffen wurden, enttäuschte das Unternehmen beim Umsatz. Zudem schließt Heinz wegen gestiegener Kosten drei Fabriken.

Nike verteuerten sich nach der Ankündigung einer Dividendenerhöhung um 0,9% auf 92,75 USD. Der Sportartikelhersteller will nun eine Quartalsdividende von 0,36 USD nach zuvor 0,31 USD zahlen.

Dank höherer Umsätze und gestiegenen Margen hat die Sportartikelkette Foot Locker im dritten Quartal einen Gewinnsprung um 27% verbucht. Der Aktie verhalf dies zu einem Plus von 2,6% auf 22,38 USD. Bei der Bekleidungskette Gap brach der Drittquartalsgewinn dagegen um 36% ein, die Aktie fiel um 2,5% auf 18,76 USD.

DJG/DJN/kko

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