FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Freitagmittag etwas leichter bei verhaltenem Geschäft. Händler sprechen von einer abwartenden Haltung vor dem kleinen Terminbörsenverfall. Hierbei laufen Optionen auf den DAX aus; am Abend folgen dann die Optionen auf die Einzel-Aktien. Der DAX verliert gegen 12.42 Uhr 0,3% oder 22 auf 7.193 Punkte. Unterstützt ist der DAX bei 7.000 Punkten, ein Widerstand liegt bei 7.400 Punkten.

Bei den Konjunkturdaten stehen am Nachmittag schwergewichtige US-Indikatoren an. So wird mit dem Empire-State-Index der erste regionale Frühindikator für die USA im Juli erwartet. Er misst die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York. Darüber hinaus ist das Ergebnis der ersten Umfrage der Universität zu Michigan zur Stimmung der US-Verbraucher im laufenden Monat avisiert. Schließlich steht noch die Industrieproduktion der USA im Juni auf der Agenda.

"Per Saldo befindet sich der Markt in einem Schwebezustand zwischen Angst und Hoffnung, gute Google-Zahlen dürften davon ein wenig ablenken", sagt ein Händler. Außerdem gebe es positive Indizien für eine temporäre Klärung der europäischen Schuldenkrise wie die rasche Zustimmung des italienischen Senats am Vortag zum 40-Mrd-EUR-Sparpaket. Von der Zustimmung des Parlaments am Freitag werde daher ausgegangen.

Daneben warte der Markt auf die Ergebnisse der Citigroup am frühen Nachmittag und auf die Ergebnisse der Stresstests für die Banken am Abend. Commerzbank verlieren 1,8% auf 2,53 EUR und Deutsche Bank 1,1% auf 37,29 EUR. Die belgische Bank Dexia will die Deutsche Bank wegen bestimmter US-Immobilienverbriefungen verklagen. "Dexia hat auf dem US-Markt so sehr danebengegriffen, dass sie nach jedem Strohhalm greift", sagt ein Händler. Dexia musste mit über 6 Mrd EUR von Frankreich, Belgien und Luxemburg gerettet werden. Die Deutsche Bank sehe die Klage als unbegründet an und werde alle notwendigen rechtlichen Schritte ausschöpfen, so ein Sprecher auf Anfrage von Dow Jones Newswires.

Schwach im Markt liegen auch Infineon mit einem Minus von 2,4% auf 7,26 EUR, nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 8 EUR gesenkt hat. Gut im Markt liegen dagegen erneut die Automobilwerte. VW rücken um 1,3% auf 148,75 EUR vor, nachdem die Analysten von Goldman Sachs das Kursziel auf 245 EUR erhöht haben von 200 EUR. Auch für BMW (80 nach 75 EUR) und Continental (124 nach 101) sehen die Analysten höhere Kursziele, während die Anleger höhere Kurse sehen, nämlich plus 1,3% auf 71,89 EUR bei BMW und 1,5% auf 74,59 EUR bei Continental.

Für die Aktien des Bekleidungsherstellers Hugo Boss geht es um 6,2% nach oben auf 76,60 EUR. Die Zahlen für das zweite Quartal seien beeindruckend ausgefallen, heißt es von den Analysten der Deutschen Bank. Darüber hinaus hat Hugo Boss den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Wincor Nixdorf leiden unter einer charttechnischen Eintrübung und sinken um 3,4% auf 44,52 EUR.

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