Alt 27.03.12, 17:31
Standard XETRA-SCHLUSS/Unverändert - US-Konjunktur sorgt für Pausentag
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FRANKFURT (Dow Jones) - Leichte Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Vortagesgewinnen haben den Handel am deutschen Aktienmarkt am Dienstag gezeichnet. Der DAX schloss unverändert bei 7.079 Punkten. Noch am Morgen hatten Käufer, die auf eine dritte Runde von Wertpapierkäufen durch die US-Notenbank setzten, für deutlich festere Kurse gesorgt. Schwächere US-Konjunkturdaten bremsten die Märkte dann jedoch aus.

Die Hoffnung auf eine erneute Ausweitung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank bestehe jedoch weiter, hieß es im Handel. Bereits am Montag hatte der oberste Währungshüter der USA, Ben Bernanke, die Lage am Arbeitsmarkt eher negativ beschrieben: "Wir können nicht sicher sein, dass das jüngste Tempo der Verbesserung am Arbeitsmarkt anhält". Mittels niedriger Zinsen will die Fed vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit senken. Die klaren Worte Bernankes sieht der Markt als Indiz für weitere Lockerungsmaßnahmen. Für die Börsen wäre dies eher stützend.

Untermauert wird die Sorge vor einer Abschwächung der US-Konjunktur nun durch die neuesten Konjunkturdaten: In den USA belastete der Richmond-Fed-Index. Der in Europa weniger verfolgte Index zum Produzierenden Gewerbe brach im März auf 7 nach zuvor 20 Indexpunkten ein. Der Index wird in den USA als Vorlauf-Indikator für den wichtigen landesweiten ISM-Index betrachtet. "Die klaren Aussagen von Bernanke könnten mit Blick auf diesen Index als Zeichen für eine bevorstehende Abschwächung der US-Konjunktur gewertet werden", so ein Händler.

Schlechte Signale gab es auch vom US-Häusermarkt: Hier fiel der Case-Shiller-Index der Hauspreise um weitere 3,8 Prozent zum Vorjahr. Damit befinden sich die US-Hauspreise zurück auf dem Niveau von 2003. Zudem drückte auch ein Rückgang im US-Verbrauchervertrauen die Stimmung.

Nur geringe Kursausschläge

Die Orientierungslosigkeit am Aktienmarkt zeigte sich an den Kursänderungen: 25 der 30 DAX-Werte schlossen mit nur leichten Veränderungen. Lufthansa waren nach einer Analystenempfehlung mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 10,70 Euro der größte Kursgewinner im DAX. J.P. Morgan hat die Aktie auf "Übergewichten" von "Neutral" hochgestuft. Ein kurzfristiger Streik der Gewerkschaft ver.di an deutschen Flughäfen ließ die Aktie gänzlich kalt. Wegen des Streiks fielen in Frankfurt über 400 Flüge aus. Die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport gaben um 0,7 Prozent auf 47,73 Euro nach.

Nachholbedarf trieb Metro um 1,7 Prozent und VW um 1,1 Prozent nach oben. Henkel verteuerten sich um 0,3 Prozent auf 54,47 Euro. Morgan Stanley hat die Aktie gleich um zwei Stufen auf "Übergewichten" von "Untergewichten" erhöht.

Kräftig abwärts ging es im MDAX für Celesio und Hochtief. Der Pharmagroßhändler Celesio war im vergangenen Jahr mit einem Gewinn von 237 Millionen Dollar um 19 Millionen Euro unter der Konsensprognose von Analysten geblieben. Zudem will Celesio ihre Apotheken-Kette DocMorris loswerden. Die Aktie brach um 6,7 Prozent auf 13,74 Euro ein.

Hochtief verloren 5,3 Prozent auf 50,27 Euro. Die australische Tochter Leighton steht offenbar kurz vor einer Gewinnwarnung. Der Handel der Leighton-Aktie wurde am Dienstag auf Antrag des Unternehmens für zwei Tage ausgesetzt, was für entsprechende Gerüchte sorgte.

Aktien von Singulus stiegen 4,9 Prozent auf 2,85 Euro. Der Hersteller von Produktionsanlagen für Datenträger ist im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem 2010 noch ein Verlust von rund 80 Millionen Euro zu Buche stand. TUI legten um 6,4 Prozent auf 5,76 Euro zu, nachdem der chinesische Container-Logistiker Cosco Pacific Zahlen vorgelegt hatte.

DJG/mod/kko

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