Alt 22.03.12, 17:27
Standard XETRA-SCHLUSS/Konjunktursorgen lassen den DAX schwach werden
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der DAX ist am Donnerstag wieder unter 7.000 Punkte gefallen und hat damit auf ernüchternde Konjunkturdaten reagiert. Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone sind im März unter die Schwelle von 50 gerutscht. Sie deuten damit auf eine, wenn auch moderate, Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Der DAX büßte bis Handelsende 1,3 Prozent oder 90 auf 6.981 Punkte ein. Die Umsätze zogen an, wobei von starkem Verkaufsdruck aber nicht die Rede sein konnte. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 164,5 (Vortag: 133,4) Millionen Aktien im Wert von rund 3,70 (Vortag: 2,99) Milliarden Euro.

"Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie waren in Deutschland und Frankreich in allen Bereichen schlecht", sagte Violante de Canossa von der Credit Suisse. Die Zahlen seien eine negative Vorgabe für den ifo-Index, der am Montag veröffentlicht wird. "Nach vier Anstiegen der ifo-Geschäftserwartungen werden diese wohl erstmals wieder fallen", prognostizierte die Volkswirtin. Damit sind auch die weiteren Aussichten unsicherer geworden. "Hinter die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Belebung ab dem zweiten Quartal muss nun ein etwas größeres Fragezeichen gesetzt werden", mahnte Volkswirt Heinrich Bayer von der Postbank.

Doch nicht nur in der Eurozone, auch in China blieb eine Umfrage unter Einkäufern im produzierenden Gewerbe hinter den Erwartungen zurück. Der von der Bank HSBC ermittelte Index rutschte auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. "Die Schuldenkrise in der Eurozone und die Schwäche der chinesischen Konjunktur fordern ihren Tribut", meinte ein Händler. Immerhin scheint es in den USA etwas besser zu laufen. Der Index der Frühindikatoren legte im Februar so stark wie seit fast einem Jahr nicht mehr zu. "Der Index untermauert die Erwartungen an einen sich verstärkenden Aufschwung in den USA", so Bayer. Der DAX konnte denn auch die Unterstützungen bei 6.950 und 6.071 Punkten verteidigen, die Markteilnehmer als wichtig für die weitere Entwicklung erachten.

Bankenwerte sowie konjunkturlastige Sektoren waren die größten Verlierer. ThyssenKrupp sanken um 3,1 Prozent auf 19,26 Euro und Commerzbank um 3,1 Prozent auf 1,88 Euro. Zu den wenigen Gewinnern gehörten dagegen adidas. Am Abend wird der US-Konkurrent Nike Zahlen vorlegen und hier sind die Erwartungen hoch. Die adidas-Aktie gewann 0,4 Prozent auf 57,89 Euro.

Es gab unter den zyklischen Werten aber auch Gewinner. Lanxess zogen mit 8,5 Prozent auf 61,05 Euro massiv an, denn der Spezialchemiekonzern ist trotz der eingetrübten Weltkonjunktur zuversichtlich. Zwar vermied das Unternehmen eine konkrete Jahresprognose, stellte aber weiter profitables Wachstum in Aussicht. Das abgelaufene Geschäftsjahr schloss Lanxess dank guter Geschäfte mit Hightech-Kunststoffen und Synthesekautschuk mit Rekordzahlen ab.

Der Graphitspezialist SGL Carbon hat die Jahresziele für 2011 erreicht und will erstmals nach 1997 wieder eine Dividende ausschütten. Anleger nahmen dies zum Anlass für Käufe und jagten den Kurs um 7,8 Prozent auf 36,25 Euro. Auch Continental waren gefragt. Exane BNP hatte die Aktie hochgestuft und Goldman Sachs das Kursziel um 17 auf 122 Euro erhöht. Die Aktie legte um 0,7 Prozent auf 69,87 Euro.

Im TecDAX waren Papiere des Mobilfunkdienstleisters Drillisch gesucht. Das Unternehmen hat einen Rechtsstreit mit der Deutschen Telekom beigelegt. Die Aktie gewann 5,2 Prozent auf 8,80 Euro hinzu.

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