Alt 14.08.20, 19:20
Standard Wenig Bewegung - USA-China-Gespräche im Fokus
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NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert tendiert die Wall Street am letzten Handelstag der Woche. Im Vorfeld der am Wochenende stattfindenden Gespräche zwischen Delegationen aus China und den USA herrscht Zurückhaltung, wenngleich die Erwartungen an wirkliche Fortschritte zur Beilegung des Streits eher gering sind. Dazu kommen die weiter festgefahrenen Gespräche zwischen Republikanern und Demokraten um ein neues Konjunkturprogramm. Der Markt geht hier immer noch von einer Einigung aus.

Der US-Einzelhandelsumsatz stieg im Juli zwar den dritten Monat in Folge, doch blieb er unter der Erwartung. Hier wurde lediglich ein Plus von 1,2 Prozent vermeldet, während Ökonomen mit einem Anstieg von 2,3 Prozent gerechnet hatten. Allerdings wurde der Juni auf plus 8,4 Prozent nach oben revidiert nach zunächst plus 7,5 Prozent. Investoren sehen in den Daten einen wichtigen Hinweis über den Zustand der US-Konjunktur, für die der Einzelhandel eine entscheidende Rolle spielt.

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist dagegen im zweiten Quartal viel stärker gestiegen als erwartet. Auch die Industrieproduktion hat sich im Juli gegenüber dem Vormonat etwas stärker erhöht als prognostiziert. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für August fiel etwas besser aus als erwartet, setzte aber kaum Akzente am Markt.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag New Yorker Ortszeit 0,1 Prozent auf 27.929 Punkte, der S&P-500 tendiert kaum verändert, und der Nasdaq-Composite gibt 0,3 Prozent ab.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag zuletzt den zweiten Tag in Folge über der Marke von 50.000, was die Hoffnung auf eine rasche Eindämmung der Pandemie weiter sinken läßt. In dieses Bild passt, dass Großbritannien seine Quarantänebestimmungen wieder verschärft hat.

Ölpreise geben weiter nach

Die Ölpreise setzen ihre Abwärtstendenz vom Vortag fort. Händler verweisen weiterhin auf die zurückhaltenden Aussagen der Internationale Energie-Agentur (IEA) in Bezug auf eine Erholung des Ölmarktes. In ihrem Ölmarktbericht erwartet die IEA für 2020 einen stärkeren Rückgang der weltweiten Nachfrage als noch im vorherigen Bericht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,4 Prozent auf 42,08 Dollar, Brent gibt ebenfalls um 0,4 Prozent auf 44,80 Dollar nach.

Der Goldpreis gibt zwischenzeitliche leichte Aufschläge wieder ab und zeigt sich mit einem Minus. Im Bereich zwischen 1.900 und 1.925 Dollar bestehe eine starke Unterstützung für das Edelmetall, so Marktstratege Stephen Innes von AxiCorp. Die Feinunze reduziert sich um 0,6 Prozent auf 1.942 Dollar.

Am Devisenmarkt neigt der Dollar wieder zur Schwäche, nur etwas gegen den Euro, deutlich gegen den Yen. Eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten auf ein neues Konjunkturpaket sei möglicherweise bereits weitgehend in den Dollar eingepreist, so die Commerzbank. Folglich könnte sich der Greenback in den kommenden Tagen seitwärts bewegen. Dies zeige zudem, dass die Investoren weiterhin zuversichtlich in Bezug auf eine Einigung seien.

Die US-Anleihen erholen sich leicht von den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Titel fällt um 2,1 Basispunkte auf 0,70 Prozent.

Applied Material überzeugt mit Zahlen und Ausblick

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Applied Materials um 4,6 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern übertraf sowohl mit den Geschäftszahlen als auch mit dem Ausblick die Erwartungen der Analysten.

Im Blick steht auch das Börsendebüt des deutschen Pharmaunternehmens Curevac an der Nasdaq. Das Unternehmen forscht an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Curevac hat den Preis seiner Aktien im Rahmen seines Börsengangs in New York auf 16 US-Dollar festgesetzt. Die Einnahmen aus der Emission von gut 13,3 Millionen Stammaktien werden sich damit auf rund 213,3 Millionen Dollar belaufen.

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August 14, 2020 12:03 ET (16:03 GMT)

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