Alt 23.09.10, 12:53
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer wegen Irland und Einkaufsmanager-Umfragen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer kurzen Erholung im frühen Geschäft fällt der DAX bis zum Donnerstagmittag deutlich in negatives Terrain. Gegen 13.05 Uhr verliert der DAX 45 Punkte oder 0,7% auf 6.163 Punkte. Getrübt wird die Stimmung von etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufmanager-Indizes in Deutschland und der Euro-Zone. Laut Händlern wird die Stimmung aber noch stärker belastet von Nachrichten aus Irland: Zum einen sind die Risikoaufschläge auf irische Anleihen stark gestiegen auf neue Rekordniveaus, und zum anderen schrumpft die irische Wirtschaft wieder, was die Lage der Staatsfinanzen, so ein Händler, nicht gerade verbessere.

Aus technischer Sicht ist der Unterstützungsbereich um 6.170 Punkten umkämpft. Ein nachhaltiger Bruch könnte den DAX in den Bereich um 6.100 Punkte drücken, so technische Analysten. Auf Widerstand trifft der DAX um 6.300 Punkte. Neue Impulse könnten am Nachmittag von den wöchentlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt ausgehen sowie von den Verkäufen bestehender Häuser, außerdem werden die so genannten Frühindikatoren veröffentlicht.

Auf der Verliererseite ganz oben stehen Stahlwerte, so ThyssenKrupp mit einem Minus von 2,2% auf 23,23 EUR. Nach negativen Kommentaren von Goldman Sachs habe nun auch Merrill Lynch niedrigere Stahlpreise im vierten Quartal thematisiert. Die Analysten sollen Preisdruck im Stahlsektor ausmachen und davon ausgehen, dass Arcelor Mittal und ThyssenKrupp im vierten Quartal die Preise je Tonne Stahl um 20 USD bis 30 USD werden senken müssen. Im MDAX verlieren Salzgitter 2,3%, Klöckner&Co sogar 5,2% auf 15,81 EUR. "Die Aktie ist in den letzten Tagen immer wieder an der 200-Tage-Linie gescheitert", sagt ein Händler zu Klöcker&Co. Nun würden Positionen abgebaut.

Europaweit unter Druck steht der Bankensektor. Im Handel wird weiter Korrekturbedarf bei den Gewinnschätzungen für den US-Bankensektor gesehen. "Nach dem schwachen Sommer dürften die Schätzungen für die Branche für das dritte Quartal zu hoch sein", heißt es. Vor einigen Tagen hatte die Bankenanalystin Meredith Whitney davor gewarnt, dass die Einnahmen der Branche im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgehen werden, am Mittwoch hat wiederum die Deutsche Bank ihre Gewinnschätzungen für Goldman Sachs und Morgan Stanley deutlich nach unten angepasst. "Sollte Druck aufkommen, dürfte sich dieser nicht auf US-Titel beschränken", meint ein Händler. Commerzbank fallen um 1,3% auf 6,18 EUR. Deutsche Bank können sich allerdings im Umfeld der Kapitalerhöhung um 0,1% erholen auf 41,07 EUR, nachdem der Kurs bereits vor Beginn des Bezugsrechtshandels zeitweise deutlich nachgegeben hatte.

Auf der Gewinnerseite steigen BASF um 0,5% auf 45,80 EUR. Die Aussagen von BASF vom Mittwoch zum Verlauf des dritten Quartals sorgen laut Händlern erneut für Käufe der Aktie. BASF sind auf den höchsten Stand seit dem 5. August gestiegen. "Die Spekulation über eine höhere Ausschüttung in diesem Jahr nach neun guten Monaten zieht Anleger an", sagt ein Händler. Bayer steigen sogar um 0,8% auf 51,17 EUR. Händler verweisen auf die Einführung des Multiple-Sklerose-Medikaments "Betaferon" auf dem chinesischen Markt. Dieser berge "reichlich Absatzpotenzial". Ein Teil der aktuellen Kursgewinne dürfte aber schlicht auf die Erholung von den Abgaben vom Mittwoch zurückzuführen sein, sagt ein Händler.

In der zweiten Reihe verlieren Heidelberger Druck 4,4% auf 3,31 EUR, am Donnerstag endet der Bezugsrechtshandel. ProSieben gewinnen 3,1% auf 16,98 EUR, nachdem die Analysten der Commerzbank die Aktie auf "Buy" von "Add" erhöht haben. Kabel Deutschland legen um 2,2% auf 27,08 EUR zu, hier haben die Analysten von HSBC das Kursziel auf 32 EUR erhöht von 29 EUR. Der MDAX gibt um 0,9% nach, der TecDAX um 0,7%. Hier verlieren Roth&Rau sowie SolarWorld jeweils gut 3%.

DJG/hru/bek/raz

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