Alt 14.09.10, 17:37
Standard XETRA-SCHLUSS/Gut behauptet - Konjunktur und Devisen im Fokus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Händler sprachen von einem impulslosen Geschäft, das von Positionsanpassungen vor dem großen Verfallstag an den Terminbörsen am Freitag geprägt worden sei. Die Konjunkturdaten aus den USA fielen indes positiv aus - der deutsche ZEW-Index dagegen nicht. Im Fokus stand jedoch der Devisenmarkt. Hier fiel der US-Dollar unter die Parität zum Schweizer Franken und trieb den Euro über die Marke von 1,30 USD. Der Yen sprang auf ein neues 15-Jahreshoch und die Feinunze Gold erreichte ein neues Allzeit-Hoch.

Vor diesem Hintergrund legte der DAX um 0,2% oder 14 Punkte auf 6.275 zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 112,8 (Vortag: 94,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,19 (Vortag: 2,87) Mrd EUR. Damit steckte der Markt den schwächer als erwarteten ZEW-Index für September gut weg. Die schwache ZEW-Erwartungskomponente wurde kompensiert durch eine solide Einschätzung der aktuellen Lage. Für eine positive Überraschung sorgten auch die US-Einzelhandelsdaten. Mit +0,6% ex Kfz zogen die Umsätze stärker als die von Analysten erwarteten 0,3% an.

Daneben richten sich die Blicke schon auf den großen Verfall der Terminbörse Eurex am Freitag: Der große Call-Überhang bei den September-Optionen auf den Basispreisen bei 6.300 und darüber könnte Stillhalter zu dazu bewegen, die Kurse auf jeden Fall unter diesen Marken zu halten, hieß es im Handel. Die nächsten technischen Widerstände werden bei 6.300 und 6.350 Punkten ausgemacht, die nächste Unterstützung bei 6.200 Zählern.

Unter deutlichem Abgabedruck standen die Versorgertitel. E.ON verloren 3,4% auf 22,61 EUR und RWE 1,8% auf 52,55 EUR. Die Analysten der Societe Generale hatten RWE auf "Sell" herabgestuft nach zuvor noch "Buy". E.ON litten unter anderem unter Gerüchten, wonach der Versorger aufgrund der Schwäche im Gasgeschäft die Gewinnziele senken müsse. Analysten sprachen jedoch eher von Verkäufen durch Anleger, die nach dem Atom-Kompromiss zugekauft hatten. Nun stellten sie fest, dass der Kompromiss doch noch nicht so belastbar wie erhofft sei.

Henkel gaben um 1% auf 39,29 EUR nach. Der US-Wettbewerber HB Fuller hatte am Vorabend das Umsatzziel für das laufende Jahr auf plus 10% reduziert; zuvor war das Unternehmen von einem Anstieg von 10% bis 12% ausgegangen. Als Grund nannte die Gesellschaft steigende Rohstoffkosten und ein schwaches US-Geschäft. Auch Beiersdorf gaben darauf um 0,9% auf 43,16 EUR nach.

SAP stiegen indes um 1,8% auf 36,73 EUR. Morgan Stanley hat den Technologiesektor auf "Neutral" angehoben. Auch Bankenwerte legten nach der Rally vom Vortag noch etwas zu. Deutsche Bank stiegen um 1,5% auf 49,23 EUR. Im MDAX brachen Heidelberger Druck mit dem Beginn des Bezugsrechtshandels um über 32% auf 4,10 EUR ein. Der hohe Verlust war jedoch nur rechnerisch: Anleger können für eine alte Aktie zwei neue zu je 2,70 EUR beziehen. EADS büßten 1% auf 19,15 EUR ein, die Analysten der Credit Suisse haben die Aktien mit "Underperform" gestartet.

Auf der Gewinnerseite standen die Automobilzulieferer. Continental stiegen um 3,1% auf 54,83 EUR. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch haben das Kursziel des Automobilzulieferers auf 55 nach 50 EUR erhöht. Elringklinger stiegen um 3,1% auf 23,11 EUR.

Im TecDAX legten SMA Solar um 3,3% zu auf 88,52 EUR zu. "Möglicherweise positionieren sich Anleger auch in Erwartung guter Nachrichten auf dem Capital Markets Day", sagte ein Händler. Dieser findet am Donnerstag statt.

DJG/mod/flf

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