Alt 07.10.11, 12:21
Standard XETRA-MITTAG/Etwas leichter - Warten auf US-Arbeitsmarktbericht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt bröckeln die Kurse am Freitagmittag etwas ab. Der DAX notiert um 12.50 Uhr MESZ mit 5.629 Punkten 0,3% oder 16 Punkte unter dem Schlussstand vom Donnerstag. Damit kann der DAX die starken Rally-Gewinne der vergangenen Tage mehr oder weniger verteidigen. Die Ausschläge haben laut Händlern deutlich nachgelassen, die Handelsspanne von etwa 70 Punkten ist die geringste seit mehreren Börsentagen. Viele Anleger haben eine abwartende Haltung eingenommen.

Entscheidend für den Ausgang der Börsenwoche werde aber die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag sein. Volkswirte erwarten, dass die in den USA im September außerhalb der Landwirtschaft 60.000 neue Stellen geschaffen worden sind. Die Arbeitslosenquote soll bei 9,1% verharren.

Gestützt wird die Stimmung von weiteren Geldspritzen der Zentralbanken, der Hoffnung auf eine Rekapitalisierung des europäischen Bankensektors sowie zuletzt wieder stabileren Konjunkturdaten. Dass der Markt trotz fester Vorlagen aus den USA und Asien nicht noch besser abschneidet, liegt laut Händlern an neuen Bonitäts-Abstufungen. Die Rating-Agentur Moody´s hat neun portugiesische Banken und zwölf britische Finanzdienstleister abgestuft.

Aus technischer Sicht würde sich für den DAX mit einem Ausbruch über die jüngsten Hochs bei 5.700 Punkten Aufwärtspotenzial erschließen. "Ein Überwinden dieser Widerstandszone würde (...) eine kurzfristige Bodenbildung mit einem Anschlusspotenzial von gut 600 Punkten vervollständigen", merkte HSBC Trinkaus am Donnerstag an. Die entscheidende Unterstützungszone liege bei den Hochs aus dem Juni und aus dem Januar 2009 bei 5.178 und 5.111 Punkten.

Bei den Einzelwerten geben Commerzbank um 3,7% nach auf 1,78 EUR. Händler sprechen von kleinen Gewinnmitnahmen nach den starken Rally-Gewinnen. Gewinnmitnahmen nach zwei starken Tagen machen Händler auch für den Kursabschlag von 2,3% auf 26,75 EUR bei HeidelbergCement verantwortlich. Am Mittwoch und Donnerstag hatte sich die Aktie um 11,4% erholt, nachdem sie am Dienstag auf dem tiefsten Stand seit dem 13. Juli 2009 geschlossen hatte. Auch andere europäische Bautitel wie Lafarge, CRH, Saint-Gobain und Vinci handeln mit Abschlägen nach der jüngsten Erholung.

Auf der anderen Seite steigen Lufthansa um 0,9% auf 9,62 EUR. Als "kleine Unterstützung" wertet ein Händler einen Bericht im "Weser-Kurier", dem zufolge die Bundesregierung die Luftverkehrssteuer ab 2012 senken will. Der "große Wurf" sei das aber nicht, meint er mit Blick darauf, dass die Zeitung von einer vergleichsweise "geringfügigen" Senkung spricht. Für innereuropäische Flüge sinke die Steuer um 18,75% auf 6,50 EUR. Noch erheblich geringer fielen die Senkungen bei längeren Flügen aus.

Metro steigen um 2,5% auf 33,34 EUR. Auch adidas können sich weiter erholen. In der zweiten Reihe fallen Qiagen um 3,3% auf 9,67 EUR, Händler verweisen auf eine Umsatzwarnung des US-Mitbewerbers Illumina. Die Erlöse des Unternehmens für DNA- und Protein-Analyse sollen im dritten Quartal bei 235 Mio USD liegen und damit deutlich unter den Schätzungen der Analysten von 278 Mio USD liegen.

SolarWorld ziehen um 2,1% an auf 3,32 EUR, obwohl die Analysten von HSBC den Titel auf "Neutral" von "Overweight" gesenkt haben. SMA Solar verlieren dagegen 4,0% auf 43,18 EUR. Der TecDAX fällt um 0,7%, der MDAX gibt um 0,3% nach. Hier leiden BayWa mit einem Minus von 2,9% auf 31,86 EUR unter Gewinnmitnahmen.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217,
herbert.rude@dowjones.com
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