Alt 06.10.11, 09:08
Standard XETRA-START/Rally setzt sich vor EZB-Zinsentscheid fort
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die guten Vorgaben von Wall Street lassen die Kurse am deutschen Aktienmarkt im frühen donnerstäglichen Handel weiter steigen. An den US-Börsen sorgte am Mittwoch vor allem die neuerliche Spekulation auf eine Übernahme von Yahoo! durch Microsoft für ein ordentliches spätes Geschäft. Bis 9.49 Uhr steigt der DAX um 1,6% oder 87 auf 5.560 Punkte. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 2,6% oder 208 auf 8.274 Punkte nach oben. Der TecDAX rückt um 1,9% oder 12 auf 654 Punkte vor. Wie bereits bei der Rally zur Wochenmitte sind dabei vor allem die zuvor zertrümmerten Finanzwerte und konjunktursensitive Titel gesucht.

Die Blicke der Börsianer sind angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensystem Europas freilich bereits ganz auf die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag gerichtet. Unter Ökonomen gilt es als ausgemachte Sache, dass die Währungshüter um EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor dem Hintergrund einer Teuerung von 3,0% im September das Leitzinsniveau von 1,5% bestätigen werden.

Um Liquiditätsengpässe bei den Kreditinstituten zu vermeiden, dürfte die EZB vielmehr auf ein schon erprobtes Mittel zurückgreifen und die Jahrestender wieder einführen. Darüber hinaus könnte sie das Programm zum Kauf von Covered Bonds reaktivieren. In erster Linie dürfte die Reaktion der Kapitalmärkte aber wieder einmal davon abhängen, welche Worte Trichet bei seiner letzten Pressekonferenz als EZB-Präsident zur Verfassung der Kreditinstitute Europas und zur Staatsschuldenkrise im Gemeinsamen Währungsgebiet wählen wird. Ende Oktober scheidet der Franzose regulär aus dem Amt und übergibt den Stab an den Italiener Mario Draghi.

Bereits zuvor wird die Bank of England über ihren geldpolitische Kurs entschieden haben. Dabei dürften die Währungshüter um Governor Mervyn King zwar das Leitzinsniveau von 0,5% bestätigen. Angesichts der intensiven Diskussion neuerlicher quantitativer Lockerungen bei der vorangegangenen Sitzung halten Volkswirte eine Anhebung des Volumens des Kaufprogramms für Staatsanleihen um 50 Mrd GBP auf 250 Mrd GBP jedoch nicht für ausgeschlossen.

Aus den USA steht wie jeden Donnerstag die Entwicklung der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung auf dem Programm. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf ein Plus von 19.000 binnen Wochenfrist.

Im frühen Geschäft sind wie bereits am Vortag in erster Linie Banken, Versicherer und Zykliker gesucht. ThyssenKrupp ziehen um 4,2% auf 18,76 EUR an, für Commerzbank geht es um 4,1% auf 1,86 EUR nach oben, Allianz verteuern sich um 3,7% auf 74,48 EUR. HeidelbergCement rücken um 3,3% auf 26,95 EUR vor. Der Wettbewerber Asia Cement hat unter anderem wegen deutlich gestiegener Verkaufspreise für die ersten neun Monate des Jahres einen Gewinnanstieg von 450% binnen Jahresfrist vermeldet. HeidelbergCement ist stark in der asiatisch-pazifischen Region engagiert.

In der zweiten Reihe springen Gerresheimer um 7,3% auf 31,51 EUR nach oben. Wegen des starken Erlösanstiegs im dritten Quartal hat der Pharmaverpackungsspezialist seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. TUI legen um 6,4% auf 4,09 EUR zu, die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktien des Reiseveranstalters auf "Overweight" von "Equalweight" heraufgestuft. Die in Frankfurt gehandelten Aktien von Apple verlieren nach dem Tod von Unternehmensgründer Steve Jobs 3,3% auf 273,51 EUR.

DJG/jej/raz

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