Alt 30.09.11, 23:29
Standard XETRA-SCHLUSS/Konjunkturelle Unsicherheit lässt Kurse purzeln
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Erholung der vergangenen Tage ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag wieder deutlich gefallen. Nachdem die Schuldenkrise mit der deutschen Zustimmung zum erweiterten Rettungsschirm ESFS zumindest kurzfristig etwas in den Hintergrund getreten ist, rücken nun Konjunktursorgen in den Vordergrund. Besonders der von der HSBC berechnete Einkaufsmanagerindex für das chinesische Verarbeitende Gewerbe, der im September auf dem Vormonatswert von 49,9 Punkten stagnierte, belastete den Markt. "Das entkräftet die Furcht vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft nicht wirklich", sagte ein Händler.

Zudem blieben die Angaben zur Industrieproduktion in Südkorea und Japan deutlich hinter den Erwartungen zurück und die Wachstumsprognose für Brasilien wurde gesenkt. Der DAX fiel um 2,4% oder 138 auf 5.502 Punkte. Der konjunktursensible MDAX büßte sogar 3,4% oder 294 auf 8.341 ein. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 179,8 (Vortag: 182,9) Mio Aktien im Wert von rund 3,68 (Vortag: 3,25) Mrd EUR.

Überraschend starke US-Konjunkturdaten brachten nur begrenzte Entlastung. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago ist im September auf 60,4 Punkte gestiegen, während Volkswirte eine leichte Eintrübung erwartet hatten. "Allerdings ist das Stimmungsbild in den einzelnen US-Regionen sehr gemischt", meinte Volkswirt Thilo Heidrich von der Postbank.

Angesichts der Unsicherheiten über die konjunkturelle Entwicklung in China standen die Automobilwerte unter Druck. Für die als Premiumanbieter geltenden deutschen Hersteller hat sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Absatzmärkte entwickelt. BMW gaben um 5,3% auf 49,97 EUR ab. Daimler verbilligten sich um 3,4% auf 33,63 EUR. Auch zuversichtliche Aussagen halfen nicht. Trotz der Schuldenkrise habe man Grund zum Optimismus, hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche gesagt. "Unsere Werke sind bis Ende des Jahres ausgelastet", begründete der Manager seine Zuversicht.

Auch die Aktien anderer in Asien erfolgreicher Unternehmen wie Hugo Boss wurden verkauft. Der Titel des oberschwäbischen Bekleidungsherstellers verlor 12% auf 60,28 EUR. Auch Finanzwerte kamen unter Druck. Deutsche Bank fielen um 6,8% auf 26,32 EUR. Laut "Handelsblatt" steht der Primus unter den heimischen Kreditinstituten kurz davor, sein Rekordgewinnziel für das laufende Jahr von 10 Mrd EUR zu kassieren. Ein Sprecher der Bank wollte das Gerücht nicht kommentieren.

Die negativen Nachrichten aus dem Chipsektor hielten an. Nach der Gewinnwarnung von AMD enttäuschten nun Quartalszahlen von Micron. Infineon fielen um 3,6% auf 5,59 EUR. Bayer hielten sich dagegen nach einer weiteren positiven Studie zum Mittel "Rivaroxaban" mit minus 1,3% auf 41,45 EUR noch recht gut. Auch defensive Werte wie Beiersdorf und FMC waren gefragt.

DJG/mif/raz

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