Alt 30.09.11, 13:39
Standard XETRA-MITTAG/Konjunktursorgen lassen DAX in die Knie gehen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Erholung der vorangegangenen Tage ist der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag wieder unter Abgabedruck geraten. Nachdem die Schuldenkrise mit der Zustimmung des Deutschen Bundestags zum erweiterten ESFS kurzfristig in den Hintergrund getreten ist, rücken nun Konjunktursorgen in den Vordergrund. Auf den Magen schlägt den Marktteilnehmern besonders der von HSBC berechnete Einkaufsmanagerindex für das chinesische Verarbeitende Gewerbe, der im September auf dem Vormonatswert von 49,9 Punkten stagnierte. "Das entkräftet die Furcht vor einer harten Landung nicht wirklich", sagt ein Händler.

Zudem sind die Angaben zur Industrieproduktion in Südkorea und in Japan deutlich unter den Erwartungen ausgefallen und die Wachstumsprognose für Brasilien ist gesenkt worden. Bis 13.00 Uhr verliert der DAX 3% oder 174 auf 5.466 Punkte. Der konjunktursensible MDAX büßt sogar 3,7% oder 316 auf 8.320 ein.

Mit der überraschend hohen Inflation in der Eurozone wird eine Leitzinssenkung der EZB als nahezu ausgeschlossen betrachtet. "Mit 3% Inflation liegen wir einen vollen Prozentpunkt über dem Zielband der EZB - da gibt´s keine Zinssenkung", so ein Marktbeobachter. Für neue Impulse dürfte am Nachmittag der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Region Chicago sorgen. Ökonomen erwarten für September einen Rückgang auf 55,0 von 56,5 Punkten im Vormonat.

Angesichts der Unsicherheiten über die konjunkturelle Entwicklung in China stehen die Automobilwerte unter Druck. Für die als Premiumanbieter geltenden deutschen Hersteller hat sich die mittlerweile die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Absatzmärkte entwickelt. BMW geben um 6,7% auf 49,20 EUR ab. Daimler verbilligen sich um 4,4% auf 33,29 EUR.

Auch in Asien erfolgreiche Unternehmen wie Hugo Boss werden vor diesem Hintergrund skeptisch beäugt. Hugo Boss verlieren 8,5% auf 62,74 EUR. Die Hersteller von Luxusgütern und Bekleidung werden europaweit abverkauft.

Deutsche Bank fallen um 6,9% auf 26,30 EUR. Laut "Handelsblatt" steht der Primus unter den heimischen Kreditinstituten kurz davor, sein Rekordgewinnziel für das laufende Jahr von 10 Mrd EUR zu kassieren. Ein Sprecher der Bank wollte das Gerücht nicht kommentieren.

Bayer halten sich dagegen nach einer weiteren positiven Studie zum Mittel "Rivaroxaban" mit minus 1,8% auf 41,26 EUR noch recht gut.

Die negativen Nachrichten aus dem Chipsektor halten an. Nach der Gewinnwarnung von AMD am Vortag haben nun die nachbörslich veröffentlichten Quartalszahlen von Micron enttäuscht. Die Bruttomarge verzeichnete aufgrund der sinkenden DRAM-Preise einen deutlichen Rückgang auf 15% nach 22% im Vorquartal. Infineon fallen um 4,7% auf 5,52 EUR.

DJG/mif/mod/raz

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