Alt 28.09.11, 17:23
Standard XETRA-SCHLUSS/Verluste nach starkem Anstieg der Vortage
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach bewegtem Kursverlauf hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch schwächer geschlossen. "Die Anleger sind nervös. Viele rechnen mit einer neuerlichen Abwärtsattacke, aber es will auch keiner einen Ausbruch nach oben verpassen", sagte ein Händler. Mit Spannung werde die Abstimmung am Donnerstag im Deutschen Bundestag über das politisch über den erweiterten Euro-Rettungsschirm erwartet. Das finnische Parlament hat dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Der DAX verlor 0,9% oder 50 auf 5.578 Punkte. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 181,8 (Vortag: 245,9) Mio Aktien im Wert von rund 3,35 (Vortag: 4,06) Mrd EUR. Dass das Tageshoch von immerhin 5.700 Punkten nicht verteidigt werden konnte, überraschte Marktteilnehmer nicht. "Nach dem Anstieg in dieser Woche beeindrucken Rückschläge nicht wirklich", meinte ein Händler. Vor dem Quartalsultimo sollten die Käufe von Fonds den Markt stabilisieren.

Verluste mussten die Bankwerte nach dem starken Anstieg in den Vortagen hinnehmen. Hier belastete auch der Kurseinbruch der britischen Hedge-Fondsgesellschaft Man Group etwas. Das verwaltete Vermögen ist im Juni um 6 Mrd USD auf 65 Mrd USD geschrumpft. Deutsche Bank gaben um 3,8% auf 27,20 EUR nach, Commerzbank um 3,4% auf 1,92 EUR

Deutsche Börse büßten mit 4% auf 39,24 EUR ebenfalls deutlich ein. Die London Stock Exchange verhandelt exklusiv mit dem Clearinghauses LCH.Clearnet über eine Übernahme. Damit würde sich der Konkurrenzdruck für die Clearing-Tochter Clearstream der Deutschen Börse erhöhen. Als Belastung erwies sich auch, dass die EU-Kommission nach Aussage ihres Präsidenten, Jose Manuel Barroso, die Einführung einer Finanzstransaktionssteuer in der gesamten EU-27 anstrebt.

SAP verteuerten sich dagegen um 1,3% auf 38,32 EUR. Laut "Finanz und Wirtschaft" sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Dies hat der weltweite Vertriebschef von SAP, Robert Enslin, der schweizerischen Zeitung gesagt. Gefragt waren auch defensive Werte. So kletterten Merck um 1,5% auf 61,62 EUR.

Südzucker büßten nach einer Abstufung auf "Hold" von "Buy" durch die Deutsche Bank 4% auf 22,67 EUR ein. Die Verluste der Aktie von Wacker Chemie begründeten Händler mit Verlusten des koreanischen Wettbewerbers OCI. "OCI hat die Preise für Polysilizium gesenkt und nun gibt es Befürchtungen, dass auch Wacker Probleme bekommen könnte", meinte ein Händler.

Solarwerte standen ebenfalls unter Verkaufsdruck. Ein Analyst begründete dies mit hohen Lagerbeständen in der Branche und mit einem härter werdenden Konkurrenzdruck vor allem durch chinesische Anbieter. Solarworld fielen um 7,7% auf 3,27 EUR. Ganz anders dagegen Dialog Semiconductor, die um 7,7% auf 14,64 EUR anzogen. Das Unternehmen hatte die Ziele für Umsatz und Marge im dritten Quartal nach oben geschraubt.

DJG/mif/raz

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