Alt 30.05.13, 13:16
Standard Erneut schwarzer Donnerstag an der Börse in Japan
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An der japanischen Börse stehen die Zeichen nach den satten Gewinnen seit Jahresbeginn auf Korrektur. Nachdem der Nikkei-Index bereits am vergangenen Donnerstag um mehr als 7 Prozent eingebrochen war, ist er nun um weitere 5,2 Prozent auf 13.589 Punkte abgesackt und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Wochen.

Auslöser für den Kursrutsch waren zum Einen der Anstieg des Yen und zum Anderen der Aufwärtstrend der Renditen - sowohl japanischer als auch US-amerikanischer Staatsanleihen. Gleichwohl weist der Nikkei-Index seit Jahresbeginn immer noch ein Plus von rund 30 Prozent auf.

"Die steigenden Renditen für US-Staatsanleihen und ein Anziehen der US-Konjunktur nehmen dem Aktienmarkt den Wind aus den Segeln und machen es für Anleger zunehmend attraktiver, in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren", sagte Analyst Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Auch in Japan waren die Renditen zuletzt gestiegen, erholten sich zuletzt aber wieder etwas. Die Rendite für zehnjährige Papiere sank um fünf Basispunkte auf 0,89 Prozent.

Die leichten Erholungstendenzen der vergangenen beiden Tage haben sich somit als trügerisch erwiesen. "Die einfache Wahrheit ist, dass die Kurse zu schnell zu hoch gestiegen sind. Eine Kurskorrektur war schon lange überfällig", sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities.

Der US-Dollar gab seine zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und sank deutlich unter die Marke von 101 Yen. Zuletzt kostete er 100,69 Yen, nachdem er am Mittwoch noch mit 102,52 Yen gehandelt wurde.

Besonders hell glänzte am zweiten schwarzen Tokioter Donnerstag in Folge das Gold. Ebenso wie der Yen ist Gold für viele Anleger immer noch ein sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Goldpreis sprang erstmals seit rund zwei Wochen wieder deutlicher über die psychologisch wichtige Marke von 1.400 Dollar. Zuletzt kostete die Feinunze 1.408 Dollar, nachdem sie im Tageshoch bereits bei 1.410,70 notiert hatte.

Belastet von der stärkeren japanischen Währung standen an der Börse in Tokio vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen auf der Verliererliste. Die Papiere von Kyocera verloren 5,6 Prozent und Tokyo Electron 6,2 Prozent. Die Unsicherheit über die Entwicklung der japanischen Renditen sorgte unterdessen für Druck auf Immobilienwerte. Die Aktien von Mitsui Fudosan gaben 5,5 Prozent ab und Mitsubishi Estate verloren 5 Prozent.

Ein Preisrutsch beim Eisenerz um 4,2 Prozent sorgte in Australien insbesondere bei Aktien von Minenbetreibern für Verluste. Atlas Iron sanken um 6,1 Prozent und Fortescue Metals um 5,1 Prozent, während Rio Tinto und BHP Billiton mit Verlusten von 1,4 Prozent und 1,2 Prozent etwas glimpflicher davon kamen. Das Marktbarometer S&P/ASX 200 verlor 0,9 Prozent.

Beim chinesischen Shanghai-Composite fiel das Minus mit 0,2 Prozent verhalten aus. "Es ist unwahrscheinlich, dass es am Aktienmarkt angesichts der relativ niedrigen Bewertung von Schwergewichten wie Bankenaktien viel weiter nach unten geht", sagte Analyst Zhang Haidong von Tebon Securities. Belastet von Gewinnmitnahmen standen insbesondere Immobilenwerte unter Verkaufsdruck. So gaben die Aktien von Gemdale 1,1 Prozent ab.

Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

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