Alt 29.05.13, 11:55
Standard Nikkei und Yen fahren Achterbahn
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Gestützt von positiven US-Konjunkturdaten haben die Börsen in Ostasien am Mittwoch überwiegend leicht im Plus geschlossen. Weiter hoch her ging es am Aktienmarkt in Tokio. Nachdem der Nikkei-225 zu Handelsbeginn zunächst zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her gependelt war und im Tageshoch ein Plus von 1,4 Prozent erreicht hatte, schloss er belastet von einem wieder festeren Yen lediglich mit einem leichten Aufschlag von 0,1 Prozent bei 14.327 Punkten. Insgesamt nahm die Volatilität jedoch deutlich ab - etwa im Vergleich zum Freitag, als der Nikkei im Tagesverlauf noch um mehr als 1.000 Punkte hin und her sprang.

Für gute Stimmung sorgten vor allem die positiven US-Vorgaben. In der größten Volkswirtschaft der Welt stehen die Zeichen weiter auf Erholung. Die Stimmung unter den US-Verbrauchern ist so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Und auch auf dem US-Immobilienmarkt geht es weiter bergauf. Immer mehr Amerikaner wagen den Kauf einer Immobilie, was die Eigenheimpreise im ersten Quartal überraschend deutlich steigen ließ. Die Preise für Eigenheime in den 20 größten Metropolregionen der USA wiesen im März den höchsten Preisanstieg seit sieben Jahren aus.

Gestützt von den positiven US-Daten setzte der Greenback seinen Aufwärtstrend gegenüber dem Yen zunächst fort und kostete im Tageshoch 102,526 Yen, nachdem er am Vortag im Tagestief noch mit 101,075 gehandelt worden war. Belastet von Aussagen des japanischen Notenbankpräsidenten Haruhiko Kuroda gab der Dollar jedoch im Verlauf seine Gewinne wieder ab. Nachdem Kuroda darauf hingewiesen hatte, dass die Weltwirtschaft die Folgen der globalen Finanzkrise noch nicht komplett hinter sich gelassen habe, und zudem davor gewarnt hatte, dass kein Finanzsystem gegen Krisen immun sei, rutschte die US-Währung deutlich unter die Marke von 102 Yen und kostete zuletzt 101,67 Yen.

Der wieder festere Yen drückte in Tokio die Aktien exportorientierter Unternehmen ins Minus. Die Papiere von Sony sanken um 0,6 Prozent, Sharp gaben 3,4 Prozent und Mazda Motor 2,2 Prozent ab. Gefragt waren dagegen die Anteilsscheine von Softbank. Sie gewannen 2,1 Prozent, nachdem der Konzern bei der Übernahme von Sprint Nextel vorangekommen war. Das Unternehmen traf eine Einigung mit der US-Regierung zum Schutz der nationalen Sicherheit.

Leidtragende der andauernden Erholung am japanischen Aktienmarkt und des insgesamt festeren Dollars waren die Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Japantitel stieg um vier Basispunkte auf 0,94 Prozent.

In Australien gehörten insbesondere Minenwerte zu den Gewinnern. Die Papiere von BHP Billiton, Rio Tinto und Fortescue Metals gewannen zwischen 2,6 und 4,1 Prozent. Sie profitierten von der Schwäche des Australischen Dollars. Zudem hat Goldman Sachs ihren Kunden australische Minenwerte zum Kauf empfohlen.

Der südkoreanische Kospi gewann 0,8 Prozent und führte damit die Liste der Gewinner an den asiatischen Börsen an. Der Markt profitiere vor allem von der unverändert günstigen Aktienbewertung und der hohen Liquidität, sagte Analyst Lee Kyoung-min von Woori Investment & Securities. Gefragt waren insbesondere die Papiere von STX Pan Ocean. Sie sprangen um 15 Prozent nach oben: Der größte Geldgeber des Konzerns, die Korea Development Bank, will offenbar Teile des Unternehmens übernehmen.

Gegen den Trend ging es in Hongkong bergab. Belastet von Gewinnmitnahmen verlor der HSI bei geringen Umsätzen 1,6 Prozent. Insbesondere Immobilienwerte standen unter Abgabedruck. Grund dafür war insbesondere die ausbleibenden Erholung am urbanen Immobilienmarkt, hieß es am Markt.

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