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TOKIO (Dow Jones) - Die Börse in Tokio hat am Dienstag mit der Zinsentscheidung der Bank of Japan ins Minus gedreht und nach einer volatilen Sitzung letztlich knapp behauptet geschlossen. Damit grenzten die Kurse ihre Verluste dank eines kleinen Schlussspurts aber wieder deutlich ein. Der Nikkei-225 verlor 0,2% oder 21 Punkte auf 9.551, in der Spitze war der japanische Leitindex im frühen Geschäft bis auf 9.623 Zähler geklettert. Der breiter aufgestellte Topix ermäßigte sich um 0,3% bzw 3 Punkte auf 855. Nach Ansicht von Händlern könnte der Nikkei kurzfristig bis 9.200 fallen, sollte der Dollar unter 84,82 JPY abrutschen.
Als Belastungsfaktor machten Börsianer neben der Zinsentscheidung in Japan die unter den Erwartungen ausgefallenen Importdaten in China aus. Diese sorgten an den chinesischen Börsen für deutlichen Abgabedruck. Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre extrem expansive Geldpolitik unverändert gelassen. Der Leitzins bleibt bei 0,10%, Volkswirte hatten diese Entscheidung zwar erwartet. Viele Experten gehen aber zunehmend davon aus, dass die Zentralbank gezwungen sein könnte, weitere aggressive Schritte in der Geldpolitik zu unternehmen, um die heimische Wirtschaft von den Folgen einer Yen-Aufwertung abzuschirmen. "Die Sorgen steigen mit der näher rückenden Sitzung der US-Notenbank, nachdem sich die japanische Zentralbank zu keiner Änderung ihrer Zinspolitik hat bewegen lassen", beschrieb ein Analyst das Sentiment. Zwar hätten nur wenige Marktteilnehmer mit einer anderen Entscheidung der japanischen Zentralbank geliebäugelt, allerdings sei der Zinsentscheid dennoch mit Enttäuschung aufgenommen worden, hieß es weiter. Als Überraschung bezeichneten Börsianer die Aussagen zum wirtschaftlichen Ausblick. Die BoJ sprach weiter von einer "moderaten Erholung" der Konjunktur. "Das klingt übertrieben optimistisch, wenn man bedenkt, dass die Konjunktur etwas in Schieflage gerät", sagte ein Händler. Die meisten Sektoren schlossen vor diesem Hintergrund im Minus. Zu den größten Verlierern gehörten Werten mit Bezug zum Öl: So büßten JX Holdings 2,5% auf 471 JPY ein. Im Immobiliensegment sanken Mitsui Fudosan um 1,2% auf 1.356 JPY. Die Papiere des Baumaschinenherstellers Komatsu gewannen 0,3% auf 1.848 JPY und erholten sich damit im Verlauf von temporären Verlusten im Zuge der schwachen Konjunkturdaten aus China. Im Energiesektor legten Inpex um 1,3% auf 429.000 JPY zu. Der Minenkonzern legte Erstquartalszahlen vor und bestätigte seine Jahresprognose. Mehr Euphorie löste der Geschäftsausweis von Mitsubishi Materials aus, die Aktie zog um 5,1% auf 249 JPY an. Der Grundstoffkonzern hat seine Prognose angehoben. Mabuchi Motor drehten ins Plus und verteuerten sich um 0,2% auf 4.355 JPY. Der Elektronikzulieferer hob ebenfalls seine Zielsetzung an, verfehlte damit aber die Schätzungen der Analysten. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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