Alt 06.09.13, 11:07
Standard Zweifel an Olympia-Zuschlag belasten Börse in Tokio
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Während an den Finanzmärkten in Ostasien am Freitag gespanntes Warten auf den US-Arbeitsmarktbericht das Geschehen dominierte, beschäftigte die Anleger in Japan die Bewerbung Tokios um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020. Zweifel, dass Tokio bei der Entscheidung am Samstag tatsächlich den Zuschlag erhalten wird, sorgten nach vier Handelstagen mit Kursgewinnen zum Wochenausklang für ein deutliches Minus.

Der Nikkei-Index verlor 1,5 Prozent auf 13.860 Punkte und war damit in der Region klarer Ausreißer nach unten. Andere Stimmen im Handel werteten die Käufe vor dem Wochenende dagegen lediglich als Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Während in Tokio die jüngsten guten Konjunkturdaten aus den USA keine Rolle spielten, sorgten sie an den anderen Börsen Ostasien für Kauflaune. Allerdings fielen die Indexgewinne durchweg eher klein aus, was Teilnehmer mit Vorsicht der Anleger wegen der weiter schwelenden Syrien-Krise, vor allem aber dem US-Arbeitsmarktbericht erklärten.

Dieser könnte richtungsweisend für die weitere US-Geldpolitik werden, zumal die US-Notenbank ihr weiteres politisches Vorgehen insbesondere an die Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt geknüpft hat. Sollten die Zahlen gut oder gar besser ausfallen als erwartet, steigt die gemeinhin ohnehin bereits hoch eingeschätzte Wahrscheinlichkeit, dass es schon im September zu einer ersten Drosselung (Tapering) der expansiven Geldpolitik kommt.

"Gleich wie die Daten ausfallen werden, sie dürften an den Märkten für einige Konfusion sorgen. Starke Zahlen werden den bitteren Beigeschmack haben, dass das Tapering auf dem Weg ist", sagte Rivkin-Analyst Tim Radford.

Dass die Finanzmärkte mit einem raschen Start in den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik rechnen, spiegelt sich auch in der Entwicklung an den Anleihemärkten wider. Dort setzte sich der Aufwärtstrend der Renditen fort und die zehnjährige US-Rendite überwand erstmals seit zwei Jahren wieder die 3-Prozent-Marke. Die steigenden US-Zinsen gaben dem US-Dollar Rückenwind. Er verteidigte seine Vortagesgewinne zum Euro, kam aber zum Yen etwas von seinem Hoch bei knapp über 100 Yen zurück auf zuletzt 99,54 Yen. Teilnehmer erklärten dies mit Gewinnmitnahmen, zumal der Dollar vor Wochenfrist noch mit gut 98 Yen umgegangen war.

Die Feinunze Gold kostete in Asien knapp 1.970 Dollar, nachdem sie am Donnerstag vor der Veröffentlichung guter US-Konjunkturdaten noch knapp unter 1.400 Dollar gehandelt wurde. Hintergrund hier ist die Spekulation, dass mit einer weniger expansiven Geldpolitik der Inflationsdruck nachlassen dürfte. Da Gold allgemein als Schutz gegen Inflation gilt, leidet die Goldnachfrage unter dieser Entwicklung. Hinzu kommt, dass der steigende Dollarkurs das Gold für Käufer außerhalb des Dollarraums verteuert.

Die Börse in Tokio verzeichnete unterdessen trotz der Verluste zum Wochenausklang ihre erfolgreichste Börsenwoche seit Anfang Juli mit einem Plus von annähernd vier Prozent. "Viel dazu beigetragen haben Käufe in Erwartung einer erfolgreichen Olympia-Bewerbung", sagte Tachibana Securities, Marktexperte bei Kenichi Hirano und ergänzte: "Dieser Optimismus ist aber wieder verflogen und nun wird wieder Luft rausgelassen aus Aktien aus Sektoren, die potenziell von Infrastrukturausgaben profitieren würden". Hintergrund waren Bericht, wonach Madrid im Bewerberrennen die Nase vorne haben soll.

Bei den Einzelwerten traf es besonders Kajima und Taisei, die um 2,2 Prozent bzw. 4 Prozent nachgaben. Der Kurs von NTT DoCoMo gewann unterdessen 0,5 Prozent, gestützt von einem Bericht, wonach das Unternehmen - wie andere Konkurrenten schon länger - demnächst auch das iPhone von Apple vertreiben darf.

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