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FRANKFURT (Dow Jones) - Deutlich ins Minus gedreht ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag. Marktbefürchtungen vor einer europaweiten Ausdehnung des Leerverkaufs-Verbots setzen die Aktienmärkte unter Druck. Der DAX verliert gegen 13.03 Uhr 0,8% bzw 45 Punkte auf 5.934. Damit ist die anfänglich positive Reaktion auf die späte Erholung an Wall Street bereits wieder verpufft. Daneben gebe es Unsicherheiten über die zukünftige Besteuerung des Finanzsektors in Großbritannien. Auch der wieder fallende Euro wird zum Anlass genommen, Positionen aufzulösen. Vor allem bei Exportwerten würden Gewinne realisiert.
Auch in Asien hatten die Börsen bereits deutlich nachgegeben. Gründe sind ein unerwartet schwaches Wirtschaftswachstum in Japan im ersten Quartal und Kriegsdrohungen von Nord- gegen Südkorea. Charttechnisch liegen im DAX bei 6.030 und 6.160 Punkten Widerstände. Nach unten liegt bei 5.900 Zählern eine wichtige Unterstützung. Bei Unterschreitung derselben könnte sich die Konsolidierung deutlich bis in den Bereich von 5.650 Punkten ausweiten, heißt es bei technischen Analysten. Neue Impulse könnten am Nachmittag von neuen US-Daten ausgehen, so vom Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia. Bei den Einzeltiteln haben die meisten Werte ihre Kursgewinne wieder aufgegeben. Vor allem in den exportorientierten Titeln werden Gewinne mitgenommen. Sie hatten sich zuletzt mit Verweis auf die Euro-Schwäche sehr gut gegen den Markt gehalten. Siemens fallen um 2,6% auf 72,43 EUR, Daimler um 2,5% auf 39,20 EUR und BASF um 1,9% auf 42,98 EUR. Auch die Automobilwerte BMW und VW verlieren 1,5% bzw 1,2%. Die Finanzwerte geben einen Teil ihrer Kurserholung wieder ab. Deutsche Bank fallen um 0,2% und Commerzbank um 0,4%. Nur die Versicherer zeigen sich wieder extrem stark gegen den schwachen Markt. So steigen Münchener Rück um 1,3% auf 104,40 EUR und Allianz um 1,6% auf 83,32 EUR. Deutsche Post geben um 0,5% auf 11,79 EUR nach, obwohl die Analysten von J.P. Morgan das Kursziel auf 19,50 von 18,20 EUR angehoben haben. ThyssenKrupp leiden unter kräftigen Verlusten im Rohstoffsektor. Minenwerte und der Austral-Dollar hatten bereits deutlich nachgegeben. Thyssen fallen um 2,5% auf 21,50 EUR. Auch hier hat die Bank of Amerika-Merrill Lynch das Kursziel auf 35 EUR erhöht. Rund um die Nulllinie pendeln RWE und E.ON, am Donnerstag beginnen Sondierungsgespräche in Nordrhein-Westfalen zwischen SPD, Grünen und Linkspartei. In der zweiten Reihe geben EADS 1,3% auf 16,15 EUR ab, nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 24 von 19 EUR erhöht hat. Dagegen leiden Klöckner & Co mit einem Minus von 4,5% auf 16,10 EUR unter einer Abstufung auf "Underperform" von "Buy" durch Bank of America-Merrill Lynch. Vossloh verlieren knapp 4,3% bzw 3,18 EUR auf 70,72 EUR, allerdings schüttet das Bahnunternehmen am Berichtstag eine Dividende von 2,00 EUR aus. Rheinmetall büßen 4,5% auf 45,72 EUR ein, die Analysten des Bankhauses Metzler haben die Aktie nach Händlerangaben auf "Sell" von "Buy" zurückgestuft. In Dialog Semiconductor weiten sich die Gewinnmitnahmen auf ein Minus von 6,1% bei 8,57 EUR aus. DJG/mod/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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