Alt 02.03.11, 09:37
Standard XETRA-START/Schwach - Automobilwerte unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages ist der deutsche Aktienmarkt auch mit deutlichen Kursverlusten in den Mittwoch gestartet. Weiter belastet wird die Stimmung von der Angst vor einem Flächenbrand in der arabischen Welt und dessen Folgen für Ölpreis und Inflation. Überdurchschnittlich geht es vor diesem Hintergrund für konjunktursensitive Aktien wie die der Automobilhersteller nach unten. Bis 9.43 Uhr verliert der DAX 1,3% oder 91 auf 7.132 Punkte. Charttechnisch ist der Leitindex um 7.088 Punkte unterstützt. Widerstände finden sich um 7.442 Punkte. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 2,0% oder 204 auf 10.100 Punkte nach unten, der TecDAX gibt um 1,8% oder 17 auf 884 Punkte nach.

Für neue Impulse sollten im Tagesverlauf vor allem Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Auf dem Programm steht unter anderem der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar. Volkswirte erwarten im Mittel ihrer Prognosen, dass die USA im vergangenen Monat 170.000 Jobs im Privatsektor geschaffen hat. Die Zahlen des Abrechnungsdienstleisters gelten als guter Indikator für den am Freitag erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht für Februar.

Nach Handelsschluss hier zu Lande wird die US-Notenbank dann noch ihr so genanntes Beige Book veröffentlichen. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Beschäftigung, Inflation und Wachstum in den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Die US-Notenbank bereitet damit traditionell ihre nächste geldpolitische Entscheidung vor, die für den 15. März angesetzt ist.

Überdurchschnittlich fallen angesichts der vom Ölpreis befeuert Angst vor einem Ende der ultralockeren Geldpolitik vieler Notenbanken die Kursverluste bei den Zyklikern im DAX aus. Daimler geben um 3,4% auf 49,37 EUR nach, VW verbilligen sich um 2,6% auf 117,85 EUR. Für Lufthansa geht es um 1,8% auf 14,45 EUR nach unten.

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem E.ON im Zentrum des Anlegerinteresses. "Etwas mehr als vom Markt erwartet", sagt WestLB-Analyst Peter Wirtz mit Blick auf den Preis, den der Versorger für das britische Verteilnetzunternehmen Central Networks erzielt hat. Die Tochtergesellschaft gehe inklusive langfristiger Rückstellungen für 4,9 Mrd EUR an das US-Unternehmen PPL. Die Konsensprognose habe hingegen lediglich im Bereich von 4,5 Mrd EUR gelegen. Die E.ON-Aktie verliert 0,7% auf 23,23 EUR.

adidas steigen hingegen um 0,8% auf 46,88 EUR und sind damit bislang Tagesgewinner im Leitindex. Der Sportartikelhersteller hat im vergangenen Jahr dank der Fußball-Weltmeisterschaft sowie einer steigenden Attraktivität der Fitness-Marke Reebok gut verdient und will die Aktionäre mit einer deutlich höheren Dividende daran teilhaben lassen.

Merck KGaA steigen um 0,2% auf 65,14 EUR. Das Unternehmen muss weiter auf eine Zulassung des MS-Mittels "Cladribin" in den USA warten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA fordert von dem Darmstädter Unternehmen weitere Belege für die Sicherheit und die Wirksamkeit der Arznei. In seiner jetzigen Form könne der Antrag nicht zugelassen werden, hat die FDA dem Konzern mitgeteilt. Eine Ablehnung wurde allerdings weithin erwartet und gilt als eingepreist.

In der zweiten Reihe brechen Axel Springer um 5,8% auf 113,05 EUR ein. Das Medien-Unternehmen hat angesichts massiv steigender Papierpreise nur einen verhaltenen Ausblick gegeben. Allerdings sei die Aktie selbst bei einem unterstellten Wachstum des EBITDA von nur 6% im laufenden Jahr mit einem Verhältnis von Enterprise Value zu EBITDA von gerade einmal 7,4 ein Schnäppchen im Sektor, sagt Sonia Rabussier, Analystin bei Silvia Quandt Research.

Celesio verbilligen sich um 5,6% auf 18,63 EUR. Die Analysten der DZ-Bank haben den Pharma-Großhändler um gleich zwei Stufen auf "Sell" von "Buy" zurückgestuft.

DJG/jej/ros

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