FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas erholt zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Montagmittag. Händler machen den Monatsultimo als leicht stützend für den Markt aus. Das sollte sich am Dienstag in Erwartung eines festen März noch fortsetzen, so ein Marktteilnehmer. Im Fokus steht weiter der Ölpreis und die Lage in Libyen. Erst wenn sich hier eine Entspannung abzeichnet, dürften wieder strategische Käufe in die Aktienmärkte kommen. Entsprechend verhalten sind die Kursbewegungen. Nur Versorgertitel stehen weiter unter Druck, Technologiewerte sind dagegen gesucht. Der DAX steigt gegen 13.11 Uhr um 0,4% oder 29 auf 7.214 Punkte.

In das Bild eines eher abnehmenden Risikoappetits der Anleger passt auch die fortgesetzte Stärke von Gold und Schweizer Franken. Am Nachmittag stehen US-Konjunkturdaten im Blick: So der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago im Februar. Ökonomen rechnen mit einem Rückgang auf 67,4 von 68,8 Punkten im Vormonat. Einigen Volkswirten gilt der Frühindikator als guter Vorläufer für den landesweiten ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Darüber hinaus stehen die ausstehenden Hausverkäufe für Januar an. Hier rechnen Analysten auf ein Minus von 3,0% gegenüber Dezember. Mit William Dudley und Eric Rosengren werden sich zudem noch zwei Präsidenten regionaler Federal-Reserve-Banken äußern. Aus charttechnischer Perspektive ist der Index im Bereich von 7.112 Punkten unterstützt, auf dem Niveau von 7.259 Punkten liegt ein Widerstand.

Unter den Versorgertiteln haben E.ON den Sprung in den "grünen Bereich" geschafft. Die Aktien legen 0,3% auf 23,77 EUR zu. RWE notieren weiter 0,7% im Minus bei 48,89 EUR. RWE hatte zuletzt einen enttäuschenden Ausblick auf die Gewinnentwicklung abgeliefert. Gemischt ist die Entwicklung der Automobilhersteller: VW verteuern sich nach den unerwartet guten Quartalszahlen vom Freitag um weitere 1,1% auf 120,69 EUR, MAN legen mit Blick auf eine mögliche Scania-Fusion um 1,8% zu auf 91,15 EUR. Daimler notieren dagegen 0,4% tiefer, BMW sogar 0,8%.

Unter den übrigen Einzelwerten stehen Bayer mit Geschäftszahlen des Unternehmens im Fokus des Anlegerinteresses. Die Aktien steigen um 0,2% auf 54,88 EUR. Besonders die Sparte MaterialScience habe im vierten Quartal enttäuscht, sagt equinet-Analyst Martin Possienke. Gleichzeitig seien die Restrukturierungskosten überraschend hoch ausgefallen, auch der Ausblick liege etwas unter den Erwartungen.

Deutsche Bank erholen sich deutlich vom Tagestief und notieren nur noch 0,7% tiefer bei 46,27 EUR. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen des britischen Kreditinstituts HSBC lagen sie am Morgen noch über 2% im Minus. Für die HSBC-Papiere geht es um fast 5% nach unten, der europäische Bankenindex gibt um 0,9% nach.

Tagesgewinner sind bislang SAP mit 2,2% auf 44,26 EUR, auch Infineon steigen 1,4%. Mit dem anziehenden Nasdaq-100-Future bauen die Technologiewerte ihre Gewinne aus. Der Euro-Stoxx-600-Sektor Technologie ist mit 1,1% Plus Tagesgewinner. J.P. Morgan (JPM) favorisiert in einer Aktienstrategie Technologiewerte als Profiteure niedriger Kreditzinsen, rückläufiger Insolvenzen und geringerer Kreditanforderungen von Banken.

Im TecDAX springen QSC nach Zahlen um 7,2% auf 3,16 EUR. WestLB-Analyst Wolfgang Specht lobt den im vergangenen Jahr auf 27,7 Mio EUR von 12,9 Mio EUR gestiegenen freien Barmittelfluss. Für 2011 erwartet das Unternehmen einen freien Cashflow von 35 Mio EUR bis 45 Mio EUR. Nordex legen um 2% zu auf 6,77 EUR, obwohl der Umsatzausblick vom Handel als enttäuschend empfunden wurde.

Conergy ziehen 4% auf 0,40 EUR an. "Die Kapitalerhöhung ist durchgewunken", so ein Händler. Das stütze die Hoffnung auf eine Sanierung und damit die Stimmung für die Aktie. "Längerfristige Investoren haben sich allerdings zum Teil zurückgezogen", so ein Händler. Im MDAX erholen sich die Medienwerte Kabel Deutschland (+3,4%), Sky Deutschland (+5,7%) und ProSiebenSat.1 (+2,6%) von vergangenen Verlusten.

DJG/mod/flf

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