Alt 24.02.11, 17:59
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwächer - RWE stürzen nach Geschäftszahlen ab
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FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächerer hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Im Fokus standen ausschließlich Ölpreis und Quartalszahlen. Der um rund 100 USD schwankende Preis für ein Fass der Sorte WTI schürte neuerliche Konjunktursorgen, RWE stürzten nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen ab. Händler sprachen aber auch von ersten Schnäppchenkäufern. "Der Verkaufsdruck der letzten Tage war nicht mehr zu sehen", so ein Händler. Der DAX verlor 0,9% oder 64 auf 7.131 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 135,8 (Vortag: 116,5) Mio Aktien im Wert von rund 4,70 (Vortag: 3,67) Mrd EUR.

Die zahlreichen US-Konjunkturdaten standen diesmal nicht im Fokus der Märkte. Hier gab es einige positive Überraschungen: So fiel die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 22.000, stärker als die erwarteten 5.000. Auch die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter stiegen im Januar mit 2,7% stärker als um die erwarteten 2,0%.

Zudem wurde der Vormonat deutlich hochrevidiert. Bremsspuren in den USA hinterließ jedoch der kräftige Rückgang der Neubauverkäufe im Januar. Mit 12,6% fiel er stärker als die Erwartung von minus 8,8% aus. Händler verwiesen jedoch auf einen abgeschwächten Einfluss, da das schlechte Januar-Wetter schon bei vielen Konjunkturdaten als Ausrede gedient habe.

Im DAX und auch bei den Nebenwerten wurden Konjunkturzykliker weiter munter verkauft. Mit Lufthansa und den Autoherstellern fielen besonders die als ölpreis-, rohstoff- und inflationsabhängig geltende Aktien. Lufthansa gaben um 2,7%, BMW um 2,2%, Daimler um 1,6% und Heidelcement um 3,6% nach.

VW verloren 3% auf 112,45 EUR, Porsche brachen sogar um knapp 11% auf 55 EUR glatt ein. Die andauernden Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen die ehemaligen Porsche-Vorstände Wiedeking und Härter bringen die Verschmelzung der Holdinggesellschaft von Porsche mit Volkswagen in Gefahr.

Auch die Versorger stürzten ab und drückten den DAX. RWE brachen nach Vorlage der Geschäftszahlen um 5,2% auf 49,39 EUR ein. Der Versorger stellt sich nach einem erneuten Rekordjahr auf einen drastischen Gewinnrückgang ein. Bis 2013 könne sich der Nettogewinn halbieren. RWE habe auch keine erwartete Mindestdividende bekanntgegeben, was die Stimmung für die Aktie hätte stützen können, hieß es von der WestLB. E.ON verloren 1,6% auf 23,84 EUR.

Allianz fielen um 2,7% auf 101,80 EUR, obwohl hier die Geschäftszahlen vom Markt begrüßt wurden. Händler führten die Verluste stattdessen auf eine überraschende Kapitalerhöhung des niederländischen Versicherers Aegon zurück. Dies habe den Sektor gedrückt. Henkel rutschten um 3,5% auf 42,62 EUR ab. Der operative Gewinn der Düsseldorfer war unter der Konsensschätzung von Analysten geblieben.

Commerzbank stemmten sich mit minus 0,1% auf 6,13 EUR gegen den Markt. Hier hatte Goldman Sachs das Kursziel auf 7,00 von 6,80 EUR erhöht.

BASF legten nach Geschäftszahlen um 0,4% auf 59 EUR glatt zu. Die WestLB erhöht auf der Basis des sehr bullischen Ausblicks der BASF ihre Gewinnschätzungen und das Kursziel.

Im TecDAX setzten sich Wirecard gegen den schwachen Gesamtmarkt an die Spitze. Die Titel stiegen um 3,6% auf 11,67 EUR, nach der Bekanntgabe einer weiteren Kooperation bei Zahlungssystemen in Asien. Die Analysten der Commerzbank werten das Geschäft positiv. Wirecard sei es gelungen, eine Partnerschaft mit der "chinesischen Mastercard", China UnionPay, einzugehen. Die Commerzbank-Analysten bestätigten daraufhin ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 14 EUR. MorphoSys fielen um 4,9% auf 18,46 EUR. Finanzvorstand Dave Lemus verlässt das Biotechnologie-Unternehmen.

Im MDAX zogen Celesio um 3,2% auf 19,88 EUR an. Der chinesische Pharmakonzern Shanghai Pharmaceutical steht laut "Handelsblatt" davor, ein größeres Aktienpaket vom Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel zu erwerben. Sky Deutschland fielen um 6,9% auf 2,73 EUR. Der Sender hatte seine Verluste im vierten Quartal vergrößert.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

DJG/mod/gei

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