FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt setzt sich die Abwärtsbewegung auch am Donnerstagmittag mit kaum veränderten Tempo fort. Im Handel wird auf den zuletzt stark gestiegenen Preis für das Öl verwiesen. "Starke Schwankungen bei den Rohstoffen können von den Unternehmen schlecht aufgefangen werden", so ein Händler. Damit dürfte der jüngste Kursanstieg bei vielen Unternehmen direkt in der zukünftigen Margenentwicklung abzulesen sein. Treiber für den Ölpreis ist unter anderem die politisch instabile Lage in Nordafrika. Der DAX büßt gegen 12.50 Uhr 1,1% oder 78 Punkte auf 7.116 ein.

Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten zu den Auftragseingängen aus den USA für Januar den Kursen einen fundamentalen Impuls geben. Im DAX und auch bei den Nebenwerten werden Konjunkturzykliker verkauft. Mit Lufthansa und den Autoherstellern BMW, Daimler und VW fallen als ölpreis- und inflationsabhängig geltende Aktien um 1,5% bis 2,0%.

Porsche brechen um 8,1% auf 56,55 EUR ein. Die andauernden Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen die ehemaligen Porsche-Vorstände Wendelin Wiedeking und Holger Härter bringen die Verschmelzung der Holdinggesellschaft des Sportwagenherstellers mit Volkswagen in Gefahr.

RWE verbilligen sich nach Vorlage der Geschäftszahlen um 5,4% auf 49,25 EUR. Der Versorger stellt sich nach einem erneuten Rekordjahr auf einen drastischen Gewinnrückgang ein. Bis 2013 könne sich der Nettogewinn halbieren. RWE habe auch keine erwartete Mindestdividende bekanntgegeben, was die Stimmung für die Aktie hätte stützen können, stellen die Analysten der WestLB heraus. E.ON geben im Fahrwasser des Wettbewerbers um 2,5% auf 23,60 EUR nach.

Allianz fallen um 3,3% auf 101,10 EUR. Die Geschäftszahlen der Münchener für 2010 seien aber gut, kommentiert Christian Muschick, Analyst von Silvia Quandt Research. Auch der Ausblick liege im Rahmen seiner Schätzungen. Henkel rutschen um 1,6% auf 43,44 EUR ab. Der operative Gewinn der Düsseldorfer ist unter der Konsensschätzung von Analysten geblieben. Commerzbank notieren in einem schwachen Marktumfeld kaum verändert bei 6,14 EUR, nachdem Goldman Sachs das Kursziel auf 7,00 von 6,80 EUR erhöht hat.

BASF können dagegen von den vorgelegten Geschäftszahlen profitieren und legen um 0,5% auf 59,07 EUR zu. Die WestLB erhöht auf der Basis des sehr bullischen Ausblicks der BASF ihre Gewinnschätzungen und das Kursziel. Während die Viertquartalszahlen 2010 aufgrund einiger Einmalposten gemischt ausgefallen seien, erwarte der generell eher konservativ prognostizierende Chemiekonzern für das laufende Jahr eine deutliche EBIT-Steigerung.

Celesio aus dem MDAX ziehen um 3,6% auf 19,95 EUR an. Der chinesische Pharmakonzern Shanghai Pharmaceutical steht laut "Handelsblatt" davor, ein größeres Aktienpaket vom Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel zu erwerben. MorphoSys aus dem TecDAX fallen um 7,6% auf 17,92 EUR. Der Finanzvorstand Dave Lemus verlässt das Biotechnologie-Unternehmen.

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