Alt 23.02.11, 17:28
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwach - Ölpreis-Anstieg drückt
Beitrag gelesen: 386 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Mittwoch weiter gefallen. Der DAX verlor 1,7% oder 124 auf 7.195 Punkte. Noch etwas stärker nach unten ging es mit dem MDAX, der 1,8% abgab, und mit dem TecDAX, der um 2,0% zurückging. "Die Konsolidierung weitet sich zur Korrektur aus", so ein Händler. Als Anlass für den Rückschlag musste der steigende Ölpreis herhalten.

Zwar werde jede Regierung in Libyen weiter Öl verkaufen. "Derzeit kursieren aber Sorgen, mit dem Bürgerkrieg könnte es zu Sabotage-Anschlägen gegen Ölanlagen kommen", so ein Händler.

Nach der Nordseesorte Brent wird nun auch WTI-Rohöl bei etwa 100 USD je Barrel gehandelt. Der Umsatz am Aktien-Kassamarkt war zwar laut Händlern gering. Der jüngste Fehlausbruch auf neue Höchststände als so genannte Bullenfalle und die Überkauftheit sprächen aber gegen ein schnelles Ende der Korrektur. Charttechnisch sei der DAX bei etwa 7.150 Punkten unterstützt, bei 7.250 Punkten liege nun wieder ein erster Widerstand. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 116,3 (Vortag: 113,3) Mio Aktien im Wert von rund 3,67 (Vortag: 3,92) Mrd EUR.

"Dips dürften erst einmal nicht mehr zum Kauf genutzt werden", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass die Buy-on-Dips-Strategie am Dienstag erstmals seit langem nicht aufgegangen war. "Das könnte dazu führen, dass Marktteilnehmern nun abwarten", ergänzt der Marktteilnehmer. Die Analysten von Wellenreiter-Invest verweisen darauf, dass der Dow-Jones-Index in den letzten Februar-Tagen häufig Schwäche zeige.

Andererseits setzen nun laut einer Umfrage zur Marktstimmung bereits viele Marktteilnehmer auf fallende DAX-Kurse. Die Mehrheit der Marktteilnehmer scheine also gegen politisches Ungemach abgesichert zu sein, meint Joachim Goldberg, Chef von cognitrend, einem Haus für Sentiment-Analyse. Somit besteht das Hauptrisiko für den DAX eher an der Oberseite, denn mit einer Erholung, auf die die Bären nicht ausreichend reagierten, würde die erste große Schieflage dieses Jahres entstehen.

Unter den steigenden Ölpreisen litten die Autotitel. Hier verloren BMW 3,5% auf 58,30 EUR, VW 4,0% auf 115,90 EUR und Daimler 3,3% auf 51,29 EUR. Auch andere konjukturabhängige Werte wie Infineon und K+S erlitten überdurchschnittliche Verluste.

Daneben standen die Aktien der Unternehmen im Fokus, die am Morgen über die Entwicklung ihres Geschäfts berichtet haben. Fresenius stiegen um 1,4% auf 63,88 EUR. Laut Marktteilnehmern sind die Zahlen wie erwartet gut ausgefallen, ähnliches äußerten sie zur Tochter Fresenius Medical Care, deren Kurs leicht nachgab. Commerzbank fielen um 1,3 auf 6,14 EUR. Die Zahlen für das vierte Quartal seien gut, dennoch werde die Commerzbank nicht um eine Kapitalerhöhung herum kommen, so ein Analyst.

Im TecDAX fielen Roth + Rau um 7,6% auf 14,25 EUR. Ein Analyst meinte, der Gewinn habe im vergangenen Jahr unter hohen Sonderbelastungen gelitten, aber auch um diese bereinigt sei die Margenentwicklung enttäuschend.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/gei

Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 09:23 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]