FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem der deutsche Aktienmarkt bereits unter negativem Vorzeichen in den Mittwoch gestartet ist, zeigt sich der DAX auch am Mittag etwas leichter. Nach wie vor sorgt der Kampf des libyschen Machthabers Muammar el Gaddafi um die Macht in dem nordafrikanischen Land für einen steigenden Ölpreis und sich damit verstärkende Inflationssorgen bei den Anlegern. Gegen 13.00 Uhr gibt der Leitindex um 0,3% oder 23 auf 7.295 Punkte nach.

Charttechnisch ist der DAX auf Tagessicht bei 7.248 Punkten unterstützt, bei 7.389 Punkten liegt ein Widerstand. In der zweiten Reihe geht es für den mit zyklischen Aktien gespickten MDAX um 1,2% oder 123 auf 10.182 Punkte nach unten. Der TecDAX verliert 0,8% oder 8 auf 892 Punkte. Am Nachmittag könnten noch US-Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen, auf dem Programm stehen unter anderem die Verkäufe bestehender Häuser im Januar. Ökonomen erwarten im Mittel ihrer Prognosen ein Minus von 0,8% gegenüber dem Vormonat.

Besonders hoch fallen die Kursverluste bei den konjunktursensitiven Werten aus, sie würde eine geldpolitische Wende der Notenbanken zur Bekämpfung der Gefahren für die Preisstabilität besonders hart treffen. So geben BMW um 2,2% auf 59,11 EUR nach und haben damit die "rote Laterne" im DAX inne. VW fallen um 2,1% auf 118,10 EUR zurück, für K+S geht es um 1,9% auf 55,42 EUR nach unten.

Daneben stehen die Aktien der Unternehmen im Fokus, die am Morgen über die Entwicklung ihres Geschäfts berichtet haben. Fresenius Medical Care steigen um 0,3% auf 47,62 EUR. Das Unternehmen habe hinsichtlich der gebündelten Kostenerstattungen in den USA den schlimmsten Fall in die Prognose für 2011 eingerechnet, sagt Karl-Heinz Scheunemann, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Läuft es da auch nur ein bisschen zu Gunsten von Fresenius Medical Care, bedeutet das eine nette Upside."

Commerzbank legen um 0,1% auf 6,22 EUR nach, wurden im Tageshoch allerdings auch bereits 3,5% fester gehandelt. "Die Nachricht schlechthin ist, dass das Unternehmen bereits 2011 einen signifikanten Anteil der Staatshilfen zurückzahlen will", sagt Michael Rohr, Analyst bei Silvia Quandt Research. Die Zahlen für das vierte Quartal seien gut, dennoch werde die Commerzbank nicht um eine Kapitalerhöhung herum kommen. Deutsche Bank verteuern sich im Gleichschritt mit den übrigen europäischen Finanzwerten um 0,8% auf 46,90 EUR und sind damit bislang Tagessieger.

Unter dem hohen Ölpreis leiden erneut Lufthansa, die um 0,5% auf 15,15 EUR nachgeben. In der zweiten Reihe büßen die Papiere des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines 4,0% auf 48,36 EUR ein. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr seien sicher etwas enttäuschend, angesichts des Produktmixes aber erklärbar, sagt equinet-Analyst Adrian Pehl. Der verhaltene Ausblick passe zu dem sich beim Ausblick traditionell eher konservativ gebenden Unternehmen.

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