Alt 02.12.21, 01:19
Standard Erster Omikron-Fall in den USA belastet die Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Die erstmalige Bestätigung eines Corona-Falles mit der neuen Omikron-Variante in den USA hat am Mittwoch an der Wall Street für kräftige Abgaben gesorgt. Die zuerst in Südafrika entdeckte Virusvariante sei bei einem Menschen in Kalifornien nachgewiesen worden, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Die Indizes gaben daraufhin ihre Gewinne vollständig ab und rutschten ins Minus. Es traten verstärkte Sorgen um eine rasche Ausbreitung und möglicherweise erneute Beschränkungen, mit den bekannten negativen Auswirkungen für die Konjunktur, in den Vordergrund.

Zunächst hatten noch Aussagen des Biontech-Chefs für etwas Entspannung gesorgt. Ihm zufolge kann die neu aufgetretene Variante des Coronavirus bei geimpften Menschen zwar zu einer Zunahme der Infektionen führen könne, zugleich seien die Betroffenen aber höchstwahrscheinlich vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,3 Prozent auf 34.022 Punkte und schloss damit nur knapp über seinem Tagestief. Im Tageshoch war er schon bis auf 35.005 Punkte geklettert. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite fiel um 1,8 Prozent. Dabei gab es 1.250 (Dienstag: 708) Kursgewinner und 2.160 (2.710) -verlierer. Unverändert schlossen 112 (114) Titel.

In den Hintergrund trat der Konjunkturoptimismus von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Der Fed-Chairman war am Vortag schon überraschend falkenhaft aufgetreten und hatte eine für den Aktienmarkt ungünstig schnellere Straffung der Geldpolitik avisiert. Allerdings war seine Begründung dafür auch die robuste US-Wirtschaft. Diese Einschätzung bekräftigte Powell am Mittwoch. Dazu passte, dass in der US-Privatwirtschaft im November mehr neue Stellen geschaffen wurden als erwartet. Damit rückt nun der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag in den Fokus.

Pillenfantasie bei Merck & Co - Salesforce sehr schwach

Merck & Co verloren nach anfänglichen Gewinnen 0,6 Prozent, hielten sich damit aber besser als der Gesamtmarkt. Für Fantasie sorgte, dass die Covid-19-Pille von Merck und Ridgeback Biotherapeutics von einem Gremium geprüft wird für den Vorschlag einer Notfallzulassung durch die US-Arzneimittelaufsicht FDA.

Salesforce knickten um 11,7 Prozent ein. Der SAP-Konkurrent hat mit seinem Gewinnausblick für das laufende vierte Quartal enttäuscht, mit den Quartalszahlen die Erwartungen allerdings übertroffen.

Globalfoundries gaben nach Anfangsgewinnen um 4,6 Prozent nach. Der Chiphersteller, der Ende Oktober an die Börse kam, hat angesichts der herrschenden globalen Chipknappheit von einer zunehmenden Bereitschaft der Kunden gesprochen, langfristige Kaufverpflichtungen einzugehen. Diese beliefen sich auf 20 Milliarden Dollar. Derzeit verfügt das Unternehmen zudem über 3 Milliarden Dollar an Vorauszahlungen. Seit dem Börsendebüt hat die Aktie bereits um über 40 Prozent zugelegt.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) reduzierten sich mit verfehlten Konsenserwartungen um 1,0 Prozent. Ambarella (+14,1%), ein Hersteller von Halbleitern für Videokameras, kehrte in die Gewinnzone zurück und schlug die Markterwartungen.

Moderna-Aktie mit drohendem Patentstreit unter Druck

Die Moderna-Aktie büßte 11,9 Prozent ein. Der Impfstoffhersteller hat eine Berufungsverhandlung teilweise verloren, mit der es die Patente eines anderen Unternehmens, Arbutus Biopharma, für ungültig erklären lassen wollte. Laut Analysten könnte Moderna dadurch einem Rechtsstreit wegen Patentverletzung ausgesetzt sein, der dazu führen könnte, dass Moderna Lizenzgebühren für den Verkauf seines Covid-19-Impfstoffs an Arbutus zahlen muss. Die Arbutus-Aktie haussierte um 44,1 Prozent.

Die Aktie von Philip Morris verbesserte sich um 1,1 Prozent, obwohl der US-Tabakkonzern die Gewinnprognose für dieses Jahr wegen ungünstiger Währungseffekte gekürzt hat. Allerdings zeigte sich CEO Jacek Olczak optimistisch zum organischen Wachstum bis 2023.

Ölpreise geben nach - Anleihen gesucht

Die Ölpreise gaben ihre anfänglichen Gewinne wieder ab und drehten ins Minus. Die erstmalige Bestätigung einer Omikron-Neuninfektion in den USA rückte im Falle einer raschen Ausbreitung die Sorge vor möglichen negativen Konjunkturauswirkungen und damit einer sinkenden Nachfrage in den Vordergrund. Im Blick stand zudem das noch bis Donnerstag laufende Treffen der Opec+. Die Hoffnung am Markt ist, dass das Kartell schon beschlossene Pläne verschiebt, mehr Öl zu fördern.

Der Goldpreis profitierte von seinem Status als "sicherer Hafen" und legte um 0,3 Prozent auf 1.779 Dollar je Feinunze zu.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und markierten leichte Abgaben. Die Rendite 30-jähriger Papiere fiel auf den tiefsten Stand seit elf Monaten. Auch hier dominierte die Suche nach Sicherheit vor dem Hintergrund der erstmaligen Bestätigung einer Omikron-Neuinfektion in den USA.

Der Dollar zeigte sich kaum verändert. Die Powell-Aussagen dürften den Greenback bis zum Ende des Jahres stärken, auch wenn dies davon abhänge, wie sich die Omikron-Variante entwickle, meinte MUFG. Angesichts der Ungewissheit über die neue Corona-Variante seien die Investoren jedoch vorerst nicht bereit, vollständig zu den Zinserhöhungserwartungen von vor der Omikron-Entdeckung zurückzukehren.

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December 01, 2021 16:20 ET (21:20 GMT)

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