Alt 14.10.10, 23:44
Standard Wall Street schließt wenig verändert - Bankensektor unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones)--Dank einer kleinen Schlussrally hat die Wall Street am Donnerstag einen Großteil ihrer Verluste aus dem Tagesverlauf wieder wettgemacht und letztlich wenig verändert geschlossen. Belastet hatten vor allem Abgaben im Bankensektor und schwache Arbeitsmarktdaten. Im Bankensektor standen die Kündigungspraktiken bei Hypotheken im kritischen Blick der Anleger.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verlor knapp 2 Punkte auf 11.095, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 11.024 Zähler gefallen war. Der S&P-500 gab 0,4% oder 4 Stellen auf 1.174 ab und der Nasdaq-Composite-Index büßte 0,2% bzw 6 Punkte auf 2.435 ein. Umgesetzt wurden 1,11 (Mittwoch: 1,27) Mrd Aktien. An der NYSE standen 1.203 Kursgewinnern 1.773 -verlierer gegenüber, 128 Aktien schlossen unverändert.

Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen höher aus als in der vorangegangenen Periode und deutlich oberhalb der Konsensschätzung. Allerdings interpretierten einige Marktteilnehmer die Daten durchaus positiv. Sie hätten die Tür für die Notenbank in Richtung Geldmengenausweitung weiter geöffnet, hieß es. Diese Sicht wurde durch die niedrige Inflation auf Erzeugerpreisbasis in der Kernrate für September gestützt. Ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise legte der Index wie erwartet um 0,1% zu.

Deutlich kritischer als die Konjunkturdaten wurden die Ermittlungen in 50 Staaten hinsichtlich der Praxis bei der Kündigung von Immobilienhypotheken gesehen. Zahlreiche Kreditinstitute sollen säumige Schuldner ohne ausreichende Prüfung aus ihren Häusern vertrieben haben, daher ermitteln nun Staatsanwälte gegen zahlreiche Kreditinstitute. Zwangsversteigerungen liegen bis auf Weiteres auf Eis. Finanzwerte gehörten vor diesem Hintergrund zu den größten Verlierern.

"Die Möglichkeit, dass große Banken eine Flut von Hypotheken zurückkaufen müssen, weil es schwere Fehler bei der Verbriefungen gegeben hat, ist eine große Belastung für den Sektor", erläuterte Marktstratege Charlie Smith von Fort Pitt Capital Group. Analysten werden Fragen stellen hinsichtlich möglicher Rückkaufverpflichtungen im Zuge der Ermittlungen. Bank of America stürzten um 5,2% auf 12,60 USD und J.P. Morgan um 2,8% auf 38,72 USD ab. Citigroup verloren 4,5% auf 4,06 USD und Wells Fargo 5,1%.

Gestützt wurde der Markt dagegen vom Telekommunikationssektor. Verizon Wireless, eine Tochter von Verizon Communications, gab die Vermarktung des "iPad" von Apple binnen Monatsfrist bekannt. Damit wird Verizon erstmals Apple-Produkte vertreiben. Des Weiteren plant auch AT&T die Vermarktung des "iPad". Verizon zogen um 0,7% auf 32,44 USD an und AT&T um 0,1% auf 28,50 USD. Von den Nachrichten profitierten auch Apple, die um 0,7% auf 302,31 USD klettern. Vor ihrem nachbörslichen Geschäftsausweis stiegen Google um 0,4% auf 540,92 USD und AMD gaben 1,1% auf 7,14 USD ab.

Getrieben von möglichen Übernahmeofferten durch mehrere Interessenten ging es für Yahoo! um 4,6% auf 15,93 USD nach oben. Der Onlinedienstleister AOL und mehrere Beteiligungsgesellschaften erwägen Kreisen zufolge eine Gebot für den Internetkonzern. AOL sanken um 0,7% auf 24,95 USD. Die Aktien der Apollo Group brachen dagegen um 23% auf 38,00 USD ein, nachdem der Betreiber privater Bildungseinrichtungen seine Ertragsziele zurückgenommen hat.

DJG/DJN/flf

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