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Schwächen im Bullenmarkt.
Im globalen Bullenmarkt seit 2009 nehmen die US-Aktienmärkte bisher eine dominante Führungsrolle ein. Ausgehend vom 9. März 2009 konnte der marktbreite US-Index S&P 500 stolze 383 Prozent zulegen, der DAX „nur“ 236 Prozent. Da hilft auch die Tatsache nichts, dass der DAX im Gegensatz zu den meisten Länder-Pendants als Performanceindex berechnet wird. Vor allem langfristig bringt die Miteinbeziehung der (steuerfreien) Dividendenzahlungen relative Vorteile mit sich - nur war gegen die US-Indizes seit 2009 eben kein Kraut gewachsen. Im innereuropäischen Vergleich macht der DAX seit 2009 dagegen eine relativ gute Figur: Selbst als Kursindex berechnet schlägt der DAX den Euro Stoxx 50. Mit der Entwicklung der globalen Märkte im Hinterkopf lässt sich jedoch feststellen, dass der deutsche Leitindex seine Anleger in den letzten Jahren eher vergrault als belohnt hat. Das aktuelle Niveau von rund 12.400 Punkten wurde bereits im April 2015 erreicht, die Performance von -18,3 Prozent im Kalenderjahr 2018 stößt immer noch sauer auf. Und dennoch bleibt es irgendwie dabei: Wer als deutscher Anleger Aktien gegenüber nicht abgeneigt ist, greift vor allem auch gerne zu deutschen Aktien. Was ist also vom DAX zu erwarten, relativ und absolut betrachtet? Schmal und volatil Im ersten Schritt gilt es, die Performance im laufenden Zyklus richtig einzuordnen. Der aktuelle Bullenmarkt wurde vor allem von der positiven Entwicklung im Technologiesektor beeinflusst. Mit rund 15 Prozent Gewichtung ist der DAX in diesem Sektor zwar nicht dramatisch unterbesetzt (mit SAP, Infineon und seit 2018 auch Wirecard), doch vor allem bei der Miteinbeziehung des „verwandten“ Sektors Kommunikationsservice werden die strukturellen Nachteile für die laufende Hausse im globalen Vergleich sichtbar. Zudem zeigen die „Einzelschicksale“ einiger DAX-Schwergewichte (wie jüngst die Bayer-Aktie) eindrucksvoll, dass der DAX als schmaler Index besonders risikobehaftet sein kann. Sechs Unternehmen stellen die Hälfte der Marktkapitalisierung! Performance der Vergangenheit ist natürlich kein Indikator für die Performance der Zukunft, es gilt deshalb festzuhalten: Der DAX wird im Vergleich zum breiten Markt höhere Schwankungsbreiten aufweisen. Ist das nicht genau das, was deutsche Anleger in ihrem Portfolio eigentlich tunlichst vermeiden wollen? Ein rationaler Blick in die Zukunft Die erhöhte Volatilität im Vergleich zum Gesamtmarkt kann und wird sich auch wieder von ihrer positiven Seite zeigen, so wie die Führungsrolle von den USA wieder auf Europa übergehen kann. Als Anleger sollte man den DAX aber genau einordnen: Was kann man vom deutschen Aktienmarkt erwarten und was nicht? Deutschland stellt rund vier Prozent der globalen Marktkapitalisierung. Wer also hohe Schwerpunkte setzt, macht sein Portfolio anfälliger für regionale Schwächephasen, hohe Schwankungsbreiten und emotionale Anlageentscheidungen. Fazit Im reifen Bullenmarkt steigt die Volatilität des Gesamtmarkts an. Volatilität ist Gift für Anleger, die zu emotionalen Entscheidungen tendieren und sich in übergeordneten Aufwärtsphasen immer wieder aus dem Markt kegeln lassen. Wenn man die Situation nicht zusätzlich erschweren will, sollte man deshalb dem DAX nicht zu viel Beachtung im eigenen Portfolio schenken. Er kann eine dynamische Outperformance zeigen oder relativ betrachtet eine große Enttäuschung sein. Das soll und darf am Ende nicht entscheidend für Ihren langfristigen Anlageerfolg sein! In diesem Sinne ist ein globales Portfolio für deutsche Anleger schlicht und ergreifend die erträglichere und bessere Lösung. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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