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NEW YORK (Dow Jones) - Die Euphorie nach den EU-Gipfelbeschlüssen hat die Märkte nur kurz gestützt. Zu Wochenbeginn geben die Kurse an Wall Street deutlich nach, was auch mit negativen Aussagen von der Ratingagentur Moody's zusammenhängt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduziert sich bis 16.23 Uhr MEZ um 1,4% bzw 167 auf 12.018 Punkte. Der S&P-500-Index fällt um 1,7% bzw 22 Punkte auf 1.234. Der Nasdaq-Composite-Index verzeichnet ein Minus von 1,9% bzw 51 Punkten auf 2.596.
Nach dem zunächst positiv kommentierten EU-Gipfel hat Ernüchterung eingesetzt, heißt es aus dem Handel. Zwar seien Fortschritte in die richtige Richtung erzielt worden, die Schuldenkrise bleibe aber ungelöst. Auch die Rating-Agenturen stehen wieder im Fokus. Offen ist hier weiter die Frage, ob sie die Eurozone-Länder herunterstufen. So erklärte Moody's, dass die Politik bislang keine "entscheidenden" Maßnahmen zur kurzfristigen Stabilisierung der Finanzmärkte getroffen habe. Daher drohten in der Eurozone und der gesamten EU weitere "Schocks", und auch der Zusammenhalt des Gemeinsamen Währungsgebiets bleibe gefährdet. Noch dazu schwebe mit der Herabstufungsdrohung von Standard & Poor's ein weiteres Damoklesschwert über den Börsen. Die Rating-Agentur hatte Anfang vergangener Woche angekündigt, nach den Ergebnissen des EU-Gipfels über die Bonität von 15 der 17 Staaten des Gemeinsamen Währungsgebiets zu entscheiden. "Sollte Europa in eine tiefe Rezession fallen, dann hätte das auch nachhaltige Auswirkungen auf die USA", so ein Händler. Es würden immerhin rund 20% aller Waren und Dienstleistungen in die EU exportiert. Die Hoffnung ruht nun auf der Sitzung der US-Notenbank am Dienstag. Händler wollen nicht ausschließen, dass die Währungshüter Signale für neue quantitative Maßnahmen senden. Ob es tatsächlich dazu kommt, scheint nach den überwiegend robusten US-Wirtschaftsdaten der vergangenen Wochen aber fraglich. Besonders unter Druck stehen vor dem aktuellen Hintergrund die Finanzwerte. So geben Bank of America um 3,3% auf 5,53 USD nach und J.P.Morgan fallen um 2,6% auf 32,30 USD. Belastet wird das Sentiment auch von den deutlichen Abgaben bei Index-Schwergewicht Intel. Der Chiphersteller leidet unter den weltweiten Lieferengpässen bei Festplatten und deswegen seine Umsatzprognose für das vierte Quartal gesenkt. Intel geht nun von Erlösen von 13,7 Mrd USD "plus/minus 300 Mio USD" aus. Zuvor waren noch 14,7 Mrd USD in Aussicht gestellt worden, mit einer möglichen Schwankung von 500 Mio USD in die eine oder andere Richtung. Die Bruttomarge sieht Intel bei rund 64,5% (zuvor: 65%). Intel verlieren 4,1% auf 23,99 USD und sind damit schwächster Wert im DJIA. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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