Alt 15.01.13, 12:48
Standard Stagnation auf hohem Niveau geht weiter
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Mit angezogener Handbremse bewegen sich am Dienstag Europas Börsen. Die Leitindizes der meisten Börsenplätze pendeln um ihre Schlusskurse vom Vortag. Die Saison der US-Quartalsberichte bietet erst am Mittwoch mit den Ergebnissen von Goldman Sachs, J.P. Morgan und eBay die nächsten Highlights. Der DAX gibt um 0,3 Prozent auf 7.703 Punkte nach. Seit dem Hoch vom 2. Januar bei 7.790 Punkten bewegt sich der Index in einer engen Spanne unter diesem Hoch. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 2.703 Zähler.

Im Währungsgeschäft hat sich der Yen zum US-Dollar und zum Euro etwas erholt. Der Greenback wird mit 88,43 Yen bezahlt, nachdem er am Montag mit 89,66 Yen auf dem höchsten Stand seit Juni 2010 handelte. Auslöser für die Stabilisierung des Yen sind Aussagen des japanischen Wirtschaftsminister Akira Amari, der die negativen Konsequenzen eines zu schwachen Yen betont hat. Damit habe Amari für eine "Relativierung in einem überheizten Marktumfeld" gesorgt, sagt Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Seit Mitte November hat die japanische Währung zu Dollar und Yen immer weiter abgewertet, belastet vor allem von der Erwartung einer noch expansiveren Geldpolitik der Notenbank, um die Konjunktur zu beleben. Spekulative Anleger sind in den vergangenen Wochen auf diesen Zug aufgesprungen und haben ihre auf einen fallenden Yen lautenden Positionen immer weiter aufgestockt.

Der Nikkei-Index ist parallel zum schwachen Yen bis fast auf 11.000 Punkte gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Vom schwachen Yen profitiert die stark exportorientierte Wirtschaft des Landes, ebenso wie von Konjunkturprogrammen der neuen Regierung.

Finanzmärkte betrachten Schuldenkrise als beendet

Der Euro verharrt derweil zur US-Währung wie schon am Montag unter 1,34 Dollar. Von den fallenden Renditen in der Peripherie der Eurozone kann die Gemeinschaftswährung nach Ansicht von Beobachtern kaum noch profitieren. "Und damit gilt, dass die Krise aus Marktsicht als endgültig beendet angesehen wird", lautet die Schlussfolgerung von Commerzbank-Analyst Leuchtmann.

Lufthansa-Aktien verlieren 2,4 Prozent. Nach Aussage von Händlern hat die Bayerische Landesbank den starken Kursanstieg der vergangenen Monate zum Ausstieg genutzt und 8,8 Millionen Lufthansa-Aktien am Markt verkauft. Das entspricht einem Anteil von etwa zwei Prozent und belastet den Aktienkurs.

Die Banken J.P. Morgan und Exane BNP haben die RWE-Aktie abgestuft, was den Kurs um 2,6 Prozent nach unten drückt. Daraufhin geben auch E.ON-Aktien um 1,5 Prozent nach. Papiere von Infineon profitieren dagegen von einer Hochstufung durch Exane BNP und verteuern sich um 2,6 Prozent.

Größter Kursgewinner unter den deutschen Standardwerten sind Hochtief-Aktien, die nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 5,4 Prozent steigen. Der Flughafenbetreiber Fraport hat im Dezember 6,3 Prozent weniger Passagiere abgefertigt, was die Aktie um 1,7 Prozent nachgeben lässt.

In London ziehen die Aktien des Luxusmodekonzerns Burberry um 4,5 Prozent an. Nach einer Gewinnwarnung vor drei Monaten haben die jüngsten Geschäftszahlen des Modehauses die Erwartungen wieder übertroffen. Gute Absätze im wichtigen Monat Dezember verhelfen Aktien von H&M in Stockholm zu einem Kursplus von 3,5 Prozent.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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