Alt 14.01.13, 09:09
Standard Börsen tun sich schwer nach oben - TNT brechen ein
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FRANKFURT--An Europas Börsen geht es am Montag zur Eröffnung mit den Notierungen nur leicht nach oben. Der Anstieg des Euro über die Marke von 1,33 zum Dollar - in Asien wurde temporär sogar die Hürde von 1,34 Dollar übersprungen - stützt zwar die Risikobereitschaft der Anleger und somit die Aktienmärkte. Die Investoren bleiben aber vorsichtig zu Beginn der Berichtssaison. Die Unternehmensgewinne dürften unter der Schwäche der Eurozone im vierten Quartal gelitten haben.

Der Dax steigt kurz nach Handelsbeginn 0,1 Prozent auf 7.726 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 2.721 nach oben. Der Devisenmarkt ist weiter geprägt von der Schwäche des Yen. Der neue Premier Shinzo Abe hat erneut ein Inflationsziel von 2 Prozent gefordert und setzt damit die japanische Notenbank unter hohen Druck, die Geldpolitik weiter zu lockern. Am Morgen erholt sich die japanische Währung zu Dollar und Euro leicht.

Mit der Entspannung in der Eurozone wird Goldman Sachs optimistischer zu den Aussichten des Euro und erhöht das Kursziel gegen den Dollar auf 1,37. Am Abend hält US-Notenbankpräsident Ben Bernanke eine Rede. Anleger erhoffen sich hier neue Hinweise zu den Anleihekäufen der Federal Reserve. Die Märkte bewegen könnten auch Kommentare von Bernanke zur neuen Fiskalklippe im Februar. Auch muss die Schuldenobergrenze angehoben werden.

TNT-Übernahme durch UPS vor dem Aus

Die TNT-Aktie bricht am Morgen rund um die Hälfte ein. Wie der Logistiker UPS mitteilte, wird die EU-Kommission die Übernahme der Niederländer ablehnen. United Parcel Service wollte 6,8 Milliarden US-Dollar für die Niederländer bezahlen. TNT Express wurde auf Druck der Aktionäre vom Mutterkonzern PostNL in der Hoffnung auf eine spätere Übernahme abgespalten. "Das hat sich nun offensichtlich zerschlagen", sagt ein Händler.

Mit der Autoshow in Detroit stehen zum Wochenbeginn die deutschen Automobilhersteller im Fokus. Allerdings dürften nur Hinweise der Unternehmen zum vierten Quartal 2012 beziehungsweise Ausblicke auf 2013 die Aktienkurse stärker bewegen, sagt ein Beobachter. "Gegenwind für die deutschen Hersteller bedeutet schon seit Wochen der schwache Yen, und das vor allem auf dem Boom-Markt China", sagt er. Der günstige Yen-Kurs begünstigt die japanischen Hersteller.

Das Daimler-Papier verliert 0,2 Prozent, für BMW-Aktien geht es 0,4 Prozent nach unten. Beide Titel sind von Bank of America-Merrill Lynch auf "Neutral" gesenkt worden. Für das Conti-Papier geht es 1,1 Prozent nach unten. Der Autozulieferer hat im abgelaufenen Jahr Umsätze von 32,7 Milliarden Euro bei einer EBIT-Marge von 10,7 Prozent erwirtschaftet. Für 2013 erwartet Conti ein Umsatzplus von 5 Prozent. Zahlen und Ausblick bewegen sich nach Einschätzung aus dem Handel im Rahmen der Erwartungen - zu wenig um neue Kursfantasie zu wecken.

Im MDAX steigt die Sky-Deutschland-Aktie 4,3 Prozent auf 4,79 Euro. Der Bezahlsender hat die langfristige Finanzierung gesichert. Im Gegenzug erhöht Großaktionär News Corp seine Beteiligung von 49,9 auf 54,5 Prozent. Sowohl Dow Jones als auch WSJ.de gehören zur News Corp.

Für Vorsicht bei Dialog Semiconductor sorgt laut Händlern die Nachricht, dass Apple offensichtlich bei Zulieferern Bestellungen kappt. "Die Dialog-Aktie ist seit Jahresbeginn um 16 Prozent gestiegen, da könnte kurzfristig wieder die Luft raus sein", sagt ein Händler. Für Dialog Semiconductor ist Apple der mit Abstand wichtigste Kunde. Für Dialog-Papiere geht es 5,3 Prozent auf 14,63 Euro nach unten. Apple-Aktien geben in Frankfurt 2,4 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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