Alt 09.01.13, 12:08
Standard Alcoa beflügelt nicht - Telekomwerte gesucht
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FRANKFURT--Europas Börsen kommen nicht so recht aus den Startlöchern. Die bescheidenen Gewinne zur Eröffnung haben sich bis zum Mittwochmittag fast vollständig verflüchtigt. Der recht gute Auftakt in die Berichtssaison durch Alcoa hilft kaum - der Haushaltsstreit in den USA dämpft die Lust auf Aktien. An die Spitze der Gewinner ist der Telekomsektor vorgerückt. Dieser profitiert von der Nachricht des möglichen Aufbaus eines europaweiten Netzes. Dadurch könnte der Investitionsbedarf besser gestemmt werden.

Der DAX notiert bei 7.698 Punkten praktisch unverändert. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 2.694 nach oben. Belastend für die Börsen ist die Wiederkehr der Euro-Schwäche. Die Einheitswährung ist klar unter die Marke von 1,31 zum Dollar gefallen. Nicht hilfreich in diesem Zusammenhang ist die Bekanntgabe schwacher Industrieproduktionszahlen aus Deutschland. Mit einem Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat ist sie deutlich unter der Prognose von 1 Prozent geblieben.

Es bleibt abzuwarten, wie die US-Börsen auf die Alcoa-Zahlen reagieren werden. Nachbörslich hat die Aktie mehr als zwei Prozent zugelegt. Vorstandschef Klaus Kleinfeld erwartet in diesem Jahr eine weltweit um sieben Prozent steigende Nachfrage nach Aluminium. Das Wirtschaftswachstum kehre nach China zurück, und Europa entwickle sich besser als von den meisten erwartet, lautet die Argumentation des ehemaligen Siemens-Chefs.

In Europa steckt die Saison der Quartalsberichte noch in den Kinderschuhen. Lediglich der französische Kantinenbetreiber Sodexo und der britische Handelsriese Sainsbury ließen sich am Morgen in die Bücher schauen. Sodexo-Aktien legen minimal zu, während es für Sainsbury-Aktien 2,8 Prozent nach unten geht. Das Umsatzwachstum des Einzelhändlers hat sich verlangsamt, was die schwierigen Marktbedingungen in Großbritannien unterstreicht.

Mit einem Plus von 2,4 Prozent liegt der Telekomsektor an der Spitze in Europa. Auslöser ist die Nachricht über den möglichen Aufbau eines europaweiten Netzes. "Die Netzstory ist nicht schlecht", sagt ein Händler: "Sie weckt Hoffnung auf kräftige Synergien, weil eventuell nur noch ein Mast statt zehn gebaut werden muss". Nach Berichten der "Financial Times" haben die Chefs der Branchengrößen darüber mit EU-Wettbewerbskommissar Almunia gesprochen.

Dieser sehe keine Wettbewerbsprobleme, da er den Aufbau eines integrierten europaweiten Telekom-Marktes wünsche. Telecom Italia springen um 5,1 Prozent, France Telecom 3,3 Prozent, Deutsche Telekom 2,3 Prozent und Telefonica um 2,1 Prozent.

Gesucht sind wie schon an den beiden vergangenen Tagen die Bankaktien. Papiere der Commerzbank verteuern sich um 2,5 Prozent und die der Deutschen Bank um 1,7 Prozent. Die zeitliche Verschiebung und Lockerung der Kapitalanforderungen der Branche treibt den Sektor weiter nach oben. Um fast zehn Prozent ist der Bankensektor seit Jahresbeginn bereits gestiegen.

Analysten bewegen die Kurse

Kursbewegende Nachrichten von und über Unternehmen sind wie schon in den vergangenen Tagen Mangelware. Das Interesse richtet sich daher wie schon am Dienstag auf die Kommentare von Analysten. Credit Suisse hat die Allianz-Aktie auf "Neutral" abgestuft, was diese um 1,8 Prozent nachgeben lässt. Eine Abstufung auf "Verkaufen" durch die Citigroup lässt Aktien von Lanxess um 2,6 Prozent zurückfallen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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