Alt 08.01.13, 09:19
Standard Börsen starten im Minus - Warten auf Alcoa
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FRANKFURT--Europas Börsen stehen auch am Dienstag unter leichtem Abgabedruck. Der sich anbahnende erneute Haushaltsstreit in den USA und das Gerangel um die Anhebung der Schuldenobergrenze stellen latente Belastungsfaktoren für die Finanzmärkte dar. Mitul Kotecha von der Crédit Agricole spricht von einer nur zögerlichen Bereitschaft der Anleger, Risiken einzugehen. Auch warten die Investoren gespannt auf den Geschäftsbericht von Alcoa am Abend, der traditionell die Berichtssaison in den USA eröffnet.

Der DAX verliert im frühen Handel 0,2 Prozent auf 7.720 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 2.693 Punkte zurück. "Der Markt ist überhitzt nach dem starken Anstieg der vergangenen Wochen, das macht ihn verletzlich für größere Verkäufe", sagt Aktienhändler Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Deutsche Aktienhändler stimmen hier ein: "Der Markt ist fast schon in einer Phase der Selbstzufriedenheit - und das vor Beginn der Berichtssaison zum vierten Quartal, die richtig schlecht werden dürfte", so ein Händler.

Der Euro notiert am Morgen stabil über der 1,31er-Marke zum Dollar. Hier stützen Aussagen von Japans Finanzminister Taro Aso, das Land werde Anleihen des Euro-Rettungsfonds ESM kaufen. Analyst Stan Shamu von IG Markets gibt aber keine Entwarnung. Nach dem scharfen Abverkauf sei eine Erholung des Euro zu erwarten gewesen: "Eine Erholung der Wirtschaft der Eurozone steht noch immer aus und das OMT-Anleihenkaufpogramm (der EZB) muss erst noch aktiviert werden." Auch Barclays sieht nur begrenztes Aufwärtspotenzial.

Deutsche Anleihen zeigen sich stabilisiert, nachdem sie in den vergangenen Tagen unter Abgabedruck geraten waren. Die zehnjährige Benchmarkanleihe rentiert unverändert bei 1,52 Prozent. Für italienische und spanische Titel geht es zwei bzw ein Basispunkte nach unten.

Am Vormittag stehen zahlreiche Konjunkturdaten aus der Eurozone an. Unter anderem werden Wirtschaftsstimmung und Geschäftsklima-Index veröffentlicht. Bereits veröffentlicht wurden die Handelszahlen aus Deutschland. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen fielen kalender- und saisonbereinigt um 3,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, der stärkste Rückgang seit über einem Jahr. Die Importe gingen um 3,7 Prozent zurück. Am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank über Leitzinsen und Geldpolitik.

Für die Vodafone-Aktie geht es um 2,8 Prozent nach oben. Das Papier profitiert von Aussagen des Verizon-CEO, wonach das US-Unternehmen Interesse an einer Übernahme des 45 Prozent-Anteils der Briten an Verizon Wireless habe. "Das sind sehr positive Aussagen für Vodafone, und vermutlich ist an der Sache auch was dran", sagt Espirito Santo. Allerdings würde sich eine Transaktion über drei Jahre, vermutlich mittels 15-Prozent-Tranchen, hinziehen. Grund hierfür sei unter anderem die hohe Verschuldung von Verizon. Indes hat Espirito Santo Zweifel daran, ob Vodafone zum jetzigen Zeitpunkt an einem Verkauf Interesse habe.

Praktiker-Aktien nach Zwischenbericht fester

Im MDAX steigt die Praktiker-Aktie nach Zahlen 2,2 Prozent. Der Umsatzrückgang bei der Baumarktkette ist fast zum Stillstand gekommen. Die Anleger hoffen nun auf eine Turnaround-Story. Die DZ Bank gibt sich bedeckter. Die Umsätze seien zwar nur um 2,4 Prozent gefallen. Allerdings müsse man dabei beachten, dass Praktiker im abgelaufenen Quartal zahlreiche Sonderaktionen angeboten habe. Dies dürfte die Erlöse gestützt, zugleich aber auch Margendruck zur Folge gehabt haben.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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