Alt 19.09.11, 16:06
Standard Wall Street im Verlauf schwach - Europa und Hausmarkt belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Kräftig abwärts geht es am Montag mit den Kursen an Wall Street. Wie von Händlern befürchtet steht allein die europäische Schuldenkrise im Fokus. "Über das geplante Sparpaket von Obama wird zwar viel geredet, aber es ist nicht direkt kursrelevant", sagt ein Händler. Zudem belasten auch weiter schwache Daten vom US-Immobilienmarkt.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte (DJIA) verliert gegen 16.51 Uhr MESZ 1,9% oder 223 auf 11.286 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 11.255 Punkte gerutscht war. Der S&P-500 fällt 2% oder 24 auf 1.192 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 1,8% oder 46 auf 2.576 Punkte.

Händler machen besonders das als ergebnislos empfundene ECOFIN-Treffen der europäischen Finanzminister am Wochenende als Belastungsfaktor aus. Negativ aufgenommen wurde die augenscheinliche Unwilligkeit von Europas Politikern, auf die Vorschläge von US-Finanzminister Timothy Geithner einzugehen. Immerhin war mit Geithners Besuch das erste Mal ein US-Minister bei einem solchen Treffen dazugestoßen.

Daneben belastet wie erwartet die Abwicklung des großen Verfalltages an den Terminbörsen. Am Freitag waren dort die Optionen und Futures auf Aktien und Indizes verfallen. Da zahlreiche Marktteilnehmer Aktien angedient bekommen hatten, die sie nicht im Bestand führen möchten, werden diese am Montag verkauft. "Morgen ist dieser Druck weg, dann können wir uns erholen", so der Händler.

Sorgen bereiten allerdings die Daten vom US-Immobilienmarkt. Hier ist der NAHB-Stimmungsindex der Bauunternehmen im September erneut zurückgegangen. Er fiel auf 14 nach zuvor 15 Punkten. Ökonomen hatten einen unveränderten Stand erwartet. Der Index misst die Verkaufsaktivitäten bei neuen Einfamilienhäusern. Die Bauunternehmer seien pessimistisch, weil viele Konsumenten "schlichtweg nicht gewillt oder nicht in der Lage sind, im heutigen unsicheren Wirtschaftsklima mit einem Hauskauf voranzuschreiten", sagte NAHB-Chefökonom David Crowe.

Kräftigen Druck angesichts der Nachrichtenlage gibt es auf die Finanzwerte. Der Sektor der Versicherer im S&P-500-Index fällt um 3,3%, Banken geben im Schnitt um 3% nach. Relativ gut halten sich nur die Defensivwerte: Versorger fallen um 0,7%, der Sektor der Haushaltsgüter um 0,8%.

Nach kräftigen Gewinnen von rund 8% sind auch Tyco zurückgekommen. Die Aktien liegen nur noch 2,7% bei 44,88 USD im Plus. Der Mischkonzern will sich in drei separate Gesellschaften aufspalten, die alle börsennotiert werden sollen.

Tyco folgt damit Unternehmen wie ITT und Marathon Oil, die sich im Jahresverlauf ebenfalls für eine Aufspaltung entschieden hatten. Investoren sehen dies bei Mischkonzernen gern, da der Wert der Einzelteile oft den eines kombinierten Unternehmens überwiegt.

Goodrich springen um knapp 12% auf 103,67 USD. Hier berichtete das "Wall Street Journal", United Technologies wolle den Hersteller von Flugsystemen übernehmen.

Lennar steigen um 2,6% auf 14,16 USD, obwohl der Gewinn im dritten Quartal um 31% eingebrochen ist. Anleger hatten jedoch mit höheren Verlusten gerechnet und kaufen daher die Aktie.

DJG/DJN/mod/ros

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