Alt 28.05.13, 12:06
Standard Nikkei schwenkt auf Erholungskurs ein
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Nervöses Hin und Her hat auch am Dienstag das Geschehen an der Tokioter Börse bestimmt. Nach dem Kurseinbruch um über 7 Prozent am vergangenen Donnerstag nahm die Intensität der Ausschläge jedoch etwas ab. Betrug die Tagesschwankung am Freitag noch über 1.000 Punkte, waren es am Dienstag nur noch etwa 400 Punkte. Unter dem Strich gewann der Nikkei-Index 1,2 Prozent auf 14.312 Punkte und führte damit die Liste der Gewinner zusammen mit dem HSI in Hongkong und dem Shanghai-Composite an.

Profiteur der Stabilisierung in Tokio ist der Dollar, der sich nach seinem jüngsten Rücksetzer zum Yen wieder erholte. Insbesondere nicht-japanische Investoren fassten wieder mehr Zutrauen und stiegen wieder in den Dollar ein, hieß es. In der jüngsten Phase der Unsicherheit hatte der Yen stark von seinem Ruf als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten profitiert. Der Greenback sprang wieder über die Marke von 102 Yen und kostete zuletzt 102,12 Yen, nachdem er am Montag im Tagestief noch für 100,75 Yen zu haben war.

"Die technische Erholung des Marktes muss kein Zeichen für einen neuen Aufwärtstrend sein, sie weist jedoch auf eine Rückkehr der Normalität hin", sagte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management. Bis sich der Handel nach den heftigen Ausschlägen wieder beruhige, werde es jedoch noch etwas dauern, erwartet Analyst Takero Inaizumi von Mizuho. Die Risikobereitschaft unter den Anlegern in Japan habe nicht abgenommen.

In Tokio waren angesichts der Yen-Schwäche vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen gesucht. Zu den Tagessiegern gehörten Autowerte. Honda zogen um 3,9 Prozent und Mazda sogar um 6,5 Prozent an. Die Anteilsscheine von Toyota gewannen 4,9 Prozent, nachdem Medien berichtet hatten, dass der Konzern 60 Billionen Yen über Anleihen einsammeln wolle.

Leidtragende der wieder zuversichtlicheren Stimmung am Aktienmarkt und des steigenden Dollar waren japanische Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere kletterte um 7 Basispunkte auf 0,91 Prozent. Getrübt wurde die Stimmung von der schwachen Nachfrage bei einer Auktion von Anleihen mit 20 Jahren Laufzeit im Volumen von 11 Milliarden Dollar.

In China gingen nach Gewinnen im späten Handel insbesondere Banken- und Immobilienwerte fester aus dem Tag. Angezogen von günstigen Bewertungen hätten Schnäppchenjäger zugegriffen, hieß es am Markt. So legten die Aktien von Ping An Bank um 5,8 Prozent und China Vanke um 4,8 Prozent zu, während der Shanghai-Composite 1,2 Prozent gewann und damit auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten schloss. "Gestützt von positiven Quartalszahlen könnte der Markt weiter zulegen", sagte Analyst Du Changchun von Northeast Securities. Das Abwärtspotenzial sei dagegen begrenzt.

Auch in Sydney gehörten Bankenaktien zu den Gewinnern. Westpac Banking verteuerten sich um 0,9 Prozent und Bank of Queensland legten 1,4 Prozent zu, während der Gesamtmarkt lediglich 0,2 Prozent gewann. Belastet von einem befürchteten Rückgang der chinesischen Rohstoffnachfrage ging es dagegen bei Minenwerten bergab. Nachdem der Eisenerzpreis am Montag um 1,9 Prozent gesunken war und damit so günstig war wie seit fast 6 Monaten nicht mehr, rutschten die Papiere von BHP Billiton und Rio Tinto im Verlauf auf den niedrigsten Stand seit 5 Wochen, erholten sich zum Ende aber wieder.

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