Alt 21.05.13, 11:57
Standard Sharp-Aktie weiter im Höhenrausch
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Die Aktie des japanischen Technologie-Konzerns Sharp kennt derzeit kein Halten. Auch am Dienstag ist es mit dem Kurs in Tokio deutlich nach oben gegangen, diesmal gestützt von Berichten, der kriselnde Konzern plane seine Fernseherfabrik in Malaysia und seine US-Solartochter Recurrent Energy LLC zu verkaufen. Am Ende des Tages stand ein Plus von 8,7 Prozent zu Buche.

Am Vortag war der Kurs um 17 Prozent nach oben geschossen nach einem Bericht, wonach Goldman Sachs angeblich 300 Milliarden Yen in Projekte zur Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen investieren will. Sharp stellt unter anderem Solarmodule zur Stromerzeugung her. Seit Beginn des Jahres hat sich der Kurs der Aktie damit bereits verdoppelt.

"Kurzfristig orientierte Anleger sind bei Sharp eingestiegen, deshalb dürften die Papiere weiter positiv auf finanzbezogene Meldungen reagieren", sagte ein Analyst einer japanischen Vermögensverwaltung. Angesichts der jüngsten hohen Gewinne dürften nun allerdings Gewinnmitnahmen einsetzen.

Insgesamt tat sich an den Börsen der Region wenig. Der Nikkei-Index schaffte nach anfänglichen Verlusten ein Miniplus von 0,1 Prozent auf 15.381 Punkte. Für Verwunderung sorgten Aussagen des japanischen Wirtschaftsministers Akira Amari. Nachdem er am Wochenende noch angedeutet hatte, dass die Kurskorrektur des Yen zum Dollar nach der monatelangen Talfahrt der japanischen Währung weitgehend abgeschlossen sei, ruderte er nun zurück. Er wisse nicht, wann die Korrektur der Yen-Stärke der letzten Jahre beendet sei, so Amari. Nach seinem Rücksetzer am Vortag legte der Dollar vor diesem Hintergrund wieder zu auf zuletzt 102,81 Yen und liegt wieder nahe an seinem Mehrjahreshoch bei 103,32 Yen.

Gefragt waren in Tokio vor allem Stahlwerte. Die Anteilsscheine von Kobe Steel sprangen um 18,9 Prozent nach oben, nachdem der Konzern angekündigt hatte seine Beteiligung an Nabtesco verkaufen zu wollen. Ebenfalls gefragt waren JFE Holdings mit einem Plus von 8 Prozent. Die Aktie habe von Käufen ausländischer Investoren profitiert, die in unterbewertete japanische Aktien investierten, sagte ein Analyst.

In Schanghai waren Immobilienaktien die Tagesfavoriten mit Gewinnen von bis zu 8,3 Prozent. Hier sorgten Spekulationen über ein in den kommenden Wochen stattfindendes Treffen hochrangiger Politiker zur Städteentwicklung für Kursfantasie.

Angeführt wurde die Liste der Börsen-Verlierer am Dienstag von Sydney und Hongkong. Während in Australien vor allem Gewinnwarnungen im Minensektor auf die Stimmung drückten, sorgten in Hongkong Verluste bei den Aktien der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) für ein Index-Minus von 0,5 Prozent. Nachdem Goldman Sachs seine letzten Anteile im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar an der größten chinesischen Bank verkauft hatte, verloren die Papiere 2 Prozent. Im Fahrwasser ging es auch für andere Bankenwerte bergab.

Für Belastung sorgten in Hongkong zudem Spekulationen über anstehende Kapitalerhöhungen und Börsengänge. Sie könnten zu einer Aktienschwemme führen und die Kurse dadurch belasten, sagte Analyst Zeng Xianzhao von Everbright Securities. Andere Markteilnehmer hielten dem freilich entgegen, dass die chinesische Regierung die Konjunktur stützen und damit auch an der Börse für anziehende Kurse sorgen dürfte.

In Sydney verlor der Index 0,6 Prozent. Belastend wirkten Sorgen vor einem Ende der lockeren Geldpolitik der australische Notenbank. Grund sei die positive Entwicklung des Arbeitsmarkts, sagte Händler Richard Coppleson von Goldman Sachs. Gefragt waren gleichwohl Aktien von Goldminen nach der starken Erholung des Goldpreises am Montag. So zogen die Anteilsscheine von Newcrest Mining um 7,1 Prozent an. Die Feinunze Gold kostete zuletzt 1.378 Dollar und gab damit Gewinne vom Vortag teilweise wieder ab. Im Tageshoch kostete die Feinunze bereits über 1.400 Dollar.

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