Alt 13.05.13, 09:35
Standard Aktienkurse in Tokio steigen mit schwachem Yen weiter
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Der weitere Rückgang des Yen hat auch zu Wochenbeginn für steigende Kurse an der Börse in Tokio gesorgt. Grund war der anhaltende Anstieg des Dollar, befeuert durch einen Bericht, wonach die US-Notenbank einen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm möglichst behutsam gestalten möchte. "Die Story und die Tatsache, dass US-Notenbankpräsident Ben Bernanke beim G-7-Treffen nicht dabei war, sorgt für Spekulationen, dass die Fed über einen Ausstieg aus dem Programm ernsthaft nachdenkt", so Analyst Yuji Saito von Credit Agricole in Tokio. Gegenüber dem Yen stieg der Greenback zwischenzeitlich bis auf ein Tageshoch von 102,16 Yen, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten.

"Die Stärke des Dollar dominiert das Geschehen", sagte Händler Tim Waterer von CMC Markets. Der Aufwärtstrend des Dollar gegenüber dem Yen sei weiterhin intakt und dürfte den Greenback zunächst bis zur Marke von 104 Yen führen, hieß es von der Citigroup. "Was wir derzeit sehen, sind keine Yen-Verkäufe, sondern Dollar-Käufe", ergänzte Devisen-Analyst Osamu Takashima.

In Tokio trieb der schwache Yen den Nikkei-225 um weitere 1,2 Prozent auf 14.782 Punkte nach oben. Am Freitag hatte der Index im Verlauf mit 14.847 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2008 erreicht. Damit hat der Nikkei-225 an den vergangenen fünf Handelstagen bereits um knapp acht Prozent zugelegt. Hauptprofiteure waren erneut die Exportwerte. Hier gewannen die Aktien von Fuji Heavy Industries 4,9 Prozent und Nikon-Titel legten um 4,4 Prozent zu. Dazu kamen gute Unternehmensnachrichten. Hitachi rechnet für das laufende Jahr mit einem Anstieg des Nettogewinns um 20 Prozent und verweist zur Begründung vor allem auf den schwachen Yen. Im vergangenen Fiskaljahr hatte das Unternehmen beim Nettogewinn einen Einbruch um 50 Prozent verzeichnet. Hitachi-Aktien stiegen um 7,8 Prozent.

Dagegen zeigten sich die übrigen asiatischen Handelsplätze überwiegend mit Abgaben. In Hongkong und Schanghai sorgten Konjunkturdaten aus China für etwas Enttäuschung. So blieb die Industrieproduktion im April mit einem Plus von 9,3 Prozent hinter der Erwartung von plus 9,5 Prozent. "Die Industrieproduktion zeigt, dass die inländische Nachfrage und die Investitionen weiterhin schwach sind", sagte ANZ-Ökonom Raymond Yeung. Die Daten stünden zudem in starkem Kontrast zu den jüngsten guten Exportdaten. Der chinesische Einzelhandel konnte im April das Geschäft dagegen deutlich steigern. Gegenüber dem Vorjahr legte der Umsatz um 12,8 Prozent zu, nach plus 12,6 im März.

In Sydney ging es für den S&P/ASX-200 nach einem überwiegend schwachen Handelsverlauf um 0,1 Prozent auf 5.210 Punkte nach oben. Der Index schloss damit erneut auf einem Fünfjahreshoch. Unter Druck standen die Rohstoffwerte mit den fallenden Notierungen bei den Rohstoffpreisen und den schwachen Daten zur Industrieproduktion aus China. So verloren BHP Billiton, Rio Tinto, Newcrest Mining, Fortescue Metals und Atlas Iron zwischen 0,6 und vier Prozent. Gesucht waren dagegen Aktien mit einer hohen Dividenden-Rendite, hieß es von einem Teilnehmer.

Der Kospi in Südkorea schaffte gegen Handelsende ebenfalls noch den Sprung ins Plus und schloss mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent. Teilnehmer sprachen von einem ereignislosen Handel. Die anhaltende Schwäche des Yen und die sich daraus ergebenden Probleme für die südkoreanischen Exporteure dürften das Sentiment noch eine Weile belasten, hieß es von einem Analysten. So verloren die Aktien von Hyundai Motors 0,3 Prozent.

An den Rohstoffmärkten ging es für den Öl- und den Goldpreis weiter nach unten. Hier drückte unverändert der starke Dollar das Sentiment. Für Anleger aus Ländern, in denen nicht mit Dollar bezahlt wird, verteuert sich durch den starken Greenback der Kauf der Rohstoffe. Ein Barrel der Sorte WTI notierte bei 95,27 Dollar, ein Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem Settlement am Freitag. Der Goldpreis lag bei 1.431 Dollar je Feinunze, nach 1.437 Dollar zum Wochenausklang.

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