Alt 31.10.11, 17:54
Standard Wall Street mittags schwach - Chicago-PMI und MF Global belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einem deutlichen Abschlag zeigen sich die Kurse an Wall Street am Montagmittag (Ortszeit). Händler hatten dies angesichts der Gewinnmitnahmen in Europa nach der Rally vergangener Woche erwartet. Der US-Markt sei überkauft gewesen und habe schon am Freitag leicht nachgegeben, heißt es. Zudem belastet ein schwächerer Index der Chicago-Einkaufsmanager. Nachrichtlich im Fokus steht die Insolvenz des US-Brokerhauses MF Global.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verliert gegen 17.57 Uhr MEZ 1,5% oder 180 auf 12.051 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1,5% oder 20 auf 1.265 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 1,2% oder 34 auf 2.703 Punkte.

Zudem belastet auch wieder die Nachrichtenlage aus Europa. So sprangen die Renditen italienischer Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit dem Eintritt in die Eurozone. Händler werten dies als Zeichen, dass die Sorgen um die Schuldenkrise in der Region noch lange nicht beseitigt sind. Es setze sich die Erkenntnis durch, dass die EU-Beschlüsse der Vorwoche nur eine "breite Richtlinie" seien. "Der Teufel steckt im Detail und hier ist noch eine ganze Menge Arbeit zu leisten", so ein Teilnehmer.

Daneben dämpft auch der kräftige Dollar-Anstieg gegenüber dem Yen die Stimmung. Die japanische Notenbank hatte am Morgen interveniert und den Dollar von unter 76 auf über 79 Yen getrieben.

Für Enttäuschung sorgte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Region Chicago. Händler blicken nun mit Sorge auf den landesweiten ISM-Index, der am Dienstag veröffentlicht wird. Der Chicago-Index fiel im Oktober auf 58,4 Punkte, Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 59,8 prognostiziert. Im September hatte der Wert noch bei 60,4 gelegen. Vor allem der deutliche Rückgang im Auftragseingang auf 61,3 nach 65,3 stört den Markt. Dies könnte ein Schwächezeichen für die US-Automobilindustrie sein, die in der Region Chicago stark vertreten ist, heißt es.

Die Schwäche des Bank-Sektors führen Händler vor allem auf die Pleite des Brokers MF Global zurück. "Auch wenn MF eher ein kleinerer Player ist, führt es dem Markt die versteckten Risiken im Finanzsektor vor Augen", sagt ein Händler. Die Risikoprämien gegenüber Finanzwerten gingen durch solche Ereignisse tendenziell nach oben, die Kurse fielen also.

Die Aktie brach um 49% ein, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurde. MF Global hat bei der US-Börsenaufsicht einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 eingereicht. Bei den Finanzwerten ragen Morgan Stanley mit 5% Minus hervor. Citigroup fallen um 5,5%, AIG um 5,1% und J.P. Morgan um 3,4%.

Sandisk verlieren 4,8% auf 50,81 USD, obwohl der Hersteller von Speicher-Medien einen Aktienrückkauf über 500 Mio USD angekündigt hat.

DJG/DJN/ros

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