FRANKFURT (Dow Jones) - Stagnation nach drei starken Börsentagen lautet das Motto am deutschen Aktienmarkt. Überraschend schwache Wachstumszahlen aus China haben dem Risiko-Appetit der Investoren einen kleinen Dämpfer verpasst. Der DAX steigt bis 13.05 Uhr MEZ um 0,1 Prozent bzw 7 Punkte auf 6.888. Von Mittwoch bis Freitag war der Leitindex um fast 250 Punkte gestiegen.

Chinas Handelsbilanz ist im Februar auf ein Soll von 31,5 Milliarden Dollar eingebrochen. Laut der Metzler Bank ist das die negativste Bilanz seit mehr als 20 Jahren. Allerdings springe die US-Wirtschaft für die langsamer laufende chinesische Konjunkturlokomotive in die Bresche: "Zur Erinnerung: Seit Oktober summiert sich der Stellenzuwachs (in den USA) mittlerweile auf eine Million", merkt die Metzler Bank an.

Auch Griechenlands Schulden bleiben ein Thema an den Finanzmärkten. Nach dem historischen Schuldenschnitt für das Land beraten die Euro-Finanzminister am Nachmittag in Brüssel über die endgültige Freigabe des zweiten Hilfspakets von 130 Milliarden Euro für das hochverschuldete Land. Außerdem dürfte es um die Aufstockung der Euro-Rettungsfonds gehen.

Die griechische Umschuldung wurde am Freitagabend wie erwartet als "Kreditereignis" eingestuft. Das Land hat das Ziel eines freiwilligen Umtausches der Anleihen verfehlt und muss nun einen Teil seiner privaten Gläubiger zu einem Forderungsverzicht zwingen. Diese Entscheidung dürfte die Zahlung von rund 3,2 Milliarden Dollar aus Kreditversicherungen auslosen. Eine entsprechende griechische Auktion dieser Kreditausfallversicherungen soll am 19. März stattfinden. Dieses Ereignis werde die Risikoscheu von Investoren kurzfristig befeuern, meint Alexander Aldinger von der Commerzbank. "Systemische Risiken" für die Finanzmarkte leitet der Rentenanalyst daraus jedoch nicht ab.

"Dass die Versicherungen nun fällig werden, stimmt Anleger vorsichtig", sagt ein Händler. Denn niemand wisse genau, wer in welcher Höhe zum Zahlen der Ausfallversicherungen verpflichtet sei. "Besonders bei Banken und Versicherungen könnten sich Anleger zurückhalten", sagt der Händler. Commerzbank geben um 1,7 Prozent nach und Aareal Bank um 3 Prozent. Doch nicht alle Finanzaktien geraten unter Druck: Deutsche Bank legen um 1,4 Prozent zu und Allianz um 0,4 Prozent.

VW fallen um 1,5 Prozent auf 140,70 Euro. Nach dem Rekordjahr 2011 sieht sich Europas größter Autobauer Volkswagen weiter auf Wachstumskurs. Verkäufe und Einnahmen sollen in diesem Jahr zulegen. Der operative Gewinn werde wegen des schärferen Wettbewerbs dagegen wohl stagnieren, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn auf der Bilanzpressekonferenz.

Aktien des Automobilzulieferers ElringKlinger fallen um 8 Prozent auf 22,40 Euro. Das MDAX-Unternehmen ist im vierten Quartal mit einem Gewinn von 14,3 Millionen Euro unter der Konsens-Prognose von Analysten von 19 Millionen Euro geblieben. Douglas steigen um 2,8 Prozent auf 36,24 Euro. Laut "Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung" will sich der Aufsichtsrat von Douglas am Mittwoch mit einem Rückzug von der Börse beschäftigen.

DJG/bek/ros

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