Alt 08.03.12, 17:24
Standard XETRA-SCHLUSS/Hausse - Griechenland sorgt für gute Stimmung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Dabei drehte sich alles um Griechenland. Kurz vor dem "Zapfenstreich" schlug die Meldung, wonach die Beteiligung am griechischen Schuldenschnitt die Marke von 75 Prozent überschritten haben soll, am Markt ein. Als Quelle wurde zwar nur ein griechischer Regierungsbeamter genannt, so dass die Nachricht noch nicht offiziell ist. Trotzdem reichte sie, um den DAX in den Angriffsmodus schalten und mit einem Plus von 2,4 Prozent oder 163 auf 6.835 Punkten schließen zu lassen. Auch die Umsätze schossen nach oben. Umgesetzt wurden a DAX-Titeln auf Xetra rund 206,0 (Vortag: 181,5) Millionen Aktien im Wert von rund 4,30 Milliarden Euro.

Die griechische Regierung ging bislang davon aus, dass die Annahmequote für den Schuldenschnitt zwischen 75 und 80 Prozent liegen wird. Diese Erwartung bewegte sich über dem Schwellenwert von 66 Prozent, der notwendig ist, um die Zwangsklauseln CAC zu aktivieren. Diese zwängen die restlichen Anleihenhalter zu einer Teilnahme am Schuldenschnitt und lösten aller Wahrscheinlichkeit nach die Kreditausfallversicherungen CDS aus. "Wir wissen von vielen Investoren, dass sie noch auf den letzten Drücker zustimmen werden. Daher rechnen wir mit einer Annahmequote von 80 Prozent", sagte ein Händler. Die offiziellen Zahlen sollen erst am Freitagmorgen veröffentlicht werden.

Nicht ganz so nervenaufreibend war die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie ließ den Leitzins unverändert. Auf die Euphoriebremse trat allerdings EZB-Prsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz. "Die nach oben revidierten Inflationsprojektionen und die Sicht der EZB, wonach das Risiko in erhöhten Teuerungsraten liegt, lassen keinen Raum für weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen - unabhängig der laufenden EWU-Schuldenkrise", stellte Ulrich Wortberg von der Helaba fest. Zudem habe es weder Signale für eine weitere Leitzinssenkung noch für eine erhöhte Liquiditätsbereitstellung gegeben.

Finanzwerte waren als direkte Nutznießer einer Griechenlandlösung gefragt. Deutsche Bank stiegen um 4,4 Prozent auf 35,47 Euro. Stärkster Wert waren jedoch Deutsche Post mit plus 5,7 Prozent auf 13,65 Euro. Zwar sei das Schlussvierteljahr etwas schwächer als erwartet ausgefallenen, sagte equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Dafür habe die Anhebung der Dividende überrascht. Noch wichtiger war aber der starke Ausblick auf das laufende Jahr.

Henkel waren trotz eines enttäuschenden Quartalsberichts gefragt. Das bereinigte Betriebsergebnis des Konsumgüterherstellers im vierten Quartal sei enttäuschend, monierte DZ-Bank-Analyst Thomas Maul. Die lediglich bestätigte Prognose für 2012 kam ebenfalls nicht gut an. Trotzdem zog die Aktie nach anfänglichen Verlusten mit dem Gesamtmarkt um 4,7 Prozent auf 51,43 Euro an.

Die BMW-Geschäftszahlen für 2011 entsprachen den Markterwartungen. Der Premiumautomobilhersteller kann 2011 als bestes Jahr der Unternehmensgeschichte verbuchen. Die Aktionäre sollen mit einer um fast 80 Prozent höheren Dividende am Konzernerfolg beteiligt werden. Nach der starken Entwicklung seit Jahresbeginn gewann die Aktie 1,4 Prozent auf 69,20 Euro.

EADS schossen um 10,7 Prozent auf 29,66 Euro nach oben. Die Geschäftszahlen des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzens für die letzten drei Monate des vergangenen Jahres waren deutlich besser als vom Markt prognostiziert ausgefallen. Noch dazu will die Muttergesellschaft des Flugzeugherstellers Airbus die Dividende überraschend stark anheben. Fraport ist im vergangenen Jahr schwächer gewachsen als erwartet und wagt auch für 2012 nur einen vorsichtigen Ausblick. Trotzdem gewann die Aktie 3,2 Prozent auf 46,45 Euro.

DJG/mif/flf

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