Alt 07.03.12, 12:29
Standard XETRA-MITTAG/Trotz stabiler Kurse ist die Skepsis groß
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FRANKFURT - Vorsichtiges Durchatmen nach dem Ausverkauf lautet am Mittwochmittag das Motto am deutschen Aktienmakt. Händler und Analysten sind jedoch skeptisch: "Bis nicht klar ist, ob die Umschuldung Griechenlands zustande kommt, ist an den Börsen vermutlich der Deckel drauf", sagt Klaus Stabel vom Frankfurter Wertpapierhändler ICF Kursmakler. Bis zum Bekanntwerden der Zustimmungsquote der privaten Gläubiger bleibe der DAX "verwundbar". Der DAX handelt gegen 13.08 Uhr MEZ 0,3 Prozent fester bei 6.655 Punkten. Am Dienstag war der Leitindex bei hohen Umsätzen um 3,4 Prozent eingebrochen, das war der größte Tagesverlust in diesem Jahr.

Stan Schamu von IG Markets spricht von "risikoreichen Schlüsselereignissen". Damit meint er zum einen das Fristende der Annahme des griechischen Umschuldungsangebots durch die privaten Gläubiger am Donnerstagabend. Zum anderen den Arbeitsmarktbericht in den USA für Februar am Freitag. Dieser gilt als konjunktureller Höhepunkt der Börsenwoche.

Mit Spannung dürften Anleger daher am Nachmittag auf den ADP-Bericht zur Beschäftigung im privaten Sektor der USA schauen. Dieser könnte Hinweise auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag geben.

Die Pessimisten unter den Marktakteuren erhalten Rückenwind von schwachen Konjunkturdaten. Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Januar entgegen den Erwartungen deutlich gesunken. In Asien hatten bereits überraschend schwache Wachstumszahlen aus Australien die Börsen belastet.

Die Verlierer vom Vortag führen die Erholung an: Aktien der Automobilhersteller, der Rohstoffproduzenten und der Hersteller von Industriegütern liegen vorne. An den Anleihemärkten geben die Renditen aus der Eurozone-Peripherie wieder etwas nach. Auch das sorgt für Entspannung an den Aktienmärkten.

Unternehmensergebnisse rücken angesichts der angespannten Lage an den Finanzmärkten etwas in den Hintergrund. Aktien von adidas zählen mit einem Abschlag von 1,6 Prozent zu den größeren Verlierern im DAX. Der Konzern ist im vierten Quartal mit einem Gewinn von 38 Millionen Euro um 18 Millionen Euro hinter der Konsensprognose von Analysten zurückgeblieben. Den Ausblick von adidas für das laufende Jahr werten die Analysten von Silvia Quandt Research als schwächer als die der Kontrahenten Nike und Puma.

Die Geschäftsergebnisse des Stahlhändlers Klöckner & Co decken sich weitgehend mit den Schätzungen von Analysten. Klöckner & Co legen um 1,6 Prozent zu. Der Medienkonzern Axel Springer hat im vergangenen Geschäftsjahr die Konsensprognosen von Analysten ebenfalls in etwa erfüllt. Die Aktie gibt jedoch um 1 Prozent nach.

Deutsche Börse steigen um 2,3 Prozent. Die Aktie dürfte kurzfristig vom starken Anstieg der Börsenumsätze profitieren, heißt es. Sowohl im Kassahandel als auch an der Options- und Terminbörse Eurex zogen die Handelsvolumina am Dienstag stark an.

Papiere von RWE verlieren 1,4 Prozent. Nach den Geschäftszahlen des Versorgers am Dienstag haben die UBS und HSBC die Aktie herabgestuft. Aktien des Pharmagroßhändlers Celesio steigen um 1,1 Prozent, nachdem die Bank Nomura die Aktie auf "Kaufen" hoch gestuft hat. Sky Deutschland werden von einer Hochstufung auf "Kaufen" durch die Citigroup um 6,3 Prozent nach oben getrieben.

DJG/gos

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