Alt 22.04.19, 18:20
Standard Anziehender Ölpreis belastet Schanghai
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Unter den asiatischen Börsen hat am Ostermontag vor allem Schanghai mit kräftigen Verlusten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Während die Börsen in Hongkong und Australien feiertagsbedingt geschlossen blieben, verzeichneten die meisten geöffneten Märkte nur kleinere Bewegungen. Dagegen sackte der Markt in Schanghai um 1,7 Prozent auf 3.215 Punkte ab, gedrückt vom massiv steigenden Ölpreis und belastet von den schwachen Immobilienwerten.

Der Ölpreis rückte um knapp 3 Prozent vor, nachdem Berichten zufolge die USA die Sanktionen gegen den Iran weiter verschärfen wollen. Zukünftig soll es keine Ausnahmen mehr bei den Ölexporten des Landes geben, nachdem es bislang für acht Länder, darunter China, noch möglich war, Öl aus dem Land einzuführen. Der 2. Mai ist die Deadline, an der die USA über die neuen Konditionen für die Iran-Sanktionen entscheiden. Den Berichten zufolge will Amerika am Montag über die Verschärfung informieren und den Ländern mit Sanktionen drohen, die zuwiderhandeln.

Politische Aussagen drücken Immobilienwerte

Ein weiterer Belastungsfaktor für die Börse in China war die im Politbüro des Landes am Freitag artikulierte Sorge wegen der Immobilienspekulation. In der Stellungnahme im Anschluss war zu lesen, "Häuser sind zum leben, nicht zum spekulieren". Volkswirt Larry Hu von Macquarie verwies darauf, dass nach den vergangenen beiden Sitzungen das Thema nicht angesprochen worden sei. Es sei davon auszugehen, dass die Politiker wegen der Überhitzung des Immobilienmarkts besorgt seien. Der Immobiliensektor verlor darauf in Schanghai 4,9 Prozent und drückte den Gesamtmarkt.

Im übrigen richtet sich der Blick in der laufenden Woche bereits auf das US-BIP für das erste Quartal, das am Freitag mitgeteilt wird. Dies werde über die weitere Richtung entscheiden, wobei sich momentan die Experten für die US-Märkte verhalten positiv zeigen. Jingyi Pan von IG Markets berichtet über die allgemeine Erwartung eines weiter steigenden Marktes. Doch da die US-Indizes sich bereits nahe ihrer Allzeithochs bewegen, sei auch mit Vorsicht zu rechnen.

Tokio hält sich leicht im Plus

Verhalten freundlich präsentierte sich der Markt in Japan, wo der Nikkei-225 um 0,1 Prozent auf 22.218 Punkte zulegte. Dabei stützten die Aktien der auf heimische Nachfrage orientierten Unternehmen, während die Titel der Elektro- und Finanzwerte nach unten liefen. Zu den Gewinnern gehörten Daiwa House Industry mit einem Plus von 6,8 Prozent und Family Mart mit plus 5,7 Prozent. Unter Druck standen Japan Post Insurance mit minus 4 Prozent und Renesas Electronics mit minus 3 Prozent. Kein Impuls kam vom Yen-Dollar-Paar das wenig verändert bei 111,90 notierte.

Dagegen rückten am Markt in Taiwan einige Technologiewerte vor ünd hielten den Markt leicht im Plus. So gewannen Realtek Semi, Sinbon Electronics und United Integrated zwischen 3 und 9 Prozent und stiegen alle auf neue Rekordstände. In Südkorea dagegen waren es vor allem die Pharmawerte, die den Index stützten, der wenig verändert aus dem Handel ging.

Leichte Gewinne beim Gold begründeten Teilnehmer mit der möglichen Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran. Die Feinunze kletterte um 0,2 Prozent auf 1.279 Dollar.

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April 22, 2019 04:06 ET (08:06 GMT)

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