Alt 18.04.19, 09:53
Standard Gewinnmitnahmen am kleinen Verfalltag vor Ostern
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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnmitnahmen sind Europas Börsen am Gründonnerstag in den Handel gestartet. Vor den Osterfeiertagen und nach einer beeindruckenden Rally von DAX & Co werden nun einige Einsätze vom Tisch genommen. Schließlich war der DAX am Vorabend sogar über die 12.200er-Marke gesprungen. Auch an der Wall Street dominierten am Vorabend rote Vorzeichen. Dazu kommt der kleine Verfalltag der April-Optionen auf Aktien und Indizes an den internationalen Terminbörsen. Dieser könnte zum Handelsschluss für erratische Kursausschläge sorgen. Der DAX gibt 0,4 Prozent nach auf 12.105 Zähler, der Euro-Stoxx-50 fällt 0,4 Prozent auf 3.466 Punkte.

Fundamental im Fokus stehen zahlreiche Einkaufsmanagerindizes (PMI) zu Industrie und Dienstleistungssektor rund um den Globus. Nachdem sich der Markt im Wochenverlauf noch an positiven Daten aus China berauscht hat, belasten durchwachsene Daten aus Europa etwas die Aktienkurse. Der Euro gerät stärker unter Druck. Schwach ist vor allem der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie. Auch in den USA stehen am Nachmittag noch wichtige Daten an, so interessieren sich Anleger neben den PMI vor allem für den Umsatz im Einzelhandel.

Verfalltag am Optionsmarkt

Am Terminmarkt verfallen die Optionen auf die Indizes am Mittag. Bei den Einzelwerten wird erst am Abend abgerechnet. Wie üblich könnte es dann zu einem Gerangel um runde Basispreise kommen und zu stärkeren Ausschlägen bei Einzelaktien führen. Im DAX befinden sich noch relativ viele Call-Kontrakte auf der 12.000er-Marke, so dass der Markt am Mittag eventuell um diese Marke kämpfen könnte.

Vom Beige Book der US-Notenbank zur wirtschaftlichen Aktivität in den USA gehen hingegen kaum Impulse aus. Zwar erholen sich die Anleihemärkte etwas, dies aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in der Vorwoche. Die Fed hatte berichtet, dass sich die US-Wirtschaft in allen zwölf beobachteten Distrikten weiter auf einem "leichten bis moderaten" Wachstumskurs befinde. Eventuelle Änderungen der lockeren US-Geldpolitik ließen sich daraus nicht ableiten, heißt es.

Dazu stehen erneut Unternehmensdaten im Blick, zumeist werden aber nur Umsatzdaten vorgelegt. Unter anderem berichten Accor, Adecco, Generali, LVMH, Mediaset, Nestle, Pernod Ricard, Puma, Unilever, Veolia Environnement und Vivendi.

Berichtssaison zieht an

Nestle legen nach Umsätzen zum ersten Quartal um 1,1 Prozent zu. Hier liegt der geplante Umbau des Portfolios im Plan. Der schweizerische Nahrungsmittelriese hat im ersten Vierteljahr rund 22,2 Milliarden Franken umgesetzt nach 21,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Auf organischer Basis stiegen die Umsätze um 3,4 Prozent, was einen Tick oberhalb der Markterwartung liegt. Der Jahresausblick wurde bestätigt.

Luxusgüterhersteller Kering fallen trotz starker Geschäfte der Marke Gucci in Asien um 5,7 Prozent. Der Umsatz sprang im ersten Quartal um 22 Prozent auf fast 3,8 Milliarden Euro. Gucci wuchs zwar noch schneller, mit 25 Prozent Plus aber nicht mehr ganz so lebhaft wie im Vorquartal mit 28 Prozent. Diese Rückkehr zur Normalität scheint Anlegern nicht zu schmecken.

Sartorius ist gut ins Jahr gestartet und legen 1,1 Prozent zu. Sowohl Umsatz wie auch Ergebnis sind etwas über der Markterwartung ausgefallen. In der Folge bestätigte das Unternehmen den Ausblick für das Jahr. Ein Marktteilnehmer verweist auf das hohe Plus des Auftragseingangs von knapp 20 Prozent.

Bei Zooplus schwächt sich das Umsatzwachstum ab, Anleger scheinen aber schlimmeres befürchtet zu haben, denn die Aktien steigen 3,8 Prozent. Während der Umsatzanstieg am unteren Ende der Jahresprognose im Bereich von 14 bis 18 Prozent erwartet worden ist, verfehlte dieser nach einem guten Vorjahresquartal mit einem Plus von 13 Prozent die Vorgabe.

Adva brechen nach Zahlenausweis sogar um 16 Prozent ein, obwohl zum Jahresauftakt schwarze Zahlen geschrieben wurden. Händler sprechen von massiven Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Aktienkurs seit Jahresbeginn bis zum Vorabend mehr als verdoppelt hatte. "Die Ertragszahlen sind durch die Bank schwach", so ein Marktteilnehmer. So verfehle die Marge von 2,1 Prozent die Markterwartung von 3,2 Prozent deutlich.

Nordex fallen um 2,5 Prozent, nachdem ihnen Goldman Sachs die Kaufempfehlung entzogen hat. Axel Springer im MDAX fallen nur optisch knapp 4 Prozent, da hier die Dividende ausgeschüttet wird. Bei Osram geht es hingegen um echte 5,7 Prozent nach unten. Im Handel wird auf einen Artikel im "Manager Magazin" verwiesen, nach dem die Investoren Bain und Carlyle das Interesse an dem Unternehmen verloren hätten.

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April 18, 2019 04:08 ET (08:08 GMT)

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