Alt 17.04.19, 15:55
Standard Positive Konjunktursignale stützen - IBM bremsen Dow
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NEW YORK (Dow Jones)--Besser als gedacht ausgefallene chinesische Konjunkturdaten stimmen die Anleger an der Wall Street zur Wochenmitte zuversichtlich. Kurz nach Handelsbeginn tendiert der Dow-Jones-Index kaum verändert bei 26.439 Punkten. Hier bremst das deutliche Minus der IBM-Aktie, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Umsatz gemeldet hat. Der S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent.

In China haben das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal und die Industrieproduktion im März die Erwartungen der Ökonomen übertroffen, letztere sogar besonders deutlich. Die Citigroup hat daraufhin ihre Wachstumsprognosen für die chinesische Wirtschaft erhöht.

In den USA ist das Handelsbilanzdefizit im Februar geringer ausgefallen als erwartet. Die Exporte stiegen mit 1,1 Prozent deutlich stärker als die Importe, die um 0,2 Prozent zulegten. Überdies hat sich das Defizit im Handel mit China verringert, was der Stimmung während der laufenden Handelsgespräche zuträglich sein dürfte. Um 20.00 Uhr (MESZ) wird noch die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht Beige Book veröffentlichen.

Für Einzelaktien kommen die Impulse vom Fortgang der Bilanzsaison. Vorbörslich haben als letzte der großen US-Banken Morgan Stanley und Bank of New York Mellon über den Verlauf des ersten Quartals berichtet. Die Branche bot im Auftaktquartal kein einheitliches Bild. Während JP Morgan überraschend gut abschnitt, überzeugten die Wettbewerber zumindest nicht in allen Punkten oder gaben enttäuschende Ausblicke ab. Bei Morgan Stanley gingen Gewinn und Einnahmen derweil nicht so stark zurück wie befürchtet. Anleger nehmen das erleichtert zur Kenntnis; die Aktie legt um 1,6 Prozent zu. Dagegen verfehlte die Bank of New York Mellon die Erwartungen des Marktes, was die Aktie um gut 7 Prozent drückt.

IBM unter Druck - Lobende Analystenstimmen stützen Netflix

Schon am Dienstag nach Börsenschluss hatten IBM und Netflix Quartalszahlen vorgelegt. IBM verdiente im ersten Quartal zwar mehr als erwartet, doch enttäuschte der Umsatz. Den Ausblick auf das Geschäftsjahr bekräftigte "Big Blue" lediglich. Die Aktie fällt um 4,4 Prozent.

Bei Netflix bemängeln Beobachter den Ausblick auf das zweite Quartal, doch lagen Gewinn und Neukundenzahl über den Erwartungen. Inzwischen haben sich auch die ersten Analysten mit positiven Kommentaren zu Wort gemeldet. So hat JP Morgan die Einstufung Overweight für Netflix bekräftigt und das Kursziel auf 450 von 435 Dollar erhöht. Auch die Investmentbank Stifel hält an der Empfehlung Buy fest und nimmt das Kursziel auf 425 von 400 Dollar nach oben. Die Aktie rückt um 2 Prozent vor.

Für Gesprächsstoff und Kursverluste sorgen daneben Berichte, wonach die US-Justizbehörden die Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint nicht genehmigen wollen. T-Mobile US knicken darauf um 1,6 Prozent ein, Sprint sogar um 3 Prozent.

Positiv fällt die Reaktion auf die Zahlen von Pepsico aus, die der Getränkekonzern am Mittwochmorgen (Ortszeit) veröffentlicht hat. Die Aktie liegt 1,6 Prozent fester im Markt. Coca-Cola gehen 0,6 Prozent höher um.

Nach dem zweistelligen Kursplus vom Dienstag geht es für Qualcomm um weitere 17 Prozent nach oben. Die Einigung mit Apple im Patentstreit trage den Kurs weiter, heißt es dazu. Überdies haben mehrere Analysten Kaufempfehlungen für die Aktie ausgesprochen, die nun wieder "investierbar" sei, wie die Begründung bei Evercore ISI lautet.

Konjunkturoptimismus und geringere US-Bestände stützen Ölpreise

Am Ölmarkt geht es mit den Preisen nach oben. Die guten chinesischen Wirtschaftsdaten haben Befürchtungen zerstreut, dass die Nachfrage aus dem Reich der Mitte konjunkturbedingt zurückgehen könnte. Zudem scheinen die Rohölbestände in den USA geschrumpft zu sein: Der Branchendienst API meldete am Dienstagabend einen Rückgang der US-Ölvorräte. Nun warten die Akteure gespannt darauf, ob die offiziellen Daten des US-Energieministeriums dies bestätigen. Analysten rechnen eigentlich mit einem Anstieg der Lagerbestände. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,1 Prozent auf 64,13 Dollar. Der Brentpreis steigt um 0,1 Prozent auf 71,77 Dollar.

Der Dollar gerät dagegen auf breiter Front leicht unter Druck. Die US-Währung war zuletzt wegen der am Markt vorherrschenden Konjunkturskepsis als Fluchtwährung gefragt gewesen. Die jüngste Entwicklung in China hat diese Befürchtungen jedoch gemildert, so dass auch das Interesse am Dollar nachlässt. Der Euro notiert bei etwa 1,1300 Dollar.

Andere vermeintlich sichere Häfen sind ebenfalls nicht gefragt. Am Anleihemarkt geben die Notierungen erneut leicht nach, was die Zehnjahresrendite um einen halben Basispunkt auf 2,60 Prozent nach oben treibt.

Der Goldpreis stabilisiert sich immerhin nach dem jüngsten Rücksetzer. Die Feinunze geht aktuell mit 1.275 Dollar um.

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April 17, 2019 09:45 ET (13:45 GMT)

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