Alt 17.04.19, 10:25
Standard Konjunkturdaten aus China bewegen kaum - Softbank schwach
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben am Mittwoch in relativ engen Grenzen uneinheitlich tendiert. Eine Reihe meist besser als erwartet ausgefallener Konjunkturdaten aus China und Japan sorgte für keine stärkeren Bewegungen.

Das chinesische BIP ist im ersten Quartal mit 6,4 Prozent konstant geblieben, aber einen Tick stärker gestiegen als erwartet. Deutlicher übertraf die Industrieproduktion im März die Schätzungen. Laut Volkswirten spiegeln die Daten den Erfolg staatlicher Stimuli wider, unterstützt durch eine lockere Geldpolitik. Ökonomin Grace Ng von JP Morgan hält nun angesichts dieser positiven Resonanz weitere geldpolitische Lockerungsschritte zunächst für unwahrscheinlich. In Japan schrumpften derweil die Exporte im März etwas weniger als im Vorfeld befürchtet.

Der Schanghai-Composite schloss 0,3 Prozent höher, in Hongkong lag der HSI im Späthandel wenig verändert. Der Tokioter Nikkei-225 legte um 0,3 Prozent zu auf 22.278 Punkte. Dabei erhielt er noch leichten Gegenwind vom im Verlauf etwas anziehenden Yen bzw. schwächelnden Dollar. Letzterer zeigte auch gegenüber anderen Währungen Schwäche nach den besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturzahlen aus China. Zuletzt hatte der Dollar als vermeintlich sicherer Hafen immer wieder Zulauf erhalten bei negativen Konjunktursignalen. Dies kehrte sich nun um.

Kursrakete bei Rakuten

Der Kurs von Rakuten schoss in Tokio um gut 10 Prozent nach oben. Getrieben wurde er davon, dass die Japaner einen Handelsplatz für Kryptowährungen einrichten wollen, für den sich Kunden nun registrieren können.

Softbank litten darunter, dass die US-Justizbehörde Kreisen zufolge die geplante Fusion der Tochter Sprint mit T-Mobile US in der derzeit geplanten Form nicht genehmigen will. Der Kurs verlor 1,5 Prozent.

In Sydney schnellte der Kurs des Farbenherstellers Duluxgroup um gut 27 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen einer Übernahme für umgerechnet 2,4 Milliarden Euro durch Nippon Paint zugestimmt. Nippon Paint geben um 3,6 Prozent nach.

Unter Abgabedruck standen in Sydney Rohstoffaktien. BHP verloren 2,7 Prozent, nachdem der Konzern leicht höhere Kosten beim Abbau von Eisenerz und eine geringere Erzeugung angekündigt hatte. Grund sind Folgeschäden eines Wirbelsturms in Australien.

Auslöser der breiten Kursschwäche war aber, dass der brasilianische Wettbewerber Vale nach einem Gerichtsentscheid die Eisenerzproduktion in der im Januar von einem verheerenden Dammbruch heimgesuchten Mine wieder aufnehmen darf. Die Aktie des australischen Eisenerzförderers Fortescue knickte um über 8 Prozent ein, während Rio Tinto 4,7 Prozent verloren. Der Eisenerzpreis fiel zugleich auf ein Einwochentief.

Schweinepest treibt Kurs von WH Group

Gesucht war in Hongkong die Aktie des Schweinefleischproduzenten WH Group. Sie verbesserte sich um 5 Prozent vor dem Hintergrund einer im ersten Quartal um 12 Prozent auf ein Niveau von 1996 geschrumpften Schweinepopulation in China. Dahinter wiederum steht laut Marktexperten vor allem die in Afrika grassierende Schweinepest. Aus Angst vor Ansteckung verkauften Schweinezüchter in China ihre Tiere immer früher.

In Korea wurde eine neue Rekordserie verfehlt. Nach 13 Tagen in Folge mit Kursgewinnen gab der Kospi erstmals wieder minimal nach. Der an den beiden Vortagen wegen Ausstiegsplänen des klammen Großaktionärs stark gestiegene Kurs von Asiana Airlines kam um 16 Prozent zurück.

Ölaktien nach US-Lagerdaten auf dem Weg nach oben

Tendenziell aufwärts ging es in der Region für Aktien aus dem Ölsektor wie Santos in Sydney und Inpex in Tokio. Hintergrund waren weiter anziehende Ölpreise, nachdem ein US-Branchenverband am späten Vorabend (MESZ) für die zurückliegende Woche einen überraschenden Rückgang der Ölvorräte von 3,1 Millionen Barrel gemeldet hatte. Auch die Benzinvorräte verringerten sich demnach stärker. Brentöl verteuerte sich in Asien um 0,4 Prozent auf 72,02 Dollar, nachdem der Preis im späten US-Geschäft schon angezogen hatte.

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April 17, 2019 03:56 ET (07:56 GMT)

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