Alt 16.04.19, 21:50
Standard Mit kleiner Erholung auf Jahreshoch
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Mini-Kursverlusten zum Wochenauftakt hat es am Dienstag an der Wall Street nur zu einer kleinen Gegenbewegung gereicht. Aus Asien und Europa kamen gute Vorgaben. Speziell in China war es am Dienstag mit den Kursen deutlich nach oben gegangen, was Beobachter mit Konjunkturoptimismus erklärten. Die März-Daten zu den Preisen für Wohnimmobilien waren gut ausgefallen. Am Markt war außerdem von Spekulationen auf gute chinesische BIP-Daten am Mittwoch die Rede.

In den USA haben sich wiederum einige Vertreter der Federal Reserve zuversichtlich zur heimischen Wirtschaft geäußert. An US-Konjunkturdaten stand nur die Industrieproduktion aus dem März zur Veröffentlichung an, die leicht unter Erwartungen ausgefallen ist. Sie musste sich die Aufmerksamkeit der Anleger mit Quartalsausweisen einiger bedeutender Unternehmen teilen, von denen wiederum einige positiv überrascht haben.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 26.453 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,1 bzw 0,3 Prozent. Umgesetzt wurden an der Nyse 752 (Montag: 747) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.572 (1.323) Kursgewinner und 1.359 (1.605) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 104 (113) Titel. Alle drei Indizes haben im Verlauf neue Jahreshochs erklommen.

Viele Analysten rechnen mit schwächeren Unternehmensgewinnen als Folge einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Da die Aktienkurse trotzdem seit Jahresbeginn deutlich gestiegen seien, befänden sich die Bewertungen nunmehr schon auf einem hohen Niveau, sagte Karen Ward, Chefmarktstrategin für die EMEA-Region bei JP Morgan Asset Management. Damit die Kurse ihre Gewinne ausbauen könnten, müssten die Unternehmensgewinne den Boden gefunden haben und wieder anziehen, meinte die Strategin.

Qualcomm haussieren nach Einigung mit Apple

Die Qualcomm-Aktie sprang um 23 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat sich mit Apple auf die Beilegung aller Patentstreitigkeiten geeinigt und erhält von Apple eine Zahlung in unbekannter Höhe. Apple tendierten unverändert.

Am Dienstagmorgen (Ortszeit) hatte Unitedhealth Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt und dabei ihr Jahresgewinnziel angehoben. Doch nach Gewinnen der Aktie im Frühgeschäft zeigten sich die Anleger wieder verunsichert über die Perspektiven des Unternehmens, das sehr stark abhängig ist von politischen Entscheidungen. In der der Analystenkonferenz hatte CEO David Wichmann sich gegen "Medicare for all" ausgesprochen. Die Aktie verlor 4 Prozent.

Gut kamen die Geschäftszahlen von Johnson & Johnson (J&J) an, die Aktie stieg um 1,1 Prozent. Auch Blackrock hat überzeugt, denn Einnahmen und Ergebnis des Vermögensverwalters sind weniger stark gefallen als befürchtet. Die Aktie gewann 3,2 Prozent. Dagegen hat die Bank of America auf der Einnahmenseite enttäuscht, die Aktie hielt sich mit 0,1 Prozent leicht im Plus. Nach Börsenschluss folgen Netflix, IBM und United Continental Holdings mit ihren Geschäftsausweisen.

Auch Analystenkommentare bewegten Einzelwerte. So hat die Deutsche Bank Netflix auf Buy von Hold hochgestuft. Die Aktie gewann daraufhin 3,1 Prozent. Für Roku ging es um 2,6 Prozent nach oben, nachdem Needham die Kaufempfehlung bekräftigt hat. Analystin Laura Martin sieht Roku als Nutznießer des neuen Streamingdienstes Disney+.

Die leicht optimistische Stimmung am Aktienmarkt dämpfte das Interesse an "sicheren Häfen" wie Gold oder Staatsanleihen. Am Anleihemarkt trieben sinkenden Notierungen die Zehnjahresrendite um 3,8 Basispunkte auf 2,59 Prozent nach oben. Die Feinunze Gold ermäßigte sich um 0,9 Prozent auf 1.276 Dollar.

Am Devisenmarkt ging es für den Euro leicht abwärts. Der überraschend deutlich erholte ZEW-Index hatte ihn nicht gestützt. Vielmehr bremste ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters die Gemeinschaftswährung, wonach mehrere EZB-Banker die Wachstumsprognosen der Notenbank für zu optimistisch hielten. Viele Akteure hielten sich auch in Erwartung der chinesischen BIP-Daten am Mittwoch zurück, sagten Händler. Mit 1,1283 Dollar notierte der Euro etwas niedriger als am Montag.

Die Ölpreise legten nach dem Rücksetzer des Vortags zu. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1,2 Prozent auf 64,15 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent legte 0,8 Prozent zu auf 71,74 Dollar. Befürchtungen, dass die Opec und verbündete Länder die derzeit geltenden Förderkürzungen aufheben könnten, hatten die Preise zu Wochenbeginn belastet. Nun stützten aber die Lieferausfälle aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen in Libyen sowie der Sanktionen gegen Venezuela und Iran, sagten Marktteilnehmer. Ferner würden die anstehenden Daten zu den US-Vorräten in den Blick genommen. Am späten Dienstag wird der Branchenverband API seine Daten dazu veröffentlichen, am Mittwoch folgen die offiziellen Lagerbestandsdaten des US-Energieministeriums.

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April 16, 2019 16:12 ET (20:12 GMT)

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