Alt 16.04.19, 15:35
Standard Börsen halten an Gewinnen fest
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten an den Gewinnen am Dienstagnachmittag fest. Stützend wirken überraschend gut ausgefallene ZEW-Konjunkturerwartungen. Sie sind im April auf plus 3,1 nach minus 3,6 deutlich gestiegen und haben damit auch die Markterwartungen übertroffen. "Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung" sind nach Einschätzung der Marktstrategen der Helaba berechtigt. Rezessionssorgen sollten weiter verdrängt werden.

Der DAX liegt 0,7 Prozent auf 12.101 Punkte vorne, bei 12.116,25 wurde ein neues Jahreshoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 legt dagegen nur um 0,3 Prozent auf 3.462 zu - hier drücken Abgaben im Rohstoffsektor. Neben den ZEW-Daten treibt die Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit zwischen China und den USA die Kurse. Die Analysten der UBS sehen eine Wahrscheinlichkeit von um die 60 Prozent, dass ein Handelsvertrag in den nächsten zwei bis drei Monaten unterzeichnet wird.

Schwächere Daten zur US-Industrieproduktion werden derweil ignoriert. Die Produktion ist im März um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, erwartet wurde ein Plus von 0,2 Prozent. Die Anleger messen den Zahlen keine größere Relevanz zu, setzen sie doch darauf, dass angesichts der wieder anziehenden chinesischen Wirtschaft sich auch hier die Lage in den kommenden Monaten verbessern wird. Die chinesischen BIP-Daten für das erste Quartal werden am Mittwoch veröffentlicht.

Zahlungsdienstleister mit Nexi-IPO im Blick

Unter den Bankenwerten legen Unicredit 2,3 Prozent zu, nachdem sich der Finanzkonzern auf eine Strafzahlung von 1,3 Milliarden Dollar mit den US-Behörden geeinigt hat. Die Bank war trotz der US-Sanktionen bis 2011 als Zahlungsdienstleister für Iran, Kuba und andere Länder aktiv gewesen. Der Sektor legt europaweit um 1 Prozent zu und profitiert damit von weiter steigenden Renditen an den europäischen Anleihemärkten.

Im Fokus steht auch der Börsengang des italienischen Zahlungsdienstleisters Nexi. Hier sieht es allerdings nicht so gut aus, denn mit 8,49 Euro notieren die Aktien des Wirecard-Konkurrenten deutlich unter ihrem Ausgabepreis von 9 Euro. Es handelt sich um einen der größten Börsengänge des Jahres in Europa mit knapp 2 Milliarden Euro Erlös für das Unternehmen. Wirecard steigen dagegen um 2,5 Prozent und setzen mithin die jüngste Erholung fort.

Für die Aktie von Tele Columbus geht es sogar 13,8 Prozent nach oben. Der Kabelnetzbetreiber prüft "wertsteigernde Optionen" im Rahmen des Glasfaserausbaus und will Investoren die Beteiligung an seinen Netzen ermöglichen. Zalando springen um 10,6 Prozent. Der Online-Händler erwartet einen Gewinn im ersten Quartal.

Lufthansa steigen trotz schwacher Zahlen

Nach einem schwachen Auftakt drehen Lufthansa ins Plus und notieren in der Zwischenzeit mit Aufschlägen von 1,4 Prozent. Die Airline hat enttäuschende Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Der gestiegene Ölpreis sowie Überkapazitäten haben ihre Spuren hinterlassen. Immerhin hat das Unternehmen die Ziele bestätigt. Trotz der Zahlen halten viele Analysten an ihrer Kaufempfehlung fest.

Keinen großen Belastungsfaktor stellt das reduzierte Ziel für die Eisenerzproduktion für Rio Tinto dar. Die Produktion im australischen Pilbara hat unter Stürmen gelitten. Die Produktionsziele für andere Rohstoffförderungen wurden indes bestätigt. Rio Tinto geben 0,3 Prozent nach.

Gea fallen um 2 Prozent nach einer Abstufung durch Baader Helvea auf "Verkaufen". Drägerwerk steigen indes um 1,5 Prozent, nachdem die HSBC ihre Einstufung erhöht hat.

DJG/mpt/cln

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April 16, 2019 09:57 ET (13:57 GMT)

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