Alt 16.04.19, 09:53
Standard DAX mit Jahreshoch - Lufthansa und Nexi im Blick
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FRANKFURT (Dow Jones)--Aufwärts geht es auch am Dienstag zum Handelsstart an Europas Börsen. Der DAX entfernt sich weiter nach oben von der 12.000er-Marke und steigt damit auf Jahreshoch. Aktuell notiert er 0,5 Prozent höher bei 12.080 Punkten. Angesichts einer nur durchwachsenen Entwicklung an der Wall Street wird dies als Zeichen von wiedergewonnener Stärke gesehen. Der Euro-Stoxx-50 legt 0,3 Prozent zu auf 3.459 Zähler.

Vor allem die Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit zwischen China und den USA treibt unverändert die Kurse. Die Analysten der UBS sehen eine Wahrscheinlichkeit von um die 60 Prozent, dass ein Handelsvertrag in den nächsten zwei bis drei Monaten unterzeichnet wird. Für gute Laune hatten auch Aussagen von Volkswagen am Vortag auf der Automesse in Schanghai gesorgt, die endlich eine Belebung des chinesischen Automarktes im zweiten Halbjahr erwarten lassen. Lediglich Lufthansa belasten mit negativen Schlagzeilen.

Konjunkturdaten mit ZEW und US-Produktion im Blick

Im Fokus stehen vor allem Konjunkturdaten, so um 11:00 Uhr der ZEW-Index aus Deutschland. Er wird als Vorlaufindikator für den wichtigeren Ifo-Index gesehen. Der Index der ZWE-Konjunkturerwartungen wird von Volkswirten mit plus 1,5 Punkten erwartet, nach einem Minus von 3,6 zuvor. Allerdings gibt es auch Marktteilnehmer, die ein Verharren in negativem Terrain erwarten. So rechnet die Societe Generale mit einem Minus von 0,8 Prozent.

In den USA stehen am Nachmittag die Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im März an. Bei der Produktion dürfte es um 0,2 Prozent nach oben gegangen sein. Die Kapazitätsauslastung wird bei 79,2 Prozent gesehen. Diese Entwicklung dürfte trotz der starken US-Wirtschaft weiter keine Zinserhöhungssorgen für 2019 wecken. Dennoch wird am Abend genau auf die Rede von Dallas-Fed-Präsident Kaplan geachtet.

Zahlungsdienstleister mit Nexi-IPO im Blick

Unter den Bankenwerten legen Unicredit 0,6 Prozent zu, nachdem sich der Finanzkonzern auf eine Strafzahlung von 1,3 Milliarden Dollar mit den US-Behörden geeinigt hat. Die Bank war entgegen der US-Sanktionen bis 2011 als Zahlungsdienstleister für Iran, Kuba und andere Länder aktiv gewesen. Die Branche steht besonders im Fokus mit dem großen Börsengang des italienischen Zahlungsdienstleisters Nexi. Hier sieht es allerdings nicht so gut aus, denn mit 8,55 Euro notieren die Aktien des Wirecard-Konkurrenten knapp 5 Prozent unter ihrem Ausgabepreis. Es handelt sich um einen der größten Börsengänge in Europa des Jahres mit knapp 2 Milliarden Euro Erlös für das Unternehmen. Wirecard steigen hingegen um 2,8 Prozent.

Für die Aktie von Tele Columbus geht es sogar 13 Prozent nach oben. Der Kabelnetzbetreiber prüft "wertsteigernde Optionen" im Rahmen des Glasfaserausbaus und will Investoren die Beteiligung an den seinen Netzen ermöglichen. Zalando springen um 10 Prozent. Der Online-Händler erwartet tatsächlich einen Gewinn im ersten Quartal. Für den französischen Werberiesen Publicis geht es nach guten Geschäftszahlen weiter nach oben um 2,6 Prozent.

Lufthansa bremst Branche aus

Mit kräftigen Kursverlusten von 2,6 Prozent sind Lufthansa in den Handel gestartet. Hier haben enttäuschende Geschäftszahlen zum ersten Quartal überrascht, vor allem die deutlichen Spuren der Überkapazitäten in der Branche. Der Anstieg der Treibstoffkosten war indes von der Börse erwartet worden. Die Lufthansa hat zwar ihre Jahresprognose bestätigt, das Erreichen des oberen Endes der erwarteten Gewinnspanne wird aber damit weniger wahrscheinlich, befürchtet man im Handel. Angesichts der Sorge um Überkapazitäten verlieren auch die anderen Airline-Aktien in Europa. Air France-KLM geben 1,3 Prozent nach, Ryanair und Easyjet je 1 Prozent.

Gea fallen um 1,5 Prozent nach einer Abstufung durch Baader Helvea auf "Verkaufen". Drägerwerk steigen indes um 1,7 Prozent, nachdem die HSBC ihre Einstufung erhöht hat.

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April 16, 2019 03:41 ET (07:41 GMT)

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