Alt 15.04.19, 15:43
Standard Börsen behaupten knappes Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa können am Montagnachmittag ein knappes Plus verbuchen. Die Nachrichtenlage ist vergleichsweise dünn. Von den US-chinesischen Handelsgesprächen gibt es nichts Neues, der Brexit ist seit der Verschiebung in den Herbst aus den Medien verschwunden. Impulse von der Berichtssaison sind noch schwach: Nachdem JP Morgan am Freitag überzeugte, liefern die Zahlen von Goldman Sachs nun ein Verkaufsargument. Damit gibt der Bankensektor in Europa einen Teil der gesehenen Gewinne ab und notiert nur noch 0,3 Prozent im Plus.

Das Kursbarometer DAX klebt mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent mit 12.017 Punkten weiterhin an der 12.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.449 Punkten nur knapp in positivem Terrain. Am Mittag notierte er mit 3.456 Punkten kurz auf Jahreshoch.

Von dem möglichen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank gab es über das Wochenende kaum Neues. Das Bundesfinanzministerium wehrt sich gegen den Anschein, Deutsche Bank und Commerzbank in eine Fusion zu zwingen. "Ein starker Bankensektor ist in unserem volkswirtschaftlichen Interesse. Dafür setzen wir uns ein. Das bedeutet nicht, dass wir Fusionen treiben", sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Deutsche Bank gewinnen 0,8 Prozent, Commerzbank 1,6 Prozent.

Werbung im Blick

Im Blick stehen Publicis. Die organische Umsatzentwicklung fiel mit einem Rückgang von 1,6 Prozent schwach aus. Allerdings hatten Analysten bereits vor einem schwachen Quartal gewarnt. Daneben hat der französische Werberiese die Übernahme des Datenanalyseanbieters Epsilon für rund 4,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben.

Nach einem positiven Steuereffekt beträgt der Kaufpreis 3,95 Milliarden Dollar und sieht nach Aussage der Liberum-Analysten besonders in finanzieller Hinsicht gut aus. Dies entspreche dem 8,2-fachen des bereinigten EBITDA 2018. Dass es in Presseberichten zuvor Schätzungen von 5 Milliarden Dollar gegeben habe, könne ein Indiz dafür sein, dass das Interesse durch Wettbewerber nicht allzu groß gewesen sei. Publicis gewinnen 1 Prozent, für WPP geht 1,2 Prozent nach oben.

Medienriese Vivendi hat erste Quartalsumsätze vorgelegt. Die Erlöse lagen bei 3,46 Milliarden Euro und damit über der Marktschätzung von 3,36 Milliarden. Die von Vivendi im ersten Quartal geschlagenen Prognosen gehen nach Ansicht der UBS vor allem zurück auf die besonders starke Entwicklung der Musiksparte UMG. Canal+ habe unter den Erwartungen gelegen und Havas die Erwartungen leicht übertroffen. Für die Aktie geht es um 0,5 Prozent nach oben.

IWG haussieren mit Verkauf von Vermögenswerten

Positiv wird an der Börse gewertet, dass der britische Büroflächenvermieter IWG sein Geschäft in Japan für 320 Millionen Pfund an die TKP Group verkauft. "Der Schritt kommt schnell", heißt es von den Analysten von Peel Hunt. Dabei stellen sie heraus, dass der verkaufte Bereich für 11 Prozent des Unternehmenswertes stehe, aber nur 4 Prozent zum EBITDA beigetragen habe. Die Analysten erwarten weitere Verkäufe und eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft. In Folge der Erlöse rechnen die Analysten mit einer Sonderdividende oder aber einem Aktienrückkauf. Sie heben das Kursziel für die Kaufempfehlung auf 400 Pence nach oben, die Aktie legt in London um 22 Prozent auf 339 Pence zu.

Daimler geben 0,6 Prozent nach. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat laut einem Bericht eine bisher unbekannte Schummelsoftware bei Daimler entdeckt. Betroffen sind demnach 60.000 Fahrzeuge vom Modell GLK 220 CDI mit der Abgasnorm 5, die zwischen 2012 und 2015 produziert wurden.

Als insgesamt gut werden die Jahreszahlen für 2018 von Bauer bewertet. Vor allem der Margenanstieg des Baumaschinenherstellers werde positiv aufgenommen, heißt es. Während die Umsatzerlöse leicht zurückgingen, wurde das EBIT um 11,7 Prozent gesteigert. Auch der Auftragsbestand legte weiter zu. Daher äußerte sich Bauer auch in der Jahresprognose 2019 optimistisch und kündigte ein Nachsteuerergebnis deutlich über Vorjahr an. Bauer gewinnen 1,4 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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April 15, 2019 10:09 ET (14:09 GMT)

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