Alt 12.04.19, 15:48
Standard Konjunkturoptimismus und Bankenbilanzen beflügeln Börse
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NEW YORK (Dow Jones)--Zum Wochenausklang geht es mit den Kursen an der Wall Street nach oben. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um rund 1 Prozent auf 26.394 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent. Stützend wirken positive Vorgaben der europäischen Börsen und gute chinesischen Konjunkturdaten. Zudem überzeugen die US-Banken JP Morgan und Wells Fargo mit ihren Geschäftszahlen.

Ein deutlich gestiegenes Kreditvolumen in China im März wird als Zeichen dafür gewertet, dass die Konjunktur in China Fahrt aufnimmt - oder zumindest, es starke Unterstützung zur Ankurbelung der Konjunktur von dieser Seite gibt.

Der überraschend hohe chinesische Handelsbilanzüberschuss ist nach Meinung von Beobachtern allerdings ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zerstreue er Bedenken, dass sich die Weltwirtschaft abkühlen könnte, denn die Daten zeugten von einer hohen internationalen Nachfrage nach chinesischen Produkten. Gleichzeitig deuteten aber die niedrigen Importe darauf hin, dass die heimische Wirtschaft noch immer schwächele. Und schließlich dürfte der hohe Überschuss die Handelsgespräche zwischen China und den USA, die sich nach Aussagen aus Verhandlungskreisen schon auf der Zielgeraden befinden, nicht gerade einfacher machen.

Bankenzahlen überzeugen - Disney mit Streamingdienst auf Rekordhoch

In den USA steht daneben die allmählich anlaufende Bilanzsaison im Blick. Mit JP Morgan und Wells Fargo berichteten zwei Großbanken vor der Startglocke über den Verlauf des ersten Quartals. Die Zahlen von JP Morgan kommen gut an, die Aktie legt um 3,3 Prozent zu. Auch Wells Fargo hat im ersten Quartal gut abgeschnitten, was die Aktie um 0,5 Prozent steigen lässt. Bankenaktien waren zuletzt schlechter gelaufen als der Markt. Positive Überraschungen aus der Branche dürften eine Erholung des Sektors in Gang setzen, heißt es.

Daneben gilt das Interesse einer Übernahme in der Ölbranche. Chevron kauft Anadarko Petroleum für 33 Milliarden Dollar. Die Chevron-Aktie gibt daraufhin um rund 4,7 Prozent nach und dürfte mit ihrem Minus den Dow-Jones-Index bremsen. Anadarko haussieren um fast 34 Prozent.

Mit Abstand stärkster Wert im Dow ist jedoch die Aktie von Walt Disney. Sie springt um fast 11 Prozent nach oben auf ein Rekordhoch bei 130,26 Dollar, nachdem der Unterhaltungskonzern auf seiner Investorenveranstaltung seine neue Strategie und seinen Streamingdienst Disney+ vorgestellt hat. Die Wettbewerbertitel von Netflix verlieren dagegen mit dem neuen Konkurrenten am Markt 2,0 Prozent.

Die Aktie des Düngemittelkonzerns Mosaic fällt um 1,4 Prozent. Das Unternehmen hat am Donnerstag nach Börsenschluss die vorübergehende Stilllegung seiner Phosphatbergwerke in Brasilien bekanntgegeben. Es müsse geprüft werden, ob diese den Sicherheitsanforderungen entsprächen, begründete das Unternehmen die Maßnahme.

An Konjunkturdaten wurden am Freitag vor der Startglocke die Import- und Exportpreise aus dem März veröffentlicht. Die Importpreise stiegen mit 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat geringfügig stärker als erwartet. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt der Index für die Verbraucherstimmung der Universität Michigan. Volkswirte prognostizieren, dass der Index in der ersten Umfrage im April leicht auf 98 Punkte von 98,4 im März zurückgegangen ist.

Schwächerer Dollar beflügelt Ölpreise

Mit der wiedererwachten Risikofreude der Anleger ist der Dollar weniger gefragt. Der Euro erobert die Marke von 1,13 Dollar zurück und notiert bei etwa 1,1315 Dollar.

Der schwächere Dollar stützt die Ölpreise. Diese profitieren zusätzlich von der Hoffnung auf eine Erholung der chinesischen Wirtschaft und eine daraus resultierende höhere Nachfrage nach Erdöl aus dem Reich der Mitte. Auch die angekündigte Übernahme von Anadarko durch Chevron stimme die Akteure am Ölmarkt optimistisch, heißt es. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI steigt um 1,0 Prozent auf 64,20 Dollar. Brent verteuert sich um 0,9 Prozent auf 71,46 Dollar.

Staatsanleihen werden verkauft. Fallende Kurse treiben die Zehnjahresrendite um 5,1 Basispunkte auf 2,55 Prozent nach oben. Auch Gold wird gemieden, wenngleich der schwächere Dollar den Preis für das Edelmetall etwas stützt und größere Verluste verhindert. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,1 Prozent auf 1.292 Dollar.

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April 12, 2019 09:48 ET (13:48 GMT)

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