Alt 05.04.19, 15:43
Standard Keine Dynamik nach gutem US-Arbeitsmarkt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Auch ein guter US-Arbeitsmarktbericht kann am Freitag keine Dynamik in die Aktienkurse bringen. Die meisten Börsen notieren wenig bewegt auf ihren erhöhten Niveaus. Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump aber Hoffnungen auf eine rasche Lösung geschürt, konjunktursensible Aktien wie Auto- und Chemiewerte laufen daher weiter. "Wir sind nah dran, einen Deal zu machen", sagte Trump. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 11.996 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt ebenfalls um 0,1 Prozent auf 3.444 Punkte.

Der US-Arbeitsmarktbericht kommt indes gut an. Mit 196.000 Stellen im März stieg er etwas stärker als erwartet an. Damit konnte er beweisen, dass der schwache Februar nur ein witterungsbedingter Ausreißer nach unten war. Zugleich war er nicht hoch genug, um neue Zinserhöhungssorgen aufkommen zu lassen. "Das ist ein Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer", kommentiert Thomas Altmann von QC Partners. Vor allem der langsamere Anstieg der Löhne nehme Druck von der Notenbank.

Rally der Konjunkturwerte geht weiter

Ungebremst weiter geht es mit der Rally der konjunkturnahen Aktien. Viele institutionelle Anleger waren falsch positioniert, stellen die Analysten von Merrill Lynch fest. Sie hätten auf Stagnation und nicht eine zyklische Erholung gesetzt. Seit den überraschend guten Einkaufsmanagerindizes am Montag laufen hier die Umschichtungen weiter. Vor allem autonahe Aktien sind daher gesucht: Bei den Zulieferern steigen Leoni um 4,8 Prozent, Faurecia, Infineon und Valeo um bis zu 2,4 Prozent. Auch Continental, Schaeffler und Knorr-Bremse legen zu.

Bei den Rohstoffaktien in Europa geht die Rally ebenso weiter: Die Minenwerte Rio Tinto und Anglo American steigen um bis zu 2 Prozent. Leidtragende der Umschichtungen sind defensive Aktien: Deutsche Telekom, Immobilientitel wie Vonovia und Versorger wie Eon geben im Schnitt um bis zu 0,5 Prozent nach.

Denn auch in der Chemie-Industrie geht es nach oben. Hier steigen die Aktien der Schweizer Ems-Chemie nach deutlich besseren Zahlen um 5,8 Prozent. Der Umsatz lag mit 604 Millionen Franken deutlich über der Markterwartung. "Das Unternehmen hat sich in einem schwierigen Umfeld gut behauptet", so ein Teilnehmer. Der Ausblick sehe nun sogar konservativ aus, da das Unternehmen weiterhin den Nettoumsatz wie auch das EBIT nur auf Vorjahresniveau sehe. Im DAX ziehen Covestro um 0,7 Prozent und BASF um 0,4 Prozent an.

Das Kursminus vom schweizerischen Versicherer Zurich Insurance von 4,8 Prozent ist nur optischer Natur. Sie schütten 19 Franken Dividende aus und notieren damit sogar im Plus.

Das Geschäft des Flugzeugbauers Airbus hat nach einem mauen Jahresauftakt im März kräftig angezogen. Allerdings verbuchte der Boeing-Konkurrent auch weitere Stornierungen. Der Auftragsbestand zum Quartalsende beläuft sich auf 7.357 Maschinen - zum Jahresende 2018 waren es mit 7.577 Flugzeugen noch 220 mehr gewesen. An der Börse wird auf den hohen Auftragsbestand geschaut, der die Auslastung für die kommenden Jahre sichert. Die Aktie handelt 0,9 Prozent höher.

Stagecoach nach Zwischenbericht schwach

Für den britischen Verkehrsunternehmer Stagecoach geht es 4,8 Prozent abwärts. Zwar ist das Unternehmen mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zufrieden, die Analysten von Jefferies sind aber vorsichtig. Dabei verweisen sie auf zu erwartende steigende Kosten sowie die Überkapazitäten des Busangebots im Großraum London und senken die Einstufung auf "Underperform".

Eine Platzierung drückt Befesa um 4,2 Prozent. Bei einem Platzierungspreis von 37,20 Euro hat sich Finanzinvestor Triton von 4,5 Millionen Aktien getrennt.

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April 05, 2019 10:05 ET (14:05 GMT)

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